Ach, Come On...Entgiftungserscheinungen???



Vergiftungserscheinungen? Entgiftungserscheinungen? Stoffwechselumstellungserscheinungen?
In mir passiert gerade etwas seltsames, was sich meinem kompletten Verständnis leider entzieht...

Ich weiß nicht, wie lange es genau her ist, dass ich Fett weitestgehend aus meiner Ernährung raus geschmissen habe, weil es auch so ein bisschen nach und nach passierte. Wer hier schon länger mit liest weiß, dass ich von fettarmer Ernährung immer Pickel bekomme, weshalb ich eigentlich die Finger davon lasse trotz all der wissenschaftlichen Belege dafür dass wir wenig Fett essen sollten. Es ist auch jetzt wieder so, dass meine Haut schlechter ist als sonst, was mich stört. Ein Leserin fragte mich früher schon mal woher ich denn wüsste, dass es sich bei den Pickeln nicht um eine Entgiftungsreaktion handele und ich antwortete ihr, dass ich eigentlich davon ausginge, dass es im meinem Körper kaum was zu entgiften gäbe. Es wäre möglich, dass ich meine Meinung dazu gerade revidiere.

Im Alltag merke ich, wie gesagt nur die Pickel. - Probleme gibt es, wenn mein Körper größerer Belastung ausgesetzt ist wie z.B. Ausdauersport. Ich kriege neuerdings bei jedem Laufen Kopfschmerzen, was mich unglaublich abfuckt schließlich will ich gerade für einen Marathon trainieren. Ich kriege nicht nur Kopfschmerzen sondern im Zuge dessen auch Stuhldrang, mir wird übel und wenn ich mich dann ins Bett lege bis die Kopfschmerzen abklingen, kommt manchmal auch noch kurzer Schüttelfrost hinzu.

Kopfschmerzen bekam ich aber auch 2 Mal diese Woche als ich am Montag nach der Klausur 2 Flaschen Bier getrunken habe und am Mittwoch 1 Glas Wein. Und ich bekam sie nicht am nächsten Tag, sondern quasi sofort, also vielleicht eine Stunde später. Ich kann keinen Alkohol mehr vertragen!

Grundsätzlich habe ich zudem viel Durst, mir ist häufig sehr heiß und ich habe ein starkes Ruhebedürfnis und es deutet alles auf Detox hin.

Ich bin, was Detox angeht, aber auch mittlerweile sehr skeptisch. In Rohkostkreisen wird jedes gesundheitliche Problem auf Entgiftung geschoben, was allerdings meistens nur zu Beginn der Ernährungsumstellung wirklich Entgiftung ist und später dann eher Nährstoffmangel. Faktisch weiß ich, dass im meiner Ernährung keinerlei Mangel ist. Wenn auch in Rohkostkreisen dauernd von Entgiftung gesprochen wird, so passiert das in der fettarm-pflanzlich Community eben nicht. Ich habe Barnard, McDougall, Esselstyn und Co. noch nie über Entgiftung reden hören. Ich würde auch nicht drüber reden, wenn ich keinen Sport treiben würde. Dann würde ich es wohl gar nicht bemerken.

Welche medizinische Logik könnte da also hinter stecken? Ich bin mir nicht sicher. Es muss wohl mit dem wenigen Fett zusammen hängen, denn sonst habe ich nichts verändert. Meine aktuelle Theorie besagt ungefähr so viel wie, dass Blut und Lymphe nicht mehr so viel Fett transportieren müssen und daher Kapazitäten haben andere Metabolite zu transportieren. Die Niere filtert immer nur jeweils 20% des Plasmas, was sie durchfließt, der Rest der Substanzen bleibt vorerst im Blutstrom. Lymph- und Blutfluss wird durch Bewegung angeregt, weshalb die Beschwerden nach dem Sport vielleicht besonders auftreten. Man muss besonders viel trinken um eine erhöhte Filterleistung der Niere zu erzielen und beim Joggen verliert man wiederum mehr Wasser, was die Konzentration der Substanzen im Blut erhöht. Irgendwelche Chemorezeptoren melden dann dem Hirn, dass hier Ruhe einkehren muss und vermitteln Kopfschmerzen. Man legt sich hin, regeneriert und die Schmerzen gehen weg. Soviel zur Theorie.

Die Lösung wäre noch mehr trinken, aber der Magen hat nur eine gewisse Kapazität. Oder mehr Fett essen, aber was jetzt gelöst ist ist vorerst gelöst. Und außerdem gefällt mir das sehr wie gut ich denken kann, bei dieser Ernährung. Die Klausur vom Montag ist bestanden und alles ist super. Nur eben diese Kopfschmerzen nach dem Joggen nicht.

Ich hab Kopfschmerzen gegoogelt und es sieht so aus, als wüsste man die Ursache nicht. Super, oder?

Man weiß hingegen wie man sie bekämpft. Auch ich weiß das. ASS bzw. Acetylsalicilsäure bzw. Aspirin hemmt ein Enzym namens Cyclooxygenase I und II irreversibel. Dieses Enzym macht aus Arachidonsäure Prostaglandine und die wiederum sind Schmerz- und Enzündungsmediatoren. Wenn die Cyklooxygenase diese also nicht herstellt, merkt man Schmerzen oder Entzündungen nicht. Der Schaden ist aber natürlich trotzdem da. Das körpereigene Warnsystem wird nur ausgeschaltet, so dass man sich keine Ruhe gönnt. Was die Ursache für Kopfschmerzen ist scheint man aber nicht zu wissen. Na super. Und was das Verrückteste daran ist ist, dass Prostaglandine wie gesagt aus Arachidonsäure synthetisiert werden und die wiederum aus Omega-6-Fettsäuren, weshalb die überhaupt essentiell ist. Ich habe aber fast noch nie so wenig Omega-6-Fett gegessen wie momentan!!!

Ich nehme natürlich keine Medikamente, aber jetzt bin ich sehr versucht. Ich weiß nicht was ich machen soll. Marathontraining abbrechen? Schlechter Lernen können für die Physikumsklausuren? Fett essen und Kohlenhydrate essen und zunehmen? Oder meine Cyklooxygenause mit ASS hemmen?

Menü des Tages am 11. Juli 2014

Frischkornbrei aus Buchweizen, Banane, ½ Apfel, Zimt, Hanfprotein, Lucumapulver, 3 g Chia, 10 g Sonnenblumenkerne


1 Banane
2 Matcha mit Stevia

1 Grüntee
Haferflocken, Banane, Wasser und Reissirup

Hirse mit Mensasalat, Salz und Pfeffer


1 Banane

Restliche Hirse

1 Dinkel-Hefe-Brötchen
2 Bananen
1 Dinkelfitnessbrötchen mit Curry-Linsenstreich und Tomate

Ich war den ganzen Tag unterwegs, morgens Uni, nachmittags Bioladen und hatte gestern unglaublichen Hunger nachdem ich am Tag vorher, wahrscheinlich auch entgiftungsbedingt, kaum Hunger hatte. Jeden Tag ist irgendwas anderes: Gestern tierischen Durst und Hitze, vorgestern gar keinen Hunger. Mal total viele Schleimabsonderungen über Nase und Rachen, mal großes Schlafbedürfnis. Er erinnert mich an meine Fastenerfahrungen, nur mit Essen und das finde ich krass, dass das auch mit eine fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung geht und nicht nur mit Rohkost. Vom logischen Standpunkt sollte das sogar tatsächlich noch besser funktionieren weil es naturbelassener ist als Rohkostschokolade und Cracker.

Darüber hinaus weiß ich natürlich auch, dass viele Giftstoffe fettlöslich sind und sich besonders im Fettgewebe anreichern. Möglicherweise ist auch an dieser Stelle irgendwo die Schuld zu suchen. Möglicherweise binden sich Giftstoffe auch in Lymphen und Blut an Fett und werden auf diese Art und Weise leichter ausgeschieden. Also, keine Ahnung. Und diesmal fällt mir auch kein Prof ein, den ich fragen könnte. Ich muss das wahrscheinlich einfach aussitzen...Denn wenn es Entgiftungserscheinungen sind, sind die irgendwann auch vorbei!

Vom biochemischen Standpunkt ist diese Ernährung optimal, für mein Gehirn auch, mein Körper tut sich aber gerade mit irgendwas schwer. Der ist nicht in Topform und das fing etwa 1 Woche nach der Ernährungsumstellung an, in etwa dem Moment als dem Körper auffiel: Hui, da hab ich ja jetzt Kapazitäten, wenn das hier so weiter geht...

Wie gesagt, das ist nur eine halbherzige wissenschaftliche Begründung. Ich hab Physiologie diese Woche bestanden, aber hab keine Ahnung, was in meinem eigenen Körper wirklich abgeht. So ein Ärger...

Alles Liebe,

Silke




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