Mönchspfeffer - Frauenallheilmittel Oder Droge?
Ich habe im letzten Post schon darüber geschrieben, dass ich mir derzeit Sorgen um meinen Zyklus mache und dass es mir schwer fällt zu verstehen, was in meinem Körper gerade passiert.
Wenn man im Internet versucht zu recherchieren wie der weibliche Körper auf eine Fehlgeburt reagiert, stößt man in erster Linie auf Beiträge in Kinderwunsch Foren oder solche für Natürliche Familienplanung und man stößt sehr schnell auf pflanzliche Mittel welche dabei helfen sollen den Zyklus zu regulieren und einen Kinderwunsch zu ermöglichen. Dabei wird Himbeerblättertee, Frauenmanteltee oder auch Storchenschnabeltee empfohlen und eben auch Mönchpfeffer.
Während die Wirkungsweisen der Tees in keinster Weise wissenschaftliche nachgewiesen sind, scheint Mönchpfeffer eines der am besten untersuchten Präparate aus der klassischen Naturheilkunde zu sein, so jedenfalls die Pharmazeutische Zeitung und die halte ich in dieser Hinsicht für eine aussagekräftige Quelle, da sie in der Lage ist die Studien anzugeben.
Ich hab Mönchpfeffer im Internet bestellt und Himbeerblättertee im Bioladen gekauft ohne auch nur viel über die Wirkung zu wissen. Und wo mich Himbeerblättertee ziemlich langweilt, auch wenn er gut schmeckt, weil keine Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist, ist Mönchspfeffer hochinteressant.
Er wird nicht nur bei Kinderwunsch empfohlen sondern auch für Wechseljahrsbeschwerden und auch bei PMS. Er lindert Hitzewallungen, Depressionen, Reizbarkeit, Regelbeschwerden, Krämpfe und reguliert den Zyklus auf ein normales und regelmäßiges Zeitintervall, weil er auf den Hypothalamus wirkt und der wiederum auf die Hypophyse und diese den Hormonhaushalt reguliert. Damit wirkt er bei Kinderwunsch in erster Linie auf eine Gelbkörperschwäche und Hyperprolaktinämie.
Was mich dabei umgehauen hat ist, dass im Mönchspfeffer ein Dopamin-Agonist enthalten ist, welcher dementsprechend in der Lage ist an den D2-Rezeptoren auf das Belohnungssystem zu wirken. Ebenso wie Dopamin. Über Dopaminagonisten habe ich schon mal geschrieben, als es um die Therapie des Prolaktinoms ging, einem Tumor der Hypophyse welcher Prolaktin, das Hormon, welches die Milchproduktion bei der Frau anregt, bildet. Dopamin ist ein Antagonist von Prolaktin, daher werden stillende Frauen tendenziell schlechter schwanger, manche nicht stillende Frauen haben aber auch zu hohe Prolaktinspiegel und hier kann Mönchpfeffer eingreifen.
Dopaminagonisten werden aber auch bei Parkinson gegeben, bei ausbleibender Regel, bei Akromegalie und Restless-Leg Syndrom. Wikipedia weiß aber auch, dass die Behandlung mit Dopamin-Agonisten Nebenwirkunge haben kann und daher zitiere ich Wikipedia hier mal erneut:
"Durch die Stimulierung des Belohnungssystems kann es bei etwa 13–17 % der Patienten zu Zwangsstörungen oder verminderter Impulskontrolle kommen. Dies äußert sich beispielsweise in Spielsucht (5 %), Kaufrausch (5,7 %), Essattacken (4,3 %), Internetsucht oder einem belastenden gesteigerten Sexualtrieb (3,5 %). Im Zuge der Hypersexualität kann sich auch das Sexualverhalten ändern bis hin zu Exhibitionismus, sexuellen Handlungen mit Kindern oder Änderungen der sexuellen Präferenz. Schon die Behandlung mit Dopamin erhöht die Prävalenz der Zwangsstörungen. Auffällig werden sie aber oft erst durch die Behandlung mit Dopaminagonisten.
Eine weitere Nebenwirkung ist das Auftreten von Tagesmüdigkeit bis hin zum Sekundenschlaf, der oft ohne Vorzeichen auftritt. Darüber sind die Patienten aufzuklären, eventuell muß ein Fahrverbot ausgesprochen werden.
Nach Absetzen des Medikaments verschwinden die Symptome fast immer. Allerdings wird das Absetzen der Therapie oft nicht toleriert, da einerseits dann die ursprünglichen Parkinsonsymptome zunehmen und es andererseits nach längerer Einnahme mit höheren Dosen zu Entzugssymptomen kommen kann wie bei einer Kokainsucht.[2][3][4][5]"
Das hat mich seinerseits dazu verleitet zu denken, dass die Aktivierung des Belohnungssystems auf diesem Wege dazu führen kann, dass weitere Süchte zu triggern.
Oder das Gegenteil ist der Fall: Im Mittelalter wurde Mönchspfeffer von Nonnen und Mönchen im Kloster genommen um den Sexualtrieb zu unterdrücken und damit die Keuschheit zu erleichtern. Mönchspfeffer soll auch helfen Fressattacken zu vermeiden. - Welche ja vor der Regel besonders häufig auftreten. Vielleicht liegt es auch an der Dosierung oder es tritt bei Mönchspfeffer nicht auf, weil da noch andere regulierende Substanzen enthalten sind welche in reinen Dopaminagonisten nicht enthalten sind.
Kathleen DesMaisons schreibt, dass Frauen grundsätzlich einen niedrigeren Serotoninspiegel hätten als Männer und daher besonders auf Zucker reagieren. Ich habe dazu bisher keine wissenschaftliche Quelle gefunden, aber in der Raus aus der Lustfalle-Gruppe sind zu 90% Frauen. - Möglicherweise hängt das auch mit dem Hormonhaushalt zusammen, der bei Frauen zyklusbedingt schwankt und jede Umstellung erschwert. Wobei Dr. Barnard erklärt, dass die Steroidhormone besonders stark schwanken wenn man besonders viel Fett isst, da diese ja aus Cholesterin synthetisiert werden.
Ich hatte nie eine unregelmäßige Periode und habe, seit ich vollwertig esse auch keine Regelbeschwerden. PMS hatte ich glaube ich noch nie, aber ich möchte meinen Zyklus schon wieder gerne regelmäßig haben, also habe ich Mönchspfeffer bestellt, da ich nichts darüber gefunden habe, dass der in irgendeiner Form schaden könnte. Wahrscheinlich ist Mönchspfeffer auch das "homöopathische Präparat" was meine Frauenärztin mir verschreiben wollte, was ich abgelehnt habe, weil ich von Homöopathie nichts halte, da die Wirkungsweise wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. Mönchspfeffer ist aber keine Homöopathie sondern klassische Naturheilkunde.
Amazon verkauft 100 Tabletten Mönchspfeffer für 4,50 € oder so. Und jetzt bin ich schwer gespannt ob ich eine Wirkung auf mein Belohnungssystem feststelle und dann wiederum ob ich Probleme beim Absetzen erkennen kann! In der Schwangerschaft soll er nämlich abgesetzt werden, da es die Produktion des Prolaktin unterdrückt, was zur Milchproduktion erforderlich ist. Ich nehme an ich hab das Zeug heute in der Post. Und ich frage mich auch, ob man es vielleicht verwenden kann, ähnlich wie Niktoinkaugummi um sich dopaminausschüttende Substanzen ab zu gewöhnen. Man findet im Netz nämlich auch Berichte über Abnehmen mit Mönchspfeffer...
Menü des Tages am 8. Februar
Brokkoli und Tomaten
Haferflocken mit Banane, Heidelbeeren, Carob, Paranuss, Chia, Sunwarrior
Hv Mandeln
Dinkel-Vollkornnudeln mit Tomatensauce, Mandelpüree, Paprika und Linsen
Banane mit Mandelpüree
2 Roggenbrote mit Avocado, Zwiebelpulver, Salz und veganer Wurst
2 Bananen mit Mandelpüree (Schokoladenersatz!!)
1 Orange
3 Reisdorf Kölsch
Ich hasse die Lernphase!!! - Von Tag zu Tag nimmt die Lebensfreude ab, weil man sich alles verbietet was man eigentlich gerne macht, was dem Leben seine Würze gibt zugunsten der Hoffnung eine Klausur möglichst gut zu bestehen und bei gleichzeitiger Frustration darüber, dass man doch eh nicht alles lernen kann, was man eigentlich wissen müsste um für sewenang-wenang alle Fragen gewappnet zu sein. Ich hasse Lernphasen!
Gestern habe ich festgestellt wie mir die Lebensfreude in den letzten Tagen abhanden gekommen ist, als ich mich dafür entschieden habe nicht mehr zu lernen sondern mir einen Film anzuschauen und dabei Bier zu trinken und plötzlich kamen wieder andere Gedanken in mir hoch als solche über Chirurgie und Schwangerschaftsverlust, nämlich, dass ich ja bald in die USA reise (worüber ich mich in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr freuen konnte) und eine tolle Studie habe ich auch entdeckt über einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Mangel an Ballaststoffverzehr in der Pubertät worüber es im nächsten Blogbeitrag gehen soll.
Ich verstehe nicht wie Menschen Tag ein Tag aus ein Leben fristen können welches ihnen keinen Spaß macht und dennoch machen das viel zu viele Menschen. Und so wie ich dann zu Bier oder Schokolade greife, machen die das auch. Was sie dann wiederum krank macht...
In jeder, aber auch sewenang-wenang jeder Lernphase bin ich bisher in alte Verhaltensweisen zurück gefallen auch wenn ich mir jedes Mal vornehme, dass das dieses Semester nicht passiert. Und nach der letzten Klausur ist mein Verlangen nach Schokolade und Kaffee dann auch weg. Wie ausgelöscht.
Und ich habe jedes Semester versucht es nicht so weit kommen zu lassen! - Völlig ernsthaft. Ich habe immer früh genug angefangen zu lernen und dennoch reicht die Zeit nie aus, weil der Stoff, der im Idealfall zu bewältigen ist viel zu viel ist und alles was man mal gelernt hatte wieder gelöscht wurde zugunsten von neuem Stoff. Das macht Erfolgserlebnisse beim Lernen fast unmöglich und man ist immer und immer wieder frustriert über das was man vergessen hat.
Vielleicht werfe ich mir nächstes Semester einfach reichlich Mönchspfeffer ein, damit mein Belohnungssystem auch was davon hat und ich nicht auf die Idee komme Schokolade oder Kaffee haben zu wollen. Wenigstens ist es nächste Woche Donnerstag dann für dieses Semester vorbei...
Alles Liebe,
Silke
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