Don't Eat Anything With A Face



Vor ein paar Tagen informierte das PCRM darüber, dass Barnard in eine Debatte zum Thema "Don't eat anything with a face?" auftreten würde und seit vorgestern ist diese Diskussion online.

Es gibt 2 Parteien, eine die für das Statement argumentiert und eine die dagegen argumentiert. Auf der pro-Seite argumentiert Dr. Neal Barnard zusammen mit dem Tierschützer Gene Baur, der, so weit ich weiß eine Institution namens Farm Sanctuary führt und Masttiere vor dem Tod rettet. Auf der Gegenseite treten auf der Ernährungswissenschaftler und Blogger Chris Masterjohn und der "Öko-Farmer" Joel Salatin. Die Diskussion fand auf der Grundlage statt, das beide Parteien gegen Massentierhaltung sind, das Thema war einfach nur soll man Tiere essen, ja oder nein.

Das Publikum sollte vorher abstimmen ob es dafür oder dagegen ist und nach der Diskussion dann nochmal. Das Team welches die meisten Prozentpunkte an Fürsprechen dazu gewinnt hat gewonnen.

Dabei fiel mir besonders auf, wie man sich sympathisch macht und wie nicht und mir fiel auch auf, wie man Argumente gut verkauft und wie nicht. Dabei beeindruckt Barnard ganz besonders dadurch, dass es frei spricht und so erklärt, dass selbst ein kleines Kind seine Argumente verstehen könnte. Der Ex-Veganer Chris Masterjohn kommt mit seinen Gesundheitsargumenten für den Fleischverzehr nicht wirklich zum Zuge, bringt auch fast nur an, dass Veganer oder Vegetarier neurologische Probleme durch B12 Mangel haben könnte, unterstellt an einer Stelle sogar dass Vegetarismus eine neurologische Störung sein könnte. Das stellt er den Argumenten von Barnard der Fleisch als (Mit-)Verursacher für Krebs, Herkkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes, Arteriosklerose etc., ect. darstellt, den Volkskrankheiten die jeder Mensch in der westlichen Welt in der eigenen Familie zu sehen kriegt, entgegen. Und er stellt die Behauptung auf, dass es keinen Beweis gäbe, dass das Weglassen von tierischen Produkten in der Studie von Dr. Dean Ornish 1990 die Ursache für den Rückgang von Arterioskleroe gewesen sei, sondern nur bewiesen wurde, dass durch eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Rauchstop und Entspannungstraining Arteriosklerose zurückgegangen wäre. Außerdem erwähnt er beiläufig, dass die China Study Vor ein paar Tagen informierte das PCRM dar Don't eat anything with a face in vielerlei Hinsicht eine Fehlinterpretation von T.Colin Campbell gewesen sei.

Chris Masterjohn macht seine Sache allerdings noch relativ gut. Ganz schlecht argumentiert Joel Salatin, der fast alles abliest, dadurch unsympathisch rüber kommt, keine Betonungen setzt, beim Erzählen für den Zuhörer Langeweile aufkommen lässt und sich in so manchen Kommentaren, die er in die Diskussion einwirft, einfach wie ein Rüpel aufführt. Er bringt so Argumente an wie "Eine Möhre lebt doch auch und Bakterien auch" und die sind in eine solchen Diskussion natürlich nicht ernst zu nehmen. Vielleicht aber alles woran man sich hoch ziehen kann. Jemand der seinen eigenen ethischen Vegetarismus schon mal gegen einen passionierten Fleischesser verteidigen musst, kennt derartige Argumente aus eigener Erfahrung.

Die Diskussion geht 1:44 Min, lohnt sich aber und ich muss sie mir auch noch einige weitere Mal angucken, weil man von Barnards Präsentationsstil und seiner Rhetorik wirklich ne Menge lernen kann. Ich persönlich bin aus medizinische Sicht ja auch nicht davon überzeugt, dass man vegan und fettarm leben MUSS um gesund zu bleiben, auch wenn es zur Verbesserung vieler Zivilisationskrankheiten optimal zu sein scheint. Man sollte halt vor allem Pflanzen essen, aber ein bisschen was Tierisches bringt einen nicht um. Es sei denn man ist Herzkrank oder Diabetiker. Und natürlich sollte man lieber ökologisch produziertes Fleisch von natürlich gehaltenem Vieh verzehren, möglichst in Demeterqualität, statt solches aus Massentierhaltung. Zu Verbessern gibt es in jeder Hinsicht noch ne gaaaanze Menge.

Don't eat anything with a Face



Nun zu mir: Ich steckter gestern den ganzen Tag im Bioladen in der Lustfalle und es war schrecklich! Heute geht's mir auch schrecklich, ich musste meinen "Rausch" ausschlafen. Den Zuckerrausch.

Es ist Weihnachtszeit... es geht wieder los... Überall ist Schokolade, man kriegt überall Schokolade geschenkt, im Bioladen wird überall Schokolade und Weihnachtsgebäck verkostet und ich stehe mittendrin, habe keine Zeit eine Pause zu machen, weil Ware eingeräumt werden muss, habe Hunger und werde alle Nase lang verführt. Und das Prinzip funktioniert  genau so, Douglas Lisle hat es mehrfach beschrieben, Barnard auch: Man hat einen Hauch von Hunger, rührt ein bisschen was Süßes an und kann plötzlich nicht mehr davon ablassen. Man beobachtet seine Hand immer wieder, wie sie danach greift und plötzlich ist die ganze Packung leer. Deshalb kauf ich keine Süßigkeiten, höchstens Rohkostsüßigkeiten, bei denen der Effekt nicht ganz so stark ist. Im Bioladen gab es über die Schicht verteilt 3 Lebkuchen, 2 Spekulatius, 2 Dominosteine und ein Stück Schokoladennikolaus. Nichts davon vegan, nichts vollwertig, alles mit raffiniertem "Roh-Rohrzucker". Manchmal wünschte ich mir, ich wäre dogmatischer, strenger mit mir selbst, veganer oder einfach orthoretischer. Aber bin ich nicht. Alles worauf ich wirklich aufpassen muss ist, dass das nicht jeden Tag passiert, denn dann wird es immer schlimmer...Mittlerweile bin ich aber wirklich überzeugt davon, dass die Weihnachtszeit so schön ist, weil wir alle im Fett-und-Zucker-Rausch sind.

Es war aber mal wieder interessant es zu beobachten was mit mir passiert. Wie meine Stimmung von Süßkram gut wird, etwas später dann, wie mir das Zeug auf den Magen schlägt, und noch später dann, wie der Zuckerpegel abfällt, ich müde werde und der Wunsch in mir aufkommt, neue Schokolade zu essen. Heute Morgen hatte ich sofort nach dem Aufstehen Lust was Süßes zu Essen, war kaum wach und hab mich an Bananen vergriffen. Ich frage mich auch, ob ich mal eine zeit lang komplett die Finger von allem Süßen lassen sollte, damit meine Belohnungssystem auch davon runter kommt, und ob der große Hunger, den ich immer morgens habe, vielleicht auch kein physiologischer Hunger ist, sondern die Gier nach Serotonin und Dopamin. Ich hab heute mal den Versuch gestartet was Herzhaftes zu frühstücken und fühlte mich tatsächlich besser gesättigt als von Haferflocken. Mit der Zuckerschaukel hat das jedenfalls nichts zu tun, da Haferflocken meinen Blutzucker nicht sonderlich stark erhöhen, das hab ich im Krankenhaus ja gemessen, daher muss es das Belohnungssystem sein.

Menu des Tages am 7. Dezember 2013

Haferflocken mit Banane, Traubenkernmehl, Leinsamen, Sunwarrior Vanille, Birne


10 g Schokonikolaus

Käsereste Verkostung
2 Dominosteine
2 Spekulatius
3 Lebkuchen
2 Bananen
50 g Roh-Linge von Govinda

Kartoffeln mit Erbsen, Zwiebel, Birne und Cashewvinaigrette

4 Möhren
1/2 Banane
1 Dinkel-Vollkorntoast

547 g Brokkoli



Gemischter Salat mit einer Folienkartoffe
1 Glas Rotwein
10 g Schokoladennikolaus

Oh Mann, das sieht gar nicht so viel aus, aber die Kalorien (660) waren ne Menge. So ein bisschen Süßigkeiten packt so viel drauf, das ist unfassbar. Leider muss ich auch gestehen, dass ich vom Käse, den ich zum Verkosten für die Kunden schneiden musste, aus lauter Hunger gekostet habe. Wobei Lebkuchen hat tatsächlich nur 25% Fett, da hätte ich mit mehr gerechnet...

Und gestern Abend war dann Weihnachtsfeier vom Bioladen aus. Wir waren essen auf einem Schiff am Rhein namens "Alte Liebe" und tatsächlich hatten sich die Kollegen vorab gefragt, ob es dort überhaupt etwas für mich Adäquates zu essen geben würde. Ich hab mir die Speisekarte online angesehen und fand es gäbe einiges was ich essen könnte. Ich habe einen gemischten Salat bestellt, der ohne tierische Produkte auskam und eine Folienkartoffel, die normalerweise mit Kräuterquark angeboten wird, wo ich einfach angemerkt habe, dass ich den Quark nicht möchte. Hat sich keiner drüber gewundert, wahrscheinlich weil es so viel Lactoseintollerante gibt. Das Schlimmste war tatsächlich, dass um 21 Uhr abends gegessen wurde, was für mich viel zu spät ist und dass ich vollgestopft ins Bett gegangen bin...Jetzt muss ich das alles wieder ausgleichen und abtrainieren. Weihnachtssüßigkeiten + eine zusätzliche Mahlzeit machen sich an Kalorien durchaus bemerkbar...

Alles Liebe,

Silke

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