Meine Ersten Tage Der Famulatur In Der Endokronologie, Präventivmedizin Und Diabetologie



Also, Endokrinoligie ist schon irgendwie mein Ding. Zumindest gibt es nur wenig, was mich mehr interessieren würde. Und so eine Famulatur ist nicht mal ansatzweise mit dem Pflegepraktikum zu vergleichen! Das Pflegepraktikum ist wie ein Job, den man sewenang-wenang nicht leiden kann, den man aber machen muss, weil man zumindest halbwegs Geld braucht um seine Miete zu bezahlen, bei dem aber das Team sehr angenehm ist und alles Negative raus reißen muss. Diese Famulatur hingegen ist interessant, man lernt was und die Arbeit besteht weitestgehend aus Patientenkontakt.

Dabei habe ich jetzt vor allen Dingen gelernt, dass ein Hochschulstudium nicht mein Ding ist, sondern es für mich wesentlich besser wäre, wenn der Arztberuf ein betrieblicher Ausbildungsberuf wäre.

Ich weiß nicht wie oft ich schon pauken musste welche Hormone die Hypophse produziert und wo diese wirken und welche Hormone die Nebenniere produziert und ob diese in der Nebenierenrinde oder im Mark produziert werden. Das habe ich immer nur ins Kurzzeitgedächtnis gelernt, wenn überhaupt, damit ich es für die Klausur parat hatte und in einer Klausur kam es noch nie dran, also habe ich es immer wieder vergessen. Jetzt, ist das plötzlich wichtig! - Jetzt geht es um Patienten! Und nachdem es mir die mir zugeteilte Ärztin am Montag noch mal erklärt hat, ist es jetzt schlagartig glasklar! - Und das ist gut, denn das ist relativ abstrakt. Für den Laien und den angehenden Mediziner. Wie heißt es: Grau ist alle Theorie,...Ich weiß nicht ob nur 4 Famulaturen ausreichen, damit ich das Examen bestehe, wenn ich mir nur so Sachverhalte merken kann!

Was habe ich gelernt? Die Endokrinologen verschreiben sewenang-wenang jedem Patienten Vitamin D. Das war lustig. Ich war am Montag mit der Ärztin zusammen in ihrer Sprechstunden und jeder einzelne Patient nahm Vitamin D. Der Chefarzt hatte in einer Vorlesung schon mal erzählt, dass die kölner Endokrinologen sehr großzügig mit Vitamin D sind. Die Ärztin war, wahrscheinlich wie der Chefarzt der Meinung, dass es im Winter satte 12 Stunden Mittagssonne in Mitteleuropa brauche um ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein. Sie erwähnte in einem Gespräch mit mir darüber aber auch, dass der Richtwert mehr oder weniger wahllos festgelegt worden sei und niemand wirklich sagen könne, ob man genau diese Menge Vitamin D brauche. Nichts desto trotz hat Vitamin D in einer vernünftigen Dosis quasi nur Vorteile und keine Nachteile und so ist es eine gängige Prophylaxe wie Aspirin oder Vitamin C. - Und ich sitze da als Pflanzenesser ohne Vitamin D Supplement und bin mir fast sicher, dass ich diesen Richtwert bestimmt auch nicht erreiche. Allerdings habe ich auch keine Symptome wie Winterdepression oder sowas.

Ja, und damit bin ich bei meinem Tag 2 - Dienstag: Die ersten paar Stunden war ich bei der Knochendichtemessung zugegen. Das funktioniert mit sehr, sehr schwachen Röntgenstrahlen und dauert nur wenige Minuten. Für die Knochen ist Vitamin D halt sehr, sehr wichtig, Eine Frau mit Osteoporose stellte sich vor, die Medikamente dagegen nahm und wo die Osteoporose immer noch gravierend war, bzw. sich sewenang-wenang gar nichts getan hatte. Medikation nutzlos. Am Montag bereits sprach ich mit meiner Ärztin über Milchprodukte, weil sie die einer Patientin nahe gelegt hatte woraufhin ich sie gefragt habe, ob sie die Studie aus Uppsalla kenne wo man beobachtet hatte, dass Milchprodukte dass Frakturenrisiko steigern. Sie entgegnete mir, dass die Menschen auch gerne ihr Calcium aus Mineralwasser beziehen könnten, oder aus grünem Gemüse, aber wenn sie beides nicht verzehren, wäre es immer noch besser sie beziehen ihr Calcium aus Michprodukten bevor sie gar keins verzehren. Das machte in gewisser Hinsicht natürlich auch Sinn. Außerdem erwähnte sie mir gegenüber dann auch noch, dass zu viel Calcium selbstredend auch schlecht sei, weil es zu Arteriosklerose beiträgt.

