Die Liebe Wissenschaft...
So, da bin ich wieder! - Biochemie ist bestanden, Physiologie wurde gestern geschrieben, der nächste anstehende Termin ist meine mündliche Physikumsprüfung am 22. September. Mein Hirn ist Matsche ich hab 16 Stunden geschlafen und fühle mich jetzt halbwegs wieder fit. Es gab die letzten Tage zu viel Kaffee und zu viel Schokolade aber wenn man überarbeitet ist, macht das Zeug genau das, was es soll. Irgendwann kommt man aber an den Punkt, da es nicht mehr hilft, der Punkt, an dem man wach ist, sich aber nicht mehr konzentrieren kann oder, was viel schlimmer ist, der Punkt, wo man einfach keinen Bock hat! - Lust zu Leben und was zu unternehmen, habe ich nur wenn ich ausgeschlafen bin. Einen Großteil meines Lebens war ich kontinuierlich auf Kaffee und ich hatte gleichzeitig keine Lust irgendwas zu tun. So im Alter zwischen 18 und 30 war das in etwa. Hätte ich so weiter gemacht, hätte ICH nicht den Arsch hoch gekriegt ABI zu machen und schon lange nicht ein Medizinstudium in Angriff zu nehmen. Vielleicht habe ich meinen ersten ABI-Versuch sogar verbockt, weil ich damals schon voll auf Kaffee und überarbeitet war!!! - Na egal, ich will heute schreiben über Wissenschaft.
Ich habe wahrscheinlich verhältnismäßig ziemlich wenig Ahnung von Wissenschaft. Aber reichlich viel mehr als Otto Normalverbraucher. Das selbe gilt für Naturwissenschaften, für die ich eigentlich weder Interesse noch Talent habe. Sprachen, Kunst und Psychologie/Philosophie ist meins, daher habe ich mein ABI in Englisch, Deutsch, Philosophie und..naja, muss man ja...Mathe mündlich gemacht.
Entsprechend schrecklich war für mich das erste Semester des Medizinstudiums wo man eigentlich nur Bio, Physik und Chemie hat. Und wenn man in Köln studiert, weil wir ein Modellstudiengang sind, auch noch Psychosomatik und ein paar Kompetenzfelder. Es war schrecklich, weil ich Phsyik nach der neunten Klasse auf der Realschule abgewählt habe und Chemie nach der zehnten. Und weil das zudem 20 Jahre her war.
Aber ich habe mich da ran gesetzt, mit Realschulbüchern, weil ich weder die Vorlesungen noch die Folien verstanden habe und habe mir das Nötigste erarbeitet. Bio und Chemie braucht man als Grundlagen um Biochemie zu verstehen und Physik als Grundlage für Physiologie. Es nervt alle Studenten, aber wer nicht weiß was ein Mitochondrium, ein Proton und der Fluß von Strömen in Röhren ist, der kann das beides nicht verstehen.
Ich kann mich noch erinnern, wie es war nichts zu verstehen. Ich habe irgendwas gegoogelt, Kollagen zum Beispiel, und habe im Wikipediaeintrag kein Wort verstanden. Ich wollte raus finden, was man essen muss um straffes Bindegewebe zu haben, aber habe nicht verstanden wie Kollagen aufgebaut ist. Oder auch, was Hyaluronsäure ist. Wenn man diese Basic-Kenntnisse nicht hat, dann versteht man nicht mal Wikipedia.
