Über Das Altern...



Vor ein paar Jahren hat es die Universität zu Köln irgendwie geschafft zu einer der Eliteuniversitäten Deutschlands ernannt zu werden, was zur Folge hatte, dass die Regierung der Uni Köln eine Menge, Menge Geld hat zukommen lassen. Für die medizinische Fakultät hatte das zur Folge, dass zwei riesige Gebäude gebaut wurden, die, als ich mit dem Studium anfing, einfach nur eine ätzende Baustelle waren wo man Probleme hatte mit dem Fahrrad durch zu fahren und einen hölzernen Tunnel passieren musste, für den man vom Fahrrad absteigen musste. Dieser Tunnel lag mitten auf dem Weg Zuhause-Bioladen oder Zuhause-Uni und ich hab mich unzählige Male darüber geärgert, dass es ihn gab und mir gesagt, dass ich 3 Kreuze, wenn er verschwunden ist.

Jetzt mache ich aber noch mehr Kreuze, da nicht nur der Tunnel weg ist sondern auch zwei wirklich nett anzusehende, hoch moderne Gebäude mit ansprechender Gastronomie entstanden sind, von denen ich bisher aber nicht wirklich wusste, was darin eigentlich passiert. Das Max Planck Institut für Biologie des Alterns und das CECAD. Jetzt, am Ende einer Physiologievorlesung, hat sich ein Prof. ein bisschen die Mühe gemacht uns etwas darüber zu erzählen, weil die Vorlesung über das Altern ging, und in dem Zusammenhang hat er auch erwähnt, dass die einzige bisher entdeckte Methode das Altern zu verlangsamen ist, Kalorien zu limitieren.

Das ist auch eine Sache, in der sich offensichtlich alle einig sind: Graham, Cousens und sogar die Schuldmedizin. Weniger essen = länger leben! - Das macht die Sache aber nicht sonderlich einfach. Leider...

Man hat offensichlich an mehreren Spezies untersuchen können, das wenn man die Kalorienmenge um ca. 30% reduziert, die Individuen länger leben, was aber nur dann gilt, wenn man Nährstoffe in ausreichender Menge konsumiert, also Vitamine, Mineralien, Spurenelemente etc. Nur die energieliefernden Komponenten wurden reduziert. Und tatsächlich ist es wohl so, dass das auch von einer Menschengruppe in Utah derzeit experimentell untersucht wird und das krasse ist, dass diese Menschen wohl augenscheinlich sehr gesund sind, aber permanent darunter leider an Essen denken zu müssen. Sie sind „wissenschaftlich“ ausreichend genährt, bleibe aber unter dem Kalorienlevel, was ihr Körper ihnen diktiert. Sie haben auch nicht genug Kraft und Energie um Sport zu machen, und der ist ja augenscheinlich gesund, und womöglich auch nicht genug Energie zu denken.

Ich wollte dazu noch eine Frage stellen, aber der Prof hat mich nicht gesehen und daher musste ich nach der Vorlesung persönlich zu ihm um zu fragen, ob man bei diesen Studien nur auf die Quantität der Nahrung geachtet habe, oder auch auf die Qualität. Wenn man also McDonald's Nahrung isst und davon dann 30% weniger Kalorien, sorgt das theoretisch für die selbe Langlebigkeit, wie wenn ich von wenig gesättigtem Fett, Zucker und Weißmehl, aber viel Obst, Gemüse und Vollkorn lebe?

In den Studien war es wohl so, dass man die „normale“ Nahrung der Tiere einfach um 30% der Kalorien reduziert hat. Was auch immer das heißt. Und weil dieser Prof unglaublich klug ist und mich schon mehrfach durch seinWissen beeindruckt hat, erzählte er mir in dem Zusammenhang dann auch noch, dass es noch eine Sache gäbe, die die Langlebigkeit fast ebenso gut beeinflussen würde, wie die Kalorienreduktion und das sei, die Aminosäure Methionin zu reduzieren. Das sei natürlich ein zweischneidiges Schwert, weil Methionin auch eine essentielle Aminosäure sei und gleichzeitig als Startcodon für die Proteinbiosynthese fungiere und man dürfe auch nicht zu wenig davon essen.

Wer mein Blog kennt, kennt meine Fixierung auf Methionin. Na, so krass ist sie auch nicht...;-) In meinen Augen ist Methionin die mit pflanzlicher Nahrung am schwersten auf zu nehmende Aminosäure. Schwerer als Lysin, womit ich lauft Cronometer nie ein Problem habe. Aber Methionin ist immer am unteren Ende. 0,9 g sollten es sein und ich schaffe es meist auf 0,8, manchmal auf 0,9 oder 1. Sehr selten drüber.

Unterdessen postete Dr. Dean Ornish auf Facebook einen Link zu einem Artikel in der Cell wo in einer Studie festgestellt wurde, dass tierisches Protein die Aktivität des IGF-1 Insulin Like Growth Factor das Altern bzw. Alterserkrankungen beschleunigen würde. Bei pflanzlichen Protein sei das nicht der Fall. Spielt da vielleicht auch Methionin eine Rolle?

Ich hab dem Prof jedenfalls auch noch erzählt, dass ich mir immer wieder Sorgen machen würde, dass ich zu wenig Methionin zu mir nehmen würde, weil ich kaum Fleisch esse und daraufhin erzählte er mir wiederum, dass es keine wissenschaftlichen Belege gäbe, dass Vegetarier oder Veganer länger leben würde, sondern nur, dass sie gesünder das entsprechende Alter erreichen würden. Er selbst esse selber wenig Fleisch, aber hauptsächlich wegen der nicht zu verantwortenden Massentierhaltung.

Jedenfalls ist es gut, dass es das CECAD und das Max Planck Institut für Biologie des Alterns jetzt gibt, denn da ist offensichtlich noch ne Menge Forschungsbedarf. Eines kann ich euch aber sagen: Mit weitestgehend vollwertiger, pflanzlicher Ernährung nimmt man ziemlich exakt die Methioninmenge zu sich, die für den menschlichen Körper ideal zu sein scheint...

Menü des Tages am 4. Juli

Basismüsli, Haferflocken, Banane, Lucumapulver, Gojis, Rosinen, Zimt


1 Grüntee
2 Scheiben Vollkornbrot mit Reissirup und Banane

Kaffee mit Milch und Zucker
Vollkornbrot mit Kichererbsen-Tomaten-Aufstrich und Gurke
1 Banane

Kaffee mit Milch und Zucker
Gemüsepfanne mit allen möglichen Resten vom Vortag und Tofu
1 Banane

Salat aus Kartoffeln, Romana, Paprika, Frühlingszwiebel, Dressing aus Ölersatz, Reissirup, Honig, Zitronensaft, Salz, Pfeffer


Vollkornbrot mit Reissirup und Banane
3 alkoholfreie Becks

Verzeiht mir den Kaffee: Ich schreibe eine Klausur. - das ist leider ein Reflex bei mir. Und während ich es schaffe mich von Schokolade fern zu halten, hauptsächlich weil ich viele Kohlenhydrate esse, erwische ich mich doch bei Appetit auf Schokolade und auch bei Appetit auf Nikotin, was ich nicht habe, wenn ich Grüntee trinke oder was ich nicht habe, wenn ich keine Klausur schreibe. Ich weiß nicht was es ist, aber da ich satt bin und denken kann, brauche ich dem nicht nach zu geben. Warum ich auf Kaffee rein gefallen bin, weiß ich nicht...

Übrigens ist es nicht das Belohnungszentrum, was auf Glucose reagiert. Es ist die Energiegewinnung!;-) - Denn dann würde das nämlich auch funktionieren, wenn ich Fett essen würde, da das Belohnungssystem auch darauf reagiert. Diese Gemüsepfanne war aber das fetthaltigste Essen, was ich in den letzten 2 Wochen zu mir genommen habe und danach hatte ich überhaupt keine Lust mehr zum Lernen. Nach fettarmen Glucosemahlzeiten ist das ganz anderes. Da ist Energie da.

Und a propos Energie: Da ist so ein ziemlich bkannter Veganer aus Frankfurt in meiner Facebookfreundesliste, der neuerdings dauernd Links zu Holger Stromberg, dem Koch der Fußballnationalmannschaft postet. Immer wieder, wenn die Jungs was veganes zu essen bekommen, was ziemlich häufig zu sein scheint, informiert er die gesamte Facebookcomunity darüber.  Es könnte interessant sein, das zu beobachten, aber vielleicht sollte man nicht nur darauf hin weisen, dass das vegan ist, sondern dass vollwertige Kohlenhydrate, Gemüse und Obst einfach die allerbeste Sportlernahrung überhaupt sind. Und alkoholfreies Bier! - Glückwunsch, Jungs! Weiter so!!!:-)

Alles Liebe,

Silke




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