Tumor Suppressor Proteine, Sexualhormone Und Ages - Tag 41 Und 42
Ich war gestern mit eine Freundin zum Sushi-Essen verabredet. Der Termin stand schon seit 6 Wochen und ich war total gewillt mich ausschließlich bei den veganen Sushis zu bedienen. Es hat aber nicht geklappt. Mal abgesehen davon, dass es nur sehr wenig vegane Sushis zur Auswahl gab, war das einer der besten Sushi Läden Kölns und es war ein "All you can eat" und ich bin rational einfach nicht in der Lage negative Eigenschaften von Sushi zu entdecken. Abgesehen vielleicht von dem Quecksilbergehalt von Fisch.
Sushi ist fettarm und kohlenhydratreich. Alle Fette die drin sind sind essentielle Fette, dazu noch einen Algensalat und man hat alles was der Körper braucht. Es ist einfach so und lässt sich nicht wegdiskutieren. Lieber wäre mir, wenn der Reis Vollkorn wäre, aber es ist in Anbetracht dessen auch kein Wunder, dass die Japaner (noch) das langlebigste Volk der Welt ist. Jeder, der Sushi einmal probiert hat verfällt ihm. Sogar mein Vater hat Geschmack an Sushi gefunden, als Sohn einer Bauernfamilie in einem kleinen Kaff in Nierdersachsen. Womöglich, weil Sushi einfach wirklich dem Körper alles gibt was er braucht in genau der richtigen Menge. Mag sein, dass man das intuitiv einfach spürt. Sushi ist dabei auch das gesündeste Essen was man "draußen" überhaupt bekommen kann und es ist überall verfügbar. Und es ist so teuer, dass man es einfach nicht jeden Tag draußen essen kann. 35 € hat jede von uns hingelatzt und ich hab meine guten Vorsätze gebrochen. Zum Glück ist meine einzige nicht-vegane Leidenschaft eine, die ziemlich teuer ist. Und zum Glück weiß ich, wie man die selben Nährstoffe aus veganen Zutaten bezieht.
Natürlich wollte ich aber darauf auch heute nicht hinaus, sondern auf Tumorsuppressor Proteine, Sexualhormone und AGEs.
Ich hab noch viel über den Krebs von Melanie Maria nachgedacht, auch weil eine Kommentatorin über das Schicksal einer ihr bekannten Rohköstlerin schrieb, dass diese auch ihrem Krebsleiden erlegen sei und die keine Gourmet-Rohkost verzehrt habe und keinen Fitzel Gekochtes angerührt habe. In den letzten zwei Jahren sogar fast ausschießlich von Fett und Grünzeug gelebt hat, da Zucker ja nicht nur Energie für normale Zellen liefert sondern auch für entartete. Und das Kasein aus Milchprodukten, was ja auch das Tumorwachstung steigert, hatte sie somit auch nicht verzehrt sondern eigentlich nur Nüsse, Kokosfett und eben Grünzeug. Auch das habe nicht geholfen.
Parallel dazu beschäftigte ich mich für die Biochemie-Klausur mit Tumor Suppressor Proteinen (Tumore unterdrückende Proteine) wovon es eine ganze Reihe gibt und auch weiteren Stoffen, hauptsächlich Enzymen, Kinasen, Cyklinen, Wachstumsfakoren und wie die Sachen alle heißen, spielt an dieser Stelle auch keine Rolle, Namen sind Schall und Rauch, aber aufgefallen ist mir, dass es sich dabei fast ausschließlich um Proteine handelt. Es gibt da vor allem das Retinoblastom-Protein, das erste entdeckte Tumor Suppressor Protein, pRB. Es sorgt dafür, dass sich eine entartete Zelle nicht vermehrt und auch das p53, findet immer wieder Erwähnung, und hat den Beinamen "Wächter des Genoms". Es sorgt dafür, dass sich eine Zelle nur dann teilt, wenn sie keine nennenswerten Schäden aufweist. Wenn sie Schäden aufweist schickt das p53 sie in den kontrollierten Selbstmord. Dazu kommen dann auch noch einige Enzyme, die die Fähigkeit haben einen replizierten DNA-Strang Korrektur zu lesen, z.B. Die DNA-Polymerase I und die Fotolyase die zudem mit der Fähigkeit ausgestattet sind falsch replizierte DNA dann zu reparieren.
Worauf ich hinaus will ist einfach nur, dass es möglich wäre, dass bei Rohkost einfach zu wenig oder das falsche Verhältnis von Aminosäuren verzehrt wird und so eventuell nicht aus reichend Tumor Suppressor Proteine oder Reperaturenzyme vom Körper synthetisiert werden. Ich hab bei 100% Rohkost jedenfalls zu wenig Eiweiß verzehrt, kannte da aber auch Sunwarrior noch nicht. Eiweiße funktionieren leider wie Autos. Fehlt auch nur ein Rad am Wagen, kann es nicht fahren. Fehlt eine Aminosäure in einem Protein, funktioniert es nicht.
Nicht nur Tumor Suppressor Proteine und Enzyme sind Proteine sondern auch Antikörper und auch die haben natürlich ihr Aufgabe darin, den Körper vor Viren, Bakterien und entarteten Zellen zu schützen und so habe ich die Theorie, dass ein zu geringer Eiweißverzehr eventuell damit zusamen hängen kann, wenn ein Tumor weiter wächst. - Daran wird natürlich nicht sonderlich viel geforscht, weil die meisten Menschen viel Eiweiß verzehren, allerdings solches mit Kasein, von dem so einige Studien behaupten, dass es das Tumorwachstum steigere. Und auch andere Wachstumsfaktoren wie Hormone steigern das Tumorwachstum, zum Beispiel das Östrogen oder eben auch die Phytoöstrogene, von deren Verzehr bei Brustkrebs zum Beispiel abgeraten wird.
Und damit bin ich beim zweiten Thema. Sexualhormone. Mich erreichten 2 fast identische Anfragen in Bezug auf Östrogen. Wie eine Östrogendominanz mit Heißhunger auf Süßem zusammenhängt, warum Medikamente dagegen diesen Süßhunger beseitigen und warum nach eine Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter, mit Hormonersatztherapie auch der Heißhunger beseitigt war. Darüber lehrt die Biochemie leider kaum was, aber Barnard schreibt darüber. Der Östrogenspiegel schwankt ziemlich stark im Laufe eines Zyklus. Am Anfang des Zyklus dominiert bei Frauen Östrogen und in der zweiten Hälfte dann das Progesteron und dieser Östrogenabfall führt dann zu Heißhunger. Barnard erklärt, dass vor allem zu viel Fett in der Nahrung dazu beiträgt, dass der Östrogenspiegel am Anfang zu hoch sei und daher um so stärker abfalle und wenn man einen ausgeglichenen Östrogenspiegel habe, das eben nicht der Fall sei. Dann produziere der Körper eine "normale" Menge an Östrogen. So ist der Schokoladenverzehr kurz vor der Periode zu erklären.
Nach meinem vorgestrigen Post wurde ich von einem Leser gefragt wie Testostosteron sich auf die erektile Funktion auswirke. Im Internet würde immer behauptet, man müsse um erektile Dysfunktion zu beseitigen viel Fleisch essen, weil das die Testosteronbildung verstärken würde.
Tja, und da kommt die Biochemie wieder ins Spiel. Männlich und weibliche Sexualhormone werden aus Cholesterin gebildet und daher bringt ein hoher Verzehr von Fett, besonders gesättigtem Fett auch mehr Sexualhormone mit sich als uns gut tut. Die Biochemiebücher schreiben über Testosteron
"Testosteron fördert vor allem das Wachstum und die Differenzierung der mänlichen Geschlechtsorgane (Penis, Samenblase, Samenleiter und Prostata) und die Geschlechtsmerkmale (Bartwuchs, mänliche Behaarung, Kehlkopf usw.) Außerdem werden das Muskel- und Sekelettwachstum sowie die Erythropoese angeregt. Dashalb werden androgene Substanzen auch gerne alss Dopingmittel eingesetzt; mit mehr Muskeln und Erys lässt sich schließlich "besser" Sport machen" – Über erektile Dysfunktion steht da nichts, allerdings heißt es bei Wikipedia ziemlich weit unten "Ein Testosteronmangel kann unter anderem zu Erektionsstörungen und Osteoporose führen. Reicht die natürliche Produktion von Testosteron nicht aus, dann kann eine Langzeittherapie mit von außen zugeführtem Testosteron erfolgen.“
Ich frag mal dumm nach: Wie viele Männer mit Osteoporose kennt ihr? All die haben wahrscheinlich auch ihre erektile Dysfunktion durch zu wenig Testosteron. Die Sexualhormone beider Geschlechter kommen übrigens in beiden Geschlechtern vor. Die meisten Frauen haben zu viel Östrogen, die meisten Männer zu viel Testosteron, weil sie zu viel Fett essen (und Cholesterin) und Sexualhormone aus Cholesterin synthetisiert werden. Es gab mal einen Test, da wurde Gefängnisinsassen nur noch vegetarisches Essen gegeben und sie wurden dadurch viel weniger aggressiv und es kam zu wesentlich weniger Streitigkeiten und Faustkämpfen.
Die Geschichte geht aber noch weiter. Fettzellen produzieren Östrogen. Fettzellen von Männern und Frauen produzieren Östrogen. Viel Fett am Körper bedeutet viel Östrogen im Körper. Darauf wird auch das Wachstum der Brust bei männlichen Übergewichtigen zurück geführt. Und dieses zu viel an Östrogen kann auch als Wachstumsfaktor für Tumore dienen.
Und dann hat sich endlich der gordische Knoten gelöst, den ich durch die Diskussion mit einer weiteren Kommentatorin hatte über Auszugsmehl. Sie berief sich auf John Yudkin, ein englischer Physiologe und Ernährungsforscher, 1910 geboren und 1995 verstorben, der das Buch “Pure white an deadly” geschrieben hat, in welchem er darüber berichtet wie seine Forschungen ergeben haben, dass weißer Zucker und weißes Mehl Zivilisationskrankheiten fördern. Wir waren uns nicht einig über den Mechanismus, wie weißes Mehl zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Glucose steigert ja nicht den Blutfettspiegel und damit kann sich auch kein Fett ablagern.
Dank Dr. Weizenwampe, William Davis, bin ich dem Mechanismus auf die Schliche gekommen. Es ist der hohe Blutzuckerspiegel, der durch Weißmehl ausgelöst wird.
Ihr erinnert euch an meinen Tag im Krankenhaus, wo ich verschlafen hatte und und keinen Frischkornbrei frühstücken konnte und mein Blutzuckerspiegel nicht die normalen 85 hatte sondern 110? Hoher Blutzucker, der wegen Insulinresistenz nicht in die Zellen geht, oder weil man einfach dauernd Zucker und Weißmehl isst, führt nämlich dazu, dass der Zucker mit den Gefäßwänden reagiert und das sind die AGEs. AGE steht für Advanced Glycation Endproduct. Glykosylierung von Proteinen durch Zucker ist für total viele Sachen im Körper superwichtig. Es ergeben sich so entweder Proteoglykane oder Glykoproteine oder so ein Zucker an einem Protein zeigt dem Organismus wozu das Protein gebraucht wird. An den Wänden von Blutgefäßen wird es jedoch nicht gebraucht sondern schädigt es und dann wiederum kommt es zu dem Versuch der Reparatur mit Cholesterin etc., was dann wiederum auch oxidiert, es bilden sich Plaque und schwupp die wupp hat man auch Arteriosklerose.
Worauf Dr. Weizenwampe aber auch ein geht, Gott sei Dank, ist, dass AGEs auch in Nahrung vorkommen, vor allem in verarbeitetem Fleisch. Er schreibt:
“Tierische Produkte wie Fleisch und Käse enthalten am meisten AGEs. Insbesondere hohes Erhitzen wie Grillen und Braten kann den AGE-Gehalt tierischer Lebensmittel um mehr als das Tauschendfache erhöhen (hier gibt er eine Quelle an) Daneben steigt der AGE-Gehalt tierischer Nahrungsmittel auch mit der Dauer der Kochzeit. […] Exergone AGEs tauchen in Lebensmitteln auf, die zugleich viele gesättigte Fette enthalten. Das heißt, dass die gesättigten Fette zu Unrecht als herzschädlich unter Beschuß geraten sind, denn sie werden nur vom wahren Schuldigen begleitet, den AGEs. Wurst und Schinken enthalten besonders viele AGEs und werden zudem häufig noch zusätzlich gebraten. Fleisch ist demnach nicht von Natur aus schlecht für uns, sondern wird erst durch Zubereitungsweisen ungesund, die zur erhöhten AGE-Bildung führen”
Und das macht durchaus Sinn. Fett lässt zwar den Cholesterinspiegel ansteigen, aber der hat ja wahrscheinlich keine allzu große Auswirkung auf Herzinfarkte. Cholesterin ist auch für manche Funktionen des Körper unerlässlich obwohl man natürlich auch davon nicht zu viel haben sollte. Und natürlich braucht niemand externe Quellen an Cholesterin zu verzehren wie Eier und Fleisch, denn der Körper produziert es selber in genau der richtigen Menge.
Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchte lassen aber den Blutzuckerspiegel nicht über das richtige Maß ansteigen und enthalten auch keine AGEs. Also wie zum Geier kann Dr. Weizenwampe den Schluss ziehen, dass Fleisch besser sei als Vollkorngeteide? Ich raffs nicht. Ich glaub's auch nicht. Und daher kriegt er immer wieder den negativ behafteten Namen Dr. Weizenwampe von mir.
Also Paracelsus hat immer wieder Recht: "Die Dosis macht das Gift". Man darf nicht zu viele und nicht zu weniger Kohlenhydrate verzehren, nicht zu viel und nicht zu wenig Eiweiß, nicht zu viel und nicht zu wenig Fett und von allem gibt es jeweils eine gute Variante und eine Schlechte. Die meisten Menschen essen zu viel von dem Schlechten und deshalb haben wir Zivilisationskrankheiten. Ach ja, und Ötzi hat wahrscheinlich tatsächlich zu viel gegrillt!
Menu des Tages am 14. Februar
Haferflocken mit Banane, Birne, Mandeln, Sunwarrior Vanille, Erdnussbutter, Zimt, Paranuss, Leinsamen und Wasser
3 Grüntee
8 g Ombar dark
1 Chocolate Chip Cookie
2 Bananen
½ Roggenvollkornbrot mit Reissirup-Schoko-Aufstrich und Banane
10 Mandeln
1 Matcha Tee mit Stevia
Gemsepfanne aus Suppengemüse, 1 TL Kokosöl, rote Beete, Rettich, Kohlrabiblätter, Garam Masala, Salz, Pfeffer
8 g Ombar dark
Salat aus Blattsalat, Tomate, Paprika, Möhre, Oregano, 1 TL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Apfelessig. Petersilie
1 Banane
etwas Roggenvollkornbrot
Menu des Tages am 15. Februar
Haferflocken mit Erdnussbutter, Banane, Mandeln, Paranuss, Leinsamen, Zimt, Wasser , Sunwarrior Vanille
2 Birnen
2 Kaffee mit Stevia
400 g Brokkoli aus Mikrowelle mit Salz
400 g Sojajoghurt mit Stevia
2 Bananen
½ Brötchen mit Reissirup-Schoko-Aufstrich und Banane
1 Scheibe Roggenvollkornbrot mit Reissirup-Schoko-Aufstrich und Banane
1 Lebkuchen
2 Rippen Ombar dark
1 Yogitee mit Stevia
Sushi
Rotwein
Cappuccino, koffeinfrei
So, jetzt joggen, dann lernen, morgen hört ihr nichts von mir, da ich den Kopf für die Klausur brauche und Dienstag dann etwas später, da ich erstmal ausschlafen werde und mich dann meiner Stimulanzien entwöhnen muss.
Alles Liebe,
Silke
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