Wieviel Ist Eigentlich Viel?...
Ich hab endlich McDougalls Buch The Starch Solution: Eat the Foods You Love, Regain Your Health, and Lose the Weight for Good! gekauft und ich bin restlos begeistert. Früher habe habe ich Bücher vor allem deshalb gesammelt, weil ich Rezepte haben wollte, die mir ermöglichen alles was ich gerne esse auch in gesunder Variante her zu stellen. Heute freue ich mich bei Büchern, weil ich mittlerweile eine Überfülle an Rezepten habe, hauptsächlich darüber wenn mir Studien präsentiert werden, die mir neu sind. Und das macht McDougall hier auch sehr gut, so wie es Ärzte in ihren Büchern immer machen und Laienautoren nie. Nicht mal jemand der einen IQ von 180 oder so haben soll, wie Christian Opitz, macht sich die Mühe Studien in seinem Buch als Quellen an zugeben und für einen derart hohen IQ finde ich das sehr dumm.
Ich mag McDougall in schriftform lieber als in seinen Vorträgen, weil er sich da wissenschaftlicher verhält. Er argumentiert logisch, hat haufenweise Belege und Erklärungen zur Hand und legt Quellen dafür vor. Mir persönlich imponiert das. In seinen Vorträgen ist er emotionaler, was vielleicht auch einfach daran liegt, dass man mit einem 30 minütigen Vortrag über Biochemie die meisten Laien nicht gerade für sich gewinnen kann. Ich erinnere mich daran wie Dr. Lustig in Sugar die Leute mehrfach darum bittet bei der Biochemie doch bitte dran zu bleiben, er würde versprechen, dass er es leicht macht und sich beeilt. Schlussendlich versteht der Laie davon leider nichts, aber im Publikum bei Lustig waren auch nicht Laien sondern Akademiker. - Wenn man einen Vortrag für Laien hält muss man einfach emotionaler und enthusiastischer werden und Sachen sagen, die der Laie versteht. Barnard streut ja auch in jeden Vortrag ein, dass man von Fleisch erektile Dysfunktion als erstes Zeichen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bekommt. Damit versucht er natürlich die Männer vom Grillen ab zu halten. Sie auf emotionaler Ebene sie für sich zu gewinnen.
Ich als jemand, der Medizin studiert um die Wissenschaft hinter Ernährung zu verstehen, interessiere mich für so emotionalen Kram nicht wirklich, auch wenn ich das natürlich genau so anwende, wenn ich auf jemanden stoße, der die Wissenschaft nicht versteht. Um was zu verändern muss man aber innerhalb des wissenschaftlichen Paradigmas argumentieren und das ist adikara möglich, denn die Beweise dafür, wie die richtige Ernährung welche Krankheiten verhindern oder heilen kann, sind da. Dennoch glaube ich, dass irgendwie doch das Emotionale die Wissenschaftler davon abhält ihr Wissen auch in die Tat um zu setzen.
Mein Prof., der das wissenschafltiche Projekt gelesen hat über Diabetes fand Barnard ein bisschen dogmatisch. Dennoch: Wer heilt hat Recht. Wenn man alle Diabetesmedikamente weglassen kann, wenn man sich an Barnards Ernährungsregeln hält, ist das dann dogmatisch? Ist das dogmatischer als wenn man morgens, mittags, abends die und die Tablette nehmen MUSS um sich nicht krank zu fühlen? Klar gibt es womöglich Abstufungen und der ein oder andere muss strenger zu sich sein als der Nächste. Aber jemand der Zöliakie oder eine Allergie oder Fruktoseintolleranz hat MUSS halt einfach die Nahrungsmittel meiden, die ihn krank machen. Das sind keine Dogmen sondern Fakten.
Ich komme darauf auch gerade nur, weil ich gestern in der Mensa war und den Physiologie-Prof. der mir die Sache mit dem Methionin und der Auswirkung auf das Altern erzählt hat, vor einem Teller mit einem Stück Fleisch sitzen sehen habe. Er hat mir erzählt er würde nicht viel Fleisch essen und ich habe mich gestern mehrfach gefragt wie viel die Menschen denn als VIEL ansehen.
Ich hatte Spätschicht im Bioladen und eine Kundin kam rein: „Haben Sie Dinkelpaniermehl?“ - Ich musste überlegen...Ich weiß, dass wir glutenfreies Paniermehl haben und auch Vollkornpaniermehl, aber ob wir Dinkel haben wusste ich nicht so genau. Das habe ich der Kundin mitgeteilt worauf hin sie sagte: „Aber sie müssen das haben!“ - Ich : „Wieso MÜSSEN wir das haben?“ - Weil sie ein Bioladen sind und weil sie gesunde Sachen verkaufen und weil Dinkel viel gesünder ist als Weizen!“ - Ich: „Wissen sie, nicht alles was wir verkaufen ist gesund, wir verkaufen auch Chips udn Gummibärchen, und wir verkaufen auch nicht alles was gesund ist hier im Laden. Ich gehe mal mit ihnen nachschauen.“ - Wir hatten Dinkelpaniermehl! - Unterwegs habe ich ihr erzählt, dass Biodinkel gerade schwer zu bekommen ist, weil die Ernte schlecht war und dass es auch sein kann, dass es momentan nicht lieferbar ist, gerade deshalb. Wir hatten es, aber und die Kundin stand daraufhin mit 5 Paketen Dinkelpaniermehl an der Kasse. Ich hatte ihr Angst gemacht mit dieser Missernte-Geschichte...Und dann kam ich nicht umhin zu bemerken: „Wenn sie allerdings Fleisch damit panieren ist der gesamte gesundheitliche Gewinn von Dinkel im Vergleich zu Weizen wieder weg“ - Sie: „Wieso?“ - Ich: „Na, weil die meisten Menschen an den Auswirkungen von zu viel Fleisch und Fett sterben, ganze 40% sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen". Das war wieder ne Diskussion auf die ich mich nicht hätte einlassen sollen, denn auch die Kundin erzählte mir sie würde nicht viel Fleisch essen und man müsse sich ja langsam umstellen und sie hätte einen Heilpraktiker, der auch Medizin studiert hätte, dr aber durch das Examen gefallen sei, weil er einen gemeinen Prof. hatte...Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
Auch mein Vater sagt, er esse nicht viel Fleisch. Also 3 Menschen, die mir erzählen sie essen die gleiche Menge Fleisch: Nicht viel!
Ich weiß ungefähr wie viel mein Vater isst. Jeden Morgen Schinken auf sein Brot. Macht täglich Fleisch. Und ich schätze so 4-5 Mal die Woche hat er noch irgendein Fleisch in seiner warmen Mahlzeit. Ich persönlich denke dass 300 g die Woche das Maximum an Fleisch sind, was man verzehren darf. Und ich glaube alle drei Personen, die nicht viel Fleisch essen, essen mehr. Die Frau im Bioladen war übergewichtig und erzählte mir zudem sie würde auch häufig auf Geflügel ausweichen. Was Fett betrifft ist das auch nicht viel besser. Das Stück Fleisch, was der Prof auf seinem Teller hatte war geschätzt 250 g. Noch 3 Scheiben Wurst dazu, und man hat seine Wochenration erreicht. Und was ich persönlich auch noch finde ist, dass das die Dosen sind, die eine GESUNDER Mensch essen darf. Jemand mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darf sowas nur 2 Mal im Jahr...meine Meinung...Fleisch essen: An Weihnachten und an seinem Geburtstag!;-) - Über Milchprodukte rede ich hier mal noch gar nicht...
Menü des Tages am 7. August 2014
Gerste, gekocht in Reismilch mit Ananas, Banane, Vanille, Walnüsse
1 Grüntee
Kaffee mit Schuß Milch und Zucker
Mensaessen: Nudeln mit Kräutertomatensauce und 2 Beilagensalate
1 Banane
Sojade Kirsch mit 3 Bananen
5 St. Snäckbrot
4 St. Bitterschokolade
2 Gläser Rotwein
Gestern war völlig suboptimal. Ich musste zwei Prüfungen an der Uni ablegen, denn ohne Belege für diese Prüfungen zu haben, kann ich mich nicht für die mündliche Physikumsprüfung anmelden. Also habe ich mich prüfen lassen im Blutabnehmen und Blasenkatheterlegen und bin danach zur Anmeldung für die Mündliche gegangen. Jetzt ist auch da ein Haken hinter! Gott sei Dank! Als Nervennahrung gab es Kaffee.
Ab 12 Uhr musste ich im Bioladen stehen und weil wir Personalprobleme haben, wie immer, hieß es: „Silke, du musst heute Abschließen!“ - Was ich noch nie vorher gemacht habe...Schlagartig war ich als Aushilfe die Führungskraft, weil wir keine Führungskräfte mehr haben...Die melden sich, krank, werden gefeuert oder weiß der Geier... Und so habe ich den Bioladen geschmissen, zwischendurch was gegessen was halbwegs satt macht und Heißhunger auf Schokolade hatte ich zwischendurch auch...Wobei das glaube ich mit dem Mensaessen zu tun hatte. Das war ab-grund-tief schlecht und seit Monaten das erste Mal, dass ich in der Mensa was nicht-veganes gegessen habe. War glaube ich in 3 Jahren Studium das schlechteste Mensaessen überhaupt! - Ich hatte aber nichts dabei...C'est la vie...
Aber was ich noch zur Stärke loserden wollte: Neuerdings bin ich in der Lage bei nur 23°C in Rock und T-Shirt rum zu laufen, wegen der körpereigenen Thermogenese. Und das hat natürlich den Vorteil, dass man mehr Sonne an seine Haut lassen kann und damit auch mehr Vitamin D produzieren kann und damit seinen Vitamin D Speicher für den Winter möglicherweise besser füllen kann. Womöglich kann man sogar im Winter mit mehr Thermogenese mehr Sonne an seine Haut lassen.
Ach ja,...und dann möchte ich mich noch bei allen bedanken, die für mich beim Keimling Blog Award abgestimmt haben. Es hat leider nicht ausgereicht, weil ich keine so starke Lobby habe und nicht so gefällig bin.;-) Aber es hat dem Blog zu mehr Bekanntheit verholfen und das war das, worauf ich mit dieser Anmeldung auch nur abgezielt habe. Statt 1000 tägliche Seitenaufrufe wie im Juli habe ich nun 1500. Auch die Werbeeinnahmen sind gestiegen. Schlussendlich...so lange es keinen andern Medizinstudenten gibt, der über Essen bloggt, laufe ich in meinen Augen eh außer Konkurrenz!:-)
Alles Liebe,
Silke
0 Response to "Wieviel Ist Eigentlich Viel?..."
Post a Comment