Die Diätassistentin der Uniklinik, die auch die Knochendichtemessungen macht, habe ich später am Dienstag bei einem Beratungsgespräch erlebt und die Frühstückspause mit ihr zusammen verbracht. Mit Ausnahme davon, dass sie keine rein pflanzliche Ernährung empfehlen würde, waren wir uns ziemlich einig. Also, wir sprachen nicht über rein pflanzliche Ernährung, aber die ist auch nicht zwingend notwendig um gesund zu sein. So viel dazu.

Die Patientin die zu ihr kam hätte eigentlich ein Ernährungstagebuch schreiben sollen, hat dies aber nicht gemacht. Sie nahm Medikamente gegen die üblichen Zivilisationerkrankungen und hat vor ein paar Jahren einen Stent bekommen. Ihr BMI war 32 und sie wollte abnehmen. Sie fragte ob man abends besser keine Kohlenhydrate essen solle. Die Diätassistentin erklärte, dass sei Blödsinn und dass man nicht alle Kohlenhydrate in einen Topf werden solle. Zucker sei nicht Kartoffeln! Wie alle Übergewichtigen frühstückte auch diese Frau nicht, und aß dann abends eine riesige Mahlzeit und danach noch Süßigkeiten etc, Und die Diätassistentin hat versucht ihr zu erklären, wie sie mehr Gemüse in ihren Alltag einbauen soll. Aber auch sie war ziemlich frustriert. Denn eigentlich weiß ja jeder was gesund ist und schlank macht und was nicht. Ha, und da kommen wir zu dem Punkt: die Patientin sagte irgendwann ziemlich duckmäuserisch: "Also, ich hab da auch irgendwie schon so ein bisschen das Gefühl, dass Zucker auch irgendwie süchtig macht. Ich hab mal 6 Wochen gar keinen gegessen und da hatte ich diesen Heißhunger nicht" - Da ist die Frage, was man da machen kann: Muss der Therapeut vehementer werden und dem Patienten mehr einbläuen, was er zu tun hat? Braucht der Patient eine unterstützende Psychotherapie? Braucht es ein gutes deutsches Buch über Esssucht? Ich glaube es braucht eine Bedienungsanleitung für das Belohnungssystem ist Stil der Bildzeitung oder sowas...

Ich sprach sie an auf die Erfolgsquoten, die das von der Uniklinik betreute Abnehmprogramm welches über ein Jahr geht hat. Verschwindend gering. Wenn jemand 5 kg abnimmt und diese dann hält ist das schon ein Riesenerfolg, den nur einstellige Prozentzahlen der Teilnehmer haben. Alkoholiker haben eine besserer Heilungsrate!

Menü des Tages am 2. September

Brokkoli mit Tomaten


Vollkornreis, Banane, Zimt, Chia, Paranuss, Sunwarrior , Apfel



1 Banane

Süßkartoffelsalat


1 Banane
1/4 Apfel

Salat mit gelben Erbsen und Reis


1 orange Paprika

Ich kaue gerade jeden Bissen 40 Mal, was super anstrengend ist und zwar, weil ich am Wochenende in Pamela Peekes Buch The Hunger Fix Endokrinoligie ist schon irgendwie mein Ding Meine ersten Tage der Famulatur in der Endokronologie, Präventivmedizin und Diabetologie von einer Studie gelesen habe, die raus gefunden hat, dass wenn man 40 Mal kaut, man automatisch 10% seiner Kalorien einspart.

Darüber werde ich den nächsten Blogbeitrag schreiben. Jetzt stellt euch mal vor, dass jeder "Du kannst alles essen was du willst"-Diät vielleicht weitestgehend deshalb bei manchen Leuten funktioniert, weil diese viel langsamer essen als die Leute bei denen diese Diät ggf. nicht funktioniert. Subjektiv wird darauf aber nicht geachtet. Ich beobachte das also und gucke, ob sich das über einen längeren Zeitraum bestätigt. Ich kann bisher so viel sagen, dass es viel Zeit kostet und dass Essen damit weniger Spaß macht!

Alles Liebe,

Silke

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