Vitamin-D-Erkenntnisse-Und-Hypothesen
Ich war den ganzen Dienstag noch wie vom Donner gerührt und völlig leidenschaftlich ergriffen von diesem Vitamin D-Thema. Besonders davon, dass mir aufgefallen ist, dass es eben nicht aus Cholesterin synthetisiert wird, sondern aus dessen Vorstufe 7-Dehydrocholesterol. Wenn man nämlich in Biochemielehrbücher schaut und zwar in das Kapitel über die Steroidhormonsynthese wird Vitamin D meistens einfach zu gezählt und als Derivat des Cholesterins bezeichnet.
Ich hab mich gefragt ob ich spinne, ob ich der erste Mensch bin, dem es auffällt, dass da ein Unterschied besteht oder ob das überhaupt keine Relevanz hat, weil der Körper vielleicht auch Cholesterin wieder zurück verwandeln kann in 7-Dehydrocholesterol.
Wenn man nämlich in den selben Biochemielehrbüchern bei Vitamin D-Synthese schaut, wird da definitv erklärt, dass 7-Dehydrocholesterol eine Vorstufe des Cholesterins ist und sich der Körper der Cholesterinbiosynthese bedient um Vitamin D zu synthetisieren und nicht etwa des Cholesterins.
Ich habe also recherchiert um raus zu finden ob ich bescheuert bin oder andere Leute zu nachlässig. Das 7-Dehydrocholesterol wird durch das Enzym 7-Dehydrocholesterol-Reduktase in Cholesterin umgewandelt. Das Ganze funktioniert NADP-abhängig. Nun hab ich gedacht, womöglich gibt es ja auch ein Enzym, was diese Reaktion rückgängig machen kann. Eine Art “7-Dehydrocholesterol-Oxidase”, die Cholesterin zu 7-Dehydrocholesterol verarbeitet. Ich hab die internationale Enzymdatenbank Brenda durchforscht und bin schlussendlich darauf gestoßen, dass diese Reaktion irreversibel ist. Niemals jemals kann der Körper Cholesterin zu 7-Dehydrocholesterol dem Provitamin D verwandeln.
Und dann stellte sich für mich die Frage: Ist das bisher niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nicht wichtig? Warum wird das so leichtfertig übergangen? Auch Prof. Dr. Spitz in Krebszellen mögen keine Sonne. Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen übergeht diesen Zusammenhang genau so leichtfertig wie die Biochemie-Lehrbücher. Auch im DocCheck, dem Wikipedia für Medizinstudenten, wurde Vitamin D einfach als Steroidhormon und damit als Cholesterinderivat einsortiert, was mich so gefuchst hat, dass ich den Eintrag abgeändert habe.
Nun zweifele ich ja immer zu allererst an mir selbst, aber könnte es nicht sein, dass folgender Mechanismus eine Rolle spielt: Der Mensch konsumiert Cholesterin mit der Nahrