Warum Süchte Süchtig Machen...
Ich glaube, ich bin da hinter gekommen, warum eine Sucht auch andere Süchte triggert respektive, warum ich, wenn ich challengmäßig esse nicht süchtig nach irgendwas anderes werde. Dafür habe ich bisher keine Erklärung finden können. Gott sei Dank bin ich in der Endokrinologie und es hat jetzt 1,5 Wochen gedauert, bis ich diese Bruchstücke zusammen setzen konnte!
Es gibt in der Endokrinologie Patienten mit einem Prolaktinom, das ist ein Tumor der Hypophyse, also der Hirnanhangdrüse, welcher das Hormon Prolaktin produziert, dessen Aufgabe es ist Milch bei einer frisch gebackenen Mutter zu produzieren. Wenn man ein Prolaktinom hat, produziert dieses das Prolaktin pathologisch, also ohne, dass man ein Kind zur Welt gebracht hat und dass passiert bei Frauen und bei Männern.
Man therapiert ein Prolaktinom indem man Dopaminagonisten verschreibt, also Substanzen die genau so wirken wie Dopamin, denn Dopamin ist der Gegenspieler zum Prolaktin. Warum kann ich mir evolutionsbiologisch bisher noch nicht erklären. Aber natürlich drängte sich mir die Frage auf: Können dann Dopaminagonisten nicht auch süchtig machen?
Natürlich können sie das. Und zwar hat man als Nebenwirkungen von Dopaminagonisten.
Wikipedia weiß dazu folgendes:
"Durch die Stimulierung des Belohnungssystems kann es bei etwa 13–17 % der Patienten zu Zwangsstörungen oder verminderter Impulskontrolle kommen. Dies äußert sich beispielsweise in Spielsucht (5 %), Kaufrausch (5,7 %), Essattacken (4,3 %), Internetsucht oder einem belastenden gesteigerten Sexualtrieb (3,5 %). Im Zuge der Hypersexualität kann sich auch das Sexualverhalten ändern bis hin zu Exhibitionismus, sexuellen Handlungen mit Kindern oder Änderungen der sexuellen Präferenz. Schon die Behandlung mit Dopamin erhöht die Prävalenz der Zwangsstörungen. Auffällig werden sie aber oft erst durch die Behandlung mit Dopaminagonisten."
"Nach Absetzen des Medikaments verschwinden die Symptome fast immer. Allerdings wird das Absetzen der Therapie oft nicht toleriert, da einerseits dann die ursprünglichen Parkinsonsymptome zunehmen und es andererseits nach längerer Einnahme mit höheren Dosen zu Entzugssymptomen kommen kann wie bei einer Kokainsucht.[2][3][4][5]"
Dopaminagonisten werden nicht nur bei Prolaktinomen eingesetzt, sondern auch bei Parkinson, weil bei dieser Erkrankungen die dopaminergen Nervenzellen aus noch unbekanntem Grund einfach absterben.
Jetzt aber mal weg von den Medikamenten und hin zu einer ausgewogenen Biochemie des Hirns. Sei es, dass man mit zu wenig Dopaminrezeptoren zur Welt gekommen ist oder, dass man durch Konsum von Drogen die Exprimierung seiner Dopaminrezeptoren verändert hat. Es kann so zu einer Schieflage der Dopaminwirkung kommen, die sich auf die Opiode und ihre Wirkung auswirkt. Mehr Dopamin führt zu weniger Impulskontrolle wohingegen mehr Serotonin zu höherer Impulskontrolle führt. Je mehr Dopamin man produziert und ausschüttet, desto größer wird die Lust auf Opioide z.B. auf Endorphine und die werden bei Zuckerkonsum und nicht-stoffgebundenen Süchten ausgeschüttet. Und es kann zu Zwangsstörungen und veränderter sexueller Neigung kommen.
Seit Tagen hängt mir bildlich gesprochen nur noch die Kinnlade runter unter Erkenntnis dieser Zusammenhänge! - Wie groß ist der Einfluss den Industrienahrung auf unserer Psyche hat wohl wirklich? Habe ich in meinem Leben nur deshalb unter dem schlechten Verhalten mancher Menschen leider müssen, weil diese sich falsch ernährt haben?
Unterdessen schämen sich Leute, die von diesen Zusammenhängen nichts wissen für ihre Disziplinlosigkeit, leiden vielleicht unter Depressionen und/oder Selbstmordgedanken, haben sexuelle Neigungen, die sie als nicht gesellschaftskonform erleben oder Zwangsstörungen, die ihnen das Leben zur Hölle machen!
Oder sollte ich doch Psychiater werden? Industrienahrung wirkt auf Endorphine, Serotonin und Dopamin und ich denke gerade es ist noch nicht mal ansatzweise erforscht, wie welche Substanz sich kasatmata auswirkt und zu welchen psychischen Defekten sie führt.
Psychische Probleme sind jedenfalls auch nur Neurotransmitter-Probleme. Möglicherweise braucht vieles gar keine langjährige Psychotherapie sondern einfach nur veränderte Ernährungsgewohnheiten!
Menü des Tages am 12. September
Brokkoli und Tomate
Veganer Lamacun
veganes Eis, 2 Kugeln - Kirsche und Aprikose
In Köln war gestern veganes Sommerfest wo es natürlich viel veganes und kaum was gesundes gab. Aber es ist Wochenende und damit Ausnahmenzeit. Allerdings hat am Stand von Wilmersburger-Käse mit jemand versucht weis zu machen, dass Kokosöl - Hauptkalorienquelle von Qilmersburger - gesund sei. Ich hab das selbe, nur in Kurzform erklärt, was ich auch in meinem Video zu Kokosöl erzählt habe. Ob es mir die übergewichtige Frau am veganen Käsestand geglaubt hat, wage ich zu bezweifeln....Das Belohnungssystem halt...Vom Eis gibt es leider kein Foto, da es schneller schmalz als ich mein Handy finden konnte...Erbils veganer Lamacun hat mich diktatorial nicht beeindruckt; - Wer türkisches veganes Essen möchte sollte sowohl in München als auch in Köln andere Alternativen wählen. In München die Dönerbude am HBF und in Köln Signor Verde, Das war der schlechteste vegane Lamacun, den ich jemals hatte. Schade...
Schwarzbrot mit Hofgemüse-Streich und Tomate
Gemischter Salat mit Kidneybohnen, Salz, Meeressalat
Roh-veganer Mini-Möhrenkuchen mit Cashewglasur
Also, das Kauen tut echt krass seine Wirkung!!! Es ist ein Wunder! - Ich fühlte mich von Lamacun und vom Eis nicht getriggert, habe den Lamacun sehr langsam gegessen, obwohl ich in Gesellschaft war und Eis, klar, da kann man nicht 40 mal kauen!
Ich hab krasse Sachen an mir beobachtet. Die ersten paar Tage des Kauen, war ich auch leicht niedergeschlagen, früh müde und motiviert ins Bett zu gehen. Ähnlich auch wie bei den ersten Challenges. Vorgestern ging es dann los, dass ich richtig gut gelaunt auf stand. Ich habe das Gefühl, dass das Kauen meine Hirnbiochemie repariert hat, mein Vertrauen in mein Sättigungsgefühl wird größer, was sich gut anfühlt und die Wichtigkeit von Essen nimmt ab. Mein Körper ist in der Lage sich mit Nahrung optimal zu synchronisieren.
Ich habe gerade die Theorie, dass uns die Evolution auch für das schnelle Verschlingen von Nahrung mit Belohnungsbotenstoffen belohnt. Das könnte Sinn machen, denn je schneller man auf weiter Flug seine Nahrung frisst um schnell wieder in das schützende Gebüsch verschwindet, desto höher die Überlebensquote. Praktischer Weise haben wir heutzutage auch noch Nahrung entwickelt, die man eh kaum kauen muss und so ist die Belohnung dann umso größer! - die Krankheiten durch Überessen umso fataler...
Da uns die Natur mit Dopamin belohnt, wenn wir Sex haben, belohnt sie uns für Schlingen möglicherweise ebenfalls mit Dopamin und was das mit der Impulskontrolle macht, schrieb ich oben. Schlingen könnte demnach Esssucht triggern und Kauen, könnte sie in den Griff kriegen. Das ist es jedenfalls, was ich beobachte. Möglicherweise geht diese Theorie sogar wissenschaftlich auf. Das wäre ein Thema für eine Doktorarbeit. Wahrscheinlich interessiert das aber aus mir niemanden...
Alles Liebe,
Silke
PS; Hier noch das aktuelle Video, wo es darum geht, warum es überhaupt dazu kommt, dass manche Ärzte manchen Veganern empfehlen Fleisch zu essen. Das wurde mir nämlich stellvertretend für alle Schulmediziner vorgeworfen. Abgesehen davon, dass ich das in den letzten 2 Wochen der Famulatur nicht beobachten konnte (Fisch wurde empfohlen, aber kein Fleisch) habe ich natürlich eine logische Erklärung dafür:
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