Schlussendlich versteht aber niemand in der Rohkost- oder alternativen Gesundheitsszene diese Wikipedia-Artikel, weil sie kein Hintergrundwissen über diese Mechanismen haben und dann lesen sie Bücher von vielleicht Wissenschaftlern, vielleicht auch Pseudowissenschaftlern oder auch von Leuten, die Einzelhandelskaufmann oder Steuerprüfer sind wie Wandmaker und Konz, aber mit einem derart erniedrigenden Tonfall daher kommen, die sie vielleicht auch nicht richtig verstehen oder sie falsch verstehen und setzten sich dann mit mir auseinander, oder ich mich mit ihnen. Ich weiß nicht, was zuerst da war....Ich bilde mir ein, dass ich mich vor Jahren darüber gefreut hätte, wenn mir jemand Kollagen leichtverständlich erklärt hätte, aber vielleicht ist das nicht so. Vielleicht ist es eher so:
Ich habe also über Wissenschaft nachgedacht, vor allem wegen der Big Band Theory und wegen Stephen Hawking, der da mehrfach mitspielt, der dem Fernsehpublikum ebenfalls durch Gastauftritte aus den Simpsons bekannt ist und der gesagt haben soll: „Die Simpsons sind das beste Programm im amerkanischen Fernsehen“ Außerdem habe ich auf Facebook die Seite I fucking love Science geliked, eine von einem Wissenschaftler von der Sorte der Big Bang Theory Nerds ins Netz gestellte Seite auf der immer wieder neue wissenschaftliche Kenntnisse in alltagstauglicher Form gepostet werden. Hier wurde auch gepostet, dass Ende des Jahres eine Verfilmung über Stephen Hawkings Leben in die Kinos kommt und der Trailer war zum heulen! Undbedingt anschauen!!!
Für die, die ihn nicht kennen, Stephen Hawking ist ein theoretischer Physiker und Astrophysiker, der bereits in seiner Studentenzeit an ALS erkrankte, die Krankheit für die sich gerade alle Promis Eiswasser über die Köpfe gießén. Diese Krankheit ist genetisch, sie ist selten und deshalb wird zu wenig an ihr geforscht um ein Heil-oder Hilfmittel zu finden. Bei ALS versagen nach und nach alle Muskel und irgendwann kann man nichts mehr bewegen. Stephen Hawking kommuniziert mittlerweile mit einem Sprachkomputer, den er durch die Bewegung seiner Augen steuert. Der Mann ist ziemlich reich, daher kann er so was finanzieren. Der Durchschnittsbürger kann das nicht.
Während ich mich also mit Stephen Hawkings beschäftigte las ich, dass er Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft ist, eine Einrichtung, die der Vatikan unterhält, in der sich 80 der anekanntesten Wissenschaftler der Welt befinden um den Papst immer auf dem Laufenden zu halten. Johannes Paul II. hatte die Zahl der Mitglieder von 60 auf 80 herauf gesetzt. Faszinierend dabei ist, dass Stephen Hawking Atheist ist und erst kürzlich dem Papst erklärt hat, dass es Gott nur geben könne, wenn das Universum endlich sei. Er hingegen ginge davon aus, dass das Universum unendlich sei und daher könne es Gott nicht geben. Der Papst hat ihn nicht verbrannt! Der Vorsitzende der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft ist derzeit erstmals ein Protestant! Mitglied ist auch ein Typ namens Günther Blober, der 1999 den Nobelpreis für die Entdeückung der Signalfragmente an Proteinen bekommen hat und den Mechanismus über den der Körper die Verteilung der snthyetisierten Proteine im Organismus regelt. Heute steht das in jedem Medizinlehrbuch und es war klausurrelevant. Günther Blober ist zudem auch noch so ein netter Kerl, dass er 850 000 € seines Nobelpreisgeldes für den Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche gespendet hat, weil seine Schwester im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommen ist...Aber das nur nebenbei...
Ich finde, wenn der Papst nichts gegen Wissenschaft hat, warum wird sie von so vielen Laien so schrecklich kritisiert ohne dass sie jegliches Hintergrundwissen haben. Die würden Wissenschaftler am liebsten verbrennen, weil sie sie nicht verstehen und weil sie denken, dass nur Geld jeglichen Wissensdurst motiviert.
Ich kriege immer wieder gesagt, dass die Schulmedizin nichts lehrt was heilt, dass das alles verlogen sei und Medikamente Menschen krank machen. Ich bin selber kein großer Fan von Medikamenten und die meisten Ärzte sind das auch nicht, weil sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Hintergrundes die Nebenwirkungen kennen. Ich hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Patienten diese Medikamente unbedingt haben wollen. Kritisieren tun diese Leute auch immer wieder die Medizinischen Fakultäten, die sie noch nie von innen gesehen haben. Die wissen doch überhaupt gar nicht, was gelehrt wird! Sie haben aber irgendwo gelesen, dass Mist gelehrt wird, zum Beispiel Chemotherapie.
Chemotherapie beruht darauf Zellen zu schwächen. Leider schwächt sie alle Zellen und nicht nur die Krebszellen, daher macht sie krank. Manchmal erholt sich der Organismus auch gar nicht mehr von den Schäden, die die Chemotherapie ausgelöst hat. Die Theorie da hinter ist jedoch plausibel und es ist auch nicht so, dass nicht noch an ettlichen anderen Mechanismen geforscht wird um die Vermehrung von entarteten Zellen zu unterbinden.
Von einem Laien-Kritiker der Schulmedizin und der Chemotherapie musste ich mir anhören, dass Otto Warbung doch bereits rausgefunden hat, dass Krebszellen ein anaerobes Millieu bräuchten und dass ettliche Leute im Krankenhaus von Krebs genesen seien, nachdem man sie mit Sauerstoff begast habe. So habe er das irgendwo gelesen und deshalb sei Chemotherapie Müll und die Schulmedizin ein verlogens Pack. Tatsächlich braucht man aber nur Wikipedia um ein bisschen was über Otto Warburg raus zu finden. Ein deutscher Biochemiker, Arzt und Physiologe, der 1930 denn Nobellpreis bekam, weil er den Komplex 4 in der Atmungskette entdeckt hat. Ich weiß, die meisten von euch wissen jetzt nicht, was das ist, dazu muss man wieder Biochemie gelernt haben. Der Komplex 4 in der Atmungskette der Mitochondrien sorgt für die Übertragung von Elektronen auf Sauerstoff woraufhin ATP entstehen kann. Aber auch das, überfordert jetzt wahrscheinlich die meisten Leser.
Nebenbei hat Warburg die Hypothese aufgestellt, dass Krebszellen durch Sauerstoff absterben, aber es ist niemals bewiesen worden und jetzt, 84 Jahre nach seinem Nobelpreisgewinn ist es immer noch nicht bestätigt. Der Komplex 4 hingegen ist wissenschaftlich anerkannt und nachgewiesen. Zur Warburghypothese sagt Wikipedia folgendes:
„Die Warburg-Hypothese ist eine Hypothese zur Krebsentstehung. Sie geht auf den Nobelpreisträger, Biochemiker und Arzt Otto Warburg (1883–1970) zurück. Bei seinen Beobachtungen an Krebszellen stellte er ungewöhnlich hohe Laktatwerte in diesen fest, Milchsäure ist jedoch ein typisches Gärungsprodukt.
Warburg hatte 1924 aus diesen Beobachtungen eine Hypothese zur Krebsentstehung entwickelt. Diese besagt, dass Krebszellen bevorzugt ihre notwendige Energie aus deranaeroben Vergärung (Milchsäuregärung) von Traubenzucker gewinnen und daher Sauerstoff nicht unbedingt für das Krebswachstum notwendig sei. Eine Störung der Funktion der Mitochondrien in Krebszellen sei der Hauptgrund für das Auftreten von Krebs. Krebszellen würden Traubenzucker hauptsächlich vergären und nicht verbrennen. Für ein mögliches Wachstum benötigen Tumorzellen Energie. Die Geschwindigkeit des Wachstums hängt vom Stoffwechsel dieser Zellen sowie einem optimalen Milieu für ihr Wachstum ab. Zellen von Tieren gewinnen ihre Energie sowohl in den Mitochondrien durch den oxidativen Abbau von Traubenzucker, andererseits aber auch durch Milchsäuregärung, bei der Traubenzucker in Abwesenheit von Sauerstoff vergoren wird. Die Warburg-Hypothese konnte bis 2006 weder bewiesen noch widerlegt werden. Auf sie berufen sich einige alternativmedizinische Verfahren zur Behandlung von Krebs, so zum Beispiel die sogenannte „Cellsymbiosis-Therapie“ von Heinrich Kremer oder die Diätempfehlungen, wie beispielsweise die Budwig-Diät von Johanna Budwig. 2006 wurde eine Arbeit Jenaer Forscher veröffentlicht, die die Warburg-Hypothese stützt.[1][2] In ihrer Arbeit konnten die Forscher bei einer Form des Dickdarmkrebses bei Versuchstieren zeigen, dass eine erzwungene Weichenstellung hin zur aeroben Verbrennung von Traubenzucker das Krebswachstum hemmt. Sie setzten dazu das Protein Frataxin ein, das sie mit Hilfe der Gentechnik in Mitochondrien einschleusten. In einem zweiten Versuch förderten sie die anaerobe Vergärung des Traubenzuckers und stellen umgekehrt ein vermehrtes Tumorwachstum fest. Ähnliche Ergebnisse konnte eine Mannheimer Gruppe zeigen.[3] Der Warburg-Effekt könnte Ausgangspunkt für zukünftige glykolysehemmende Medikamente zur Therapie von Krebs sein.[4] So konnte mehrfach belegt werden, dass durch entsprechende Medikation die Energieversorgung (= Glykolyse + Glutaminolyse) von Tumorzellen inhibiert und dadurch der Warburg-Effekt revidiert werden konnte.[5][6]“
Was aber niemals, jemals passiert ist, ist das Menschen mit der Beatmung von Sauerstoff von Krebs geheilt wurden. Derartige Dinge werden von Laien aber im Internet verbreitet, die Bücher z.B. von Johanna Budwig gelesen haben und ich persönlich halte es für sehr, sehr fatal aufgrund solcher Informationen und ohne medizinisches Hintergrundwissen der herkömmlichen Krebstherapie zu entsagen. Bei Krebs gibt es aber auch in der Schulmedizin keine Garantien, hingegen Statistiken die Heilungswahrscheinlichkeiten aufzeigen.
Und weil ich gestern wieder gefragt wurde, was man bei Krebs machen kann: Sucht euch einen guten, vertrauenswürdigen Onkologen, der euch alle Optionen erklärt, und sich die Mühe macht, darauf zu achten, dass ihr sie auch versteht! Ich weiß, dass es die da draußen gibt. Das eigene Leben sollte die Suche nach so jemandem schon wert sein.
Menü des Tages am 22. August
Grüntee
Kaffee mit Sojamilch und Stevia
1 Päckchen Dextro
37 g Bitterschokolade (beides während der Klausur)
Koffeinfreier Kaffee mit Sojamilch und braunem Zucker
Udon Nudeln mit Gemüse vom Vortag
Instant Tabouleh mit Romana-Mango Salat aus dem Newsletter
2 Dinkelvollkornbrote mit Mandelmus, Banane und Agavendicksaft
Vegane Salatschale mit rotem Quinoa und Crema di Balsamico
1 Banane mit Mandelpüree
Morgens hatte ich vor lauter Nervosität überhaupt keinen Hunger, was bei mir sehr selten vorkommt. Dafür hatte ich aber auch keinen Druchfall was immer bei mir vorkommt, wenn ich nervös bin!;-)))
Ich hab die Tage über diesen hier gegessen: 150 g Schokolade mit ganzen Haselnüssen – vegan und sehr lecker.
Zu fetthaltig natürlich aber mit die beste Nervennahrung, die ich bisher bekommen konnte.
Darüber hinaus warte ich jetzt auf Ergebnisse, bereite mich auf die Mündliche vor, aber ich werde euch jetzt sehr lange nicht mehr so lange alleine lassen, wie diese Woche!:-) Ich muss nochmal erwähnen, dass es für mich schlimmer ist als für euch, wenn ich keine Zeit zum Schreiben habe.
Alles Liebe,
Silke
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