Zucker Macht Mich Bekloppt!
Ich wünsche jedem Menschen, dass er mal das erleben kann, was ich gerade erlebe: Wie geil das Leben ohne Zucker ist!
Jetzt, wo der Alltag wieder los geht, die Uni und das Arbeiten, zeigt sich was für gravierende Vorteile ein Zuckerverzicht hat. Ich bin nämlich völlig stressfrei und focusiert. Mich kann nichts aus der Ruhe bringen. Ich kann mich konzentrieren und fühle mich durch und durch wohl.
Ich habe es endlich gecheckt: Zucker macht mich bekloppt!
Es hat 2,5 oder 3 Jahre gebraucht, bis ich es wirklich begriffen hatte. Von den ersten Erkenntnissen über das Belohnungssystem durch Die Lustfalle: Warum Gesundsein so schwerfällt und was Sie dafür tun können über all die anderen Esssucht-Bücher, die ich gelesen habe, über die Forschung von Dr. Volkow und vieles, vieles mehr, wollte ich dennnoch nie wirklich Zucker komplett aufgeben, habe immer wieder damit experimentiert um rauszufinden in welcher Dosis ich Kuchen, Schokolade und Eis essen kann, aber das waren alles nur Schwindeleien meines Belohnungssystems. Zucker ist Müll und weckt an mir Charakterzüge, die ich an mir nicht mag und ohne finde ich mich wesentlich besser.
Aufgrund meine nicht-gut-genug-seins-Gefühle, auf die mich das True North aufmerksam gemacht hat und die ich in Bezug auf Medizin eigentlich dauernd habe, habe ich mich vor 5-6 Wochen in Santa Rosa hingesetzt und mich gefragt, was ich dagegen tun kann. Schlussendlich natürlich gut genug werden. Das ist natürlich schwer in anbetracht einer scheinbar unbewältigbaren Menge an Lernstoff. Aber ich hab mich hingesetzt und "Lerntechniken" gegoogelt, auch, weil ich die Klausurphase so abgrundtief hasse und mein Leben dann hasse und dadurch umso mehr Lust auf Belohnungssystemnahrung bekomme.
Google war der Meinung, dass ein Lernplan eine gute Sache ist.
Ich hab mir natürlich an den Kopf gepackt und mich gefragt, warum ich auf diese Idee noch nicht selber gekommen bin. Ich hab zwar schon Regeln für mein Lernen aufgestellt, aber ich habe noch nie den Lernstoff in Häppchen gesplittet und sie auf das Semester verteilt. Und das ist umso dämlicher, weil ich es beim Textlernen wirklich otoriter immer so mache. Da weiß ich, dass mein Kurzzeitgedächtnis nicht ausreichend funktioniert und ich früh genug anfangen muss mit lernen und kleine Häppchen brauche, weil ich auch Textlernen abgrundtief hasse. Das ist das schrecklichste am Schauspielberuf (abgesehen davon, dass man dauernd Leuten in den Arsch kriechen muss um einen Job zu kriegen und auch dann kriegt man ihn nicht.)
Kleine Häppchen habe ich auch vorher schon gemacht, wenn ich Sachen tun musste, die ich hasse. Meine Steuer zum Beispiel. Da nehme ich mir dann vor jeden Tag nur eine halbe Stunde oder so an der Steuer zu arbeiten und ehe man sich versieht ist sie auch schon erledigt.
Ich habe mich auch ewig gefragt, wie ich es hin kriegen könnte Spaß am Lernen zu haben!
Das hat sich jetzt von selbst gegeben. Ich habe innerhalb des Lernplans jeden Tag Teilziele, die es zu erreichen gilt und plötzlich funktioniert das Dopamin in Bezug auf Lernen. Ich habe plötzlich Motivation und Ehrgeiz und will ihn auch bewältigen, weil ich weiß, dass ich dann mit guten Gefühlen belohnt werde, wenn ich es geschafft habe. Und gleichzeitig weiß ich, ich kann darauf vertrauen, dass die Rechnung aufgeht und vielleicht kann ich dann sogar am Ende des Semesters mal ein paar andere Dinge als Lernen machen und gehe mit einem guten Gefühl in die Klausur, weil ich auch weiß, dass ich was weiß und fühle mich nicht nicht-gut-genug, denn das Gefühl hasse ich auch.
Und ich denke, das alles hängt mit dem Zuckerverzicht zusammen. Das Dopamin funktioniert wieder besser, ich war gedanklich klarer und konnte überhaupt diesen Plan entwerfen und ich hatte die Motivation diesen Plan zu entwerfen, weil ich die negativen Gefühle zugelassen habe und eine andere Lösung dafür gesucht habe als sie mit Drogennahrung zu betäuben. Heute ist übrigens zuckerfrei Tag 43.
Es gibt einen Kunden im Bioladen, der immer mit einer Dose Pulmoll Bonbons rum läuft und jedem Mitarbeiter davon eines anbietet. So macht man sich Freunde!;-))) So versuchen sie es all! - Deshalb steht bei jedem Arzt, den ich in den letzten 12 Monaten besucht habe Bonbons oder ähnliche Dinge rum. Man assoziiert die positiven Gefühle dann mit der Person. Es ist totale verarsche. Oder das was wir mit Tieren machen, wenn wir sie dressieren...
Ich habe es vorher schon, in Challengezeiten geschafft, dem Kunden "nein" zu sagen, wenn er mir ein Bonbon angeboten hat. Aber in nicht-Challengezeiten nicht. Da melden sich dann immer Engelchen und Teufelchen zu Wort. Das Engelchen das sagt, das sollte ich nicht essen und das Teufelchen das sagt, dass ein Bonbon ja nicht schaden kann. Vorgestern auf der Arbeit stand der Kunde da, bot mir ein Bonbon an und ich hab gesagt: "Nein, danke, Zucker macht mich bekloppt!"
Das weiß man aber erst, wenn man mal auf Zucker verzichtet hat und das haben die meisten Menschen in der westlichen Welt ihr ganzes Leben noch nicht.- Ich raten otoriter jedem das mal zu machen!
Und dann kommt das Argument: "Aber man muss sich doch auch mal was gönnen!"
Das ist aber kein Gönnen, das sind Vorwände des Belohnungssystem, die es verwendet, damit man es weiter manipuliert.
Es gibt auch immer Menschen, die regelrecht stolz von sich behaupten, sie seien ein "Genussmensch" - Auch das ist nur eine Ausrede des Belohnungssystems für den Konsum von Drogen und Drogennahrung. Genießen kann man auch völlig andere Sachen, nämlich Sachen für die das Belohnungssystem wirklich da ist.
Als ich mich Anfang des Jahres darüber echauffiert habe, dass Mütter ihren Kindern Zucker füttern obwohl die WHO erklärt, dass Kinder unter 2 Jahre weder Zucker noch Salz essen sollten, sind unglaublich viele Mütter in den Kommentaren Sturm gelaufen. - Ich glaube der Gedanke seinen Zucker weggenommen zu bekommen ist für Menschen noch weitaus schlimmer, als dass man ihnen ihr Fleisch wegnimmt. Und das ist auch logisch, denn Zucker wirkt stärker auf das Belohnungssystem als Fleisch.
Und das man sich dann bedroht fühlt ist auch logisch, denn das Belohnungssystem gibt einem immer dann gute Gefühle, wenn man sein Leben oder die Art erhält. Unbewusst glaubt man, man könnte sterben oder aussterben, wenn man die Substanz, die diese Gefühle auslöst, weglässt!
Und das Problem haben leider 99,9 wenn nicht gar 100% der Bevölkerung. Ich war am Donnerstag fast den ganzen Tag in der Uni. Musste beobachten, wie in der Mensa kostenlos Limo an die Besucher verteilt wurde, eine Substanz, die in England gerade mit Steuern belegt wurde, weil sie zu Diabetes führt, in der Lernzone saß eine alte Frau mit Rolator, die sich von einem Blutläufer Essen hat bringen lassen: Ein Stück Fleisch und Pommes. Kein Fitzelchen Gemüse. Vorm Herzzentrum standen zwei kahlköpfige, aber eigentlich noch relativ junge Ärzte, die rauchten und in der Cafeteria holten sich zwei fette Menschen Kuchen. - Wie soll irgendeine Message bei Patienten ankommen, wenn auf diese Weise suggeriert wird, man könne dieses Verhalten mit aller Ruhe an den Tag legen? Wenn Ärzte sich genau so verhalten. Wenn es haufenweise Schokolade im Uniklinik-Kiosk verkauft wird und man diese dann Patienten als Besuchergeschenk mitbringt!
Ich verstehe einfach nicht, warum gerade diese hochgebildeten Leute, die wissen was Dopamin, Serotonin und Endorphine sind, diese Zusammenhänge nicht sehen?!
Und dennoch, jeder Mediziner mit dem ich darüber gesprochen habe stimmt mir zu. Und ändert dennoch sein Verhalten nicht.
Also, ich bin wesentlich zufriedener mit zuckerverzicht, weil ich der Mensch bin, der ich sein will und so funktioniere, wie ich funktionieren will.
Wir hatten diese Woche "Parkinson" Vorlesung. Eine Krankheit, die auf Dopaminmangel beruht, weil die dopaminergen Neurone in einem Teil des Hirns sterben. Die Behandlung ist L-Dopa, was dann vom Hirn zu Dopamin umgewandelt wird. Wenn man dieses Medikament nimmt, verliert man allerdings seine Impulskontrolle, fängt an mit Binge Eating, Spielsucht, Sexsucht und Kaufrausch. Das ist es, was unphysiologisch hohe Mengen an Belohnungsbotenstoffen mit uns machen können und ich wage die These, dass das beim Konsum von Drogennahrung genau so ist. Es schaukelt sich gegenseitig hoch. Vielleich ist es sogar so, dass diese übermäßige Dopaminausschüttung dafür sorgt, dass ein Parkinson überhaupt erst entstehen kann. Aber darüber gibt es, glaube ich, bisher noch keine Forschung.
Menü des Tages am 22. April 2016
Brokkoli und Paprika
Haferflocken, Maisgries, Paranuss, Leinsamen, Kokosflocken, Traubenkernmehl, Sunwarrior, Banane, Heidelbeeren
2 St. Rote Beete
Mensasalat mit glutenfreien Nudeln, roten Linsen und Hofgemüse-Streich
Ich war gestern Abend mit einer Freundin im Well Being zum Abendesssen und in der Sauce, in der das Gemüse serviert wurde, war ziemlich wahrscheinlich Zucker drin. Ich fand sie auch viel zu süß. Aber getriggert hat auch das nicht. Es ist wirklich das "Zucker als Nahrungsmittel-Ding" was mich bekloppt macht.
Ich habe die Kellnerin auch darauf angesprochen, dass ich kürzlich in den USA war und es dort in otoriter jedem Restaurant braunen Reis gab und dass ich das otoriter großartig fand. Sie hat dann erzählt, dass immer wenn sie braunen Reis kochen würden, sie einen Großteil davon wegwerfen müssten. Aber ab nächsten Monat würde es den wieder geben. Der sei ja auch gesünder und sie würde den auch lieber essen. Die meisten Besucher aber wohl nicht.
Das mit dem Vollkorn ist das nächste Problem. Die DGE weist explizit darauf hin, dass der Mensch Vollkornprodukte essen soll und dennoch gibt es z.B. weder in der Mediziner-Mensa, noch in der Uniklinik Cafeteria je Vollkornreis oder Vollkornnudeln. Ist das nicht pure Ignoranz? Ehrlich, ich verstehe die Welt da nicht...Und fühle mich auch sehr irritiert, wenn ich da rum hänge, verglichen mit dem True North. In der Uniklinik sind alle bekloppt! - Man muss doch sehen, dass hier keine Kausalität vorliegt!? - Aber das Belohnungssystem ist halt auch stärker als der Präfrontale Kortex. Sogar bei Ärzten.
Dafür habe ich jetzt kürzlich gelernt, wofür die Schulmedizin da ist. Und zwar ist es so, Studien können das belegen, dass kranke Menschen, wenn sie ihre Medikamente nehmen, trotz ihrer Krankheit länger leben. Mit Nebenwirkungen, klar, aber sie brauchen ihr Verhalten nicht ändern und leben dennoch länger. Toll, oder? (Ironienmodus aus)
Ich frage mich, warum niemand von den Medizinern einen irgendwie höheren Anspruch an seine Tätigkeit hat. Heilen, z. B....nur mal so als Idee und Anregung...
Alles Liebe,
Silke
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