Was Es Mit Paleo-Cholesterinwerten Auf Sich Hat Und Das Challenge-Zauberland!



Ich hab schon öfter über Cholesterin geschrieben und irgendwie ist das frustrierend, weil man zu Cholesterin tatsächlich eine „Meinung“ haben kann. Nicht alles, was Cholesterin betrifft sind eindeutige wissenschaftliche Fakten. Manche Dinge widersprechen sich da leider auch. Das macht das Thema komplizierter.

So gibt es z.B. die familiäre Hypercholesterinämie, ein erblich bedingter zu hoher Cholesterinspiegel, der auf Fehlern in den Choelsterinrezeptoren zurück geht, welche bereits bei Kindern einen Herzinfarkt verursachen können. Daher ist völlig klar, dass Cholesterin mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängt, bzw sie mit verursacht. Es gibt aber auch Menschen mit einem sehr hohen Cholesterinspiegel, deren Arterien otoriter jungfäulich sind und keinerlei Plaque aufweisen.

Und weil das alles so widersprüchlich ist, hat die Medizin das nun so geregelt, dass sie nicht nur einfach auf den Cholesterinspeigel schauen, sondern auch auf das Verhältnis von „gutem“ HDL zu „schlechtem“ LDL. Dieses soll 1:4 sein bzw. nicht höher und erlaubt auch Leuten mit einem relativ zu hohen Cholsterinspiegel trotzdem noch ok zu sein. Das Verhältnis der beiden zueinander wird aber erst gemessen, wenn man über dem erwünschten Wert von 200 mg/dl liegt.

Dummerweise ist es aber so, dass es auch ne ganze Menge Menschen gibt, die einen Cholesterinspiegel darunter haben und dennoch einen Herzinfarkt bekommen. Was ist da also los?

Dr. Michael Greger hat dazu ein Video gedreht und mich hat seine Meinung interessiert, also habe es angeschaut. Er stellt sich hier die Frage, warum die Gesundheitsautoritäten nicht empfehlen die Cholesterinrichtwerte auf ein risikofreies Maß zu senken.

Als risikofrei wird ein Richtwert von 50-70 mg/dl LDL-Cholesterin angesehen. (HDL kommt dann noch hinzu und man ist bei weit unter 150 mg/dl Gesamtcholesterin. In der Framingham Heart Study zeigte sich seit 70 Jahren, dass es niemals jemals einen Patienten gab, der einen Herzinfarkt hatte und einen Gesamtcholesterinwert von unter 150 mg/dl aufwies und deshalb sieht Dr. Esselstyn das als erklärtes Ziel an. Michael Greger beruft sich hier auf den ehemaligen Chefredakteur der Journals of Carrdiologie, Dr. William Clifford Roberts, der als allerwichtigsten Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Cholesterin sieht. Cholesterin gilt offiziell als einer von 9 Risikofaktoren neben zu wenig Obst und Gemüse, Rauchen, zu wenig Sport, Diabetes, Übergewicht, Gene, Alter, Enzündungen, Bluthochdruck und Stress. Roberts ist der Auffassung, dass zu hohes Cholesterin sich auf die anderen Risikofaktoren entsprechend negativ auswirkt. Es gibt also keinen Nachweis, dass ein sagen wir diabetischer Raucher mit einem Cholesterin von unter 150 einen Herzinfarkt kriegen könnte. Danach beruft sich Gregor auf einen Artikel der 2005 im Journal of Lipid Reasearch erschien, welcher besagt, dass man auch bei Menschen mit „normalem“ Cholesterinspiegel, also solchem innerhalb der Richtwerte bis 200 mg/dl Atherosklerose gefunden habe. Heißt, die empfohlenen Werte machen die Menschen bereits krank (Was eigentlich in der Framingham Heart Study bereits gezeigt wurde.)

Und dann wird es lustig, denn danach beruft sich Greger auf eine Studie die 2004 im Journal of the American College of Cardioloy erschien wo darüber berichtet wird, was der optimale LDL-Spiegel sei: 50-70 mg/dl

Jetzt fragt ihr, wo ist das lustig? - Mir stach ein Namen ins Auge, den ich schon mal gehört hatte, der als drittes der Studiendurchführenden genannt wird: Loren Cordain. Kennt ihr den? Das ist der Mann der die Paleo-Ernährung „erfunden“ hat, der Mann dessen Buch „The Paleo-Diet“ heißt.

Weitere Studien zeigen, das man diesen LDL-Cholesterinwert von 50-70 mg/dl  auch bei der Geburt hat, dass Menschenaffen einen derartigen Wert haben und eben auch Völker, die nicht von der Herzerkrankungsemidemie befallen sind.

Dann geht Gregor darauf ein, dass man die Cholesterinempfehlung deshalb nicht offiziell ändern würde, weil es das Gesundheitsystem überfordern würde. Cholesterinsenker sind jetzt schon die am meisten verkauften Medikamente! Dann müsste fast jeder jeden morgen Cholesterinsenker schlucken. Und um mal meinen Senf dazu zu geben: Vitamin D wird aus einer Vorstufe von Cholesterin hergestellt und wenn man die Cholesterinbiosynthese unterbindet, wie es Statine, die beliebtesten Cholesterinsenker tun, kommt es zu Vitamin D Mangel, der wieder, weiß Gott wohin, führt. Also erwähnt Greger, dass man den Cholesterinspiegel natürlich nicht nur mit Medikamenten senken kann sondern mit Essen. Mit veganem Essen. Veganer haben durchschnittlich automatisch einen LDL-Wert von 69. Und dass sind nicht unbedingt fettarme, vollwertige Veganer.

Ich schließe daraus, dass Loren Cordain, der übrigens keinen MD sondern einen Phd hat, er ist spezialisiert auf Ernährung und Sport Physiologie und Professor dafür an der Colorado State University erwartet dass Paleo zu einem derartigen Cholesterinspiegel führen soll. Und ich hab keinen blassen Schimmer, wie man mit einer Ernährung mit derart vielen tierischen Produkten und Fett auf einen so niedrigen LDL-Cholesterinspiegel kommen kann. Es sei denn, man betrachtet Fleisch wirklich als untergeordent neben Gemüse.

Nun ist das aber alles nur eine Meinung. Es ist nicht klar, ob Cholesterin wirklich der entscheidende Risikofaktor ist oder nur einer. Ornish hat mal einen Link zu einer Studie gepostet, welche belegt, dass nicht nur Cholesterin entscheidet sondern eben auch Fett zu Atherosklerose führt. Und nur durch Cholesterinsenker geht das auch nicht weg. Weg geht es nachweislich bisher nur mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung.

Aber dann sind wir uns ja einig: Der optimale Cholesterinspiegel für alle Menschen, egal ob Veganer oder Paleo oder irgendwas daneben oder dazwischen ist unter 150 mg/dl mit einem LDL von 50-70 mg/dl. Ich hab bisher immer gedacht, die Paleo Anhänger würde das abstreiten, weil die instinktiven Rohköstler immer argumentieren, dass „das Cholesterinding“ überbewertet ist.

Menü des Tages am 21. Februar 2015

5 Uhr: Brokkoli mit Tomaten


Haferflocken mit Bananen, ayurvedische Gewürzmischung, Granatapfel und Wasser


2 Bananen

10:30 Uhr: 1 Kartoffel, Kichererbsen, ½ Kopfsalat, 1 gelbe Paprika, Balsamicoessig, Bohnen-Curry-Senf-Sauce


17 Uhr: 3 Snackmöhren
Rest vom Kopfsalat
Gemüseeintopf mit Linsen, Mais, Tomaten, Brokkoli, Selerie, Kelpnudeln, Garam Masala, Kreuzkümmel, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer


20 Uhr: 2 Bananen

Ich hatte tatsächlich gestern Abend noch richtig Hunger. Mein Magen war leer. Das waren wahrscheinlich doch ziemlich wenig Kalorien in dem Gemüseeintopf.

Mein Tag war fantastisch! Ich war super fit, stressresistent, bin um 4:30 Uhr aufgestanden, habe 8 Stunden gearbeitet und dann noch bis 22 Uhr abends gelernt ohne Konzentration einzubüßen. Es war Magie, Zauberei! Ich liebe was die Challenge mit mir macht. Sie bringt das allerbeste in mir zum Vorschein und eliminiert alles was mich unzufrieden oder neurotisch machen kann. Es gibt mir Selbstbewußtsein - ja, noch mehr -wenn ich Herr meiner Sinne und meines Verhaltens bin und das bin ich nicht, wenn ich nach was greifen von dem ich mir kurz vorher geschworen habe, dass ich es nicht anrühren werde. Die Challenge im Berufsaltag zu erleben hat auch einen ganz eigenen Reiz und vor allem in Bezug auf Lernen und das, was ich als „Klausurstress“ erlebe.

Hier das Video von gestern. Besonders interessant für die Instinkto-Fraktion, die mich derzeit dauernd anschreibt:-):



Alles Liebe,

Silke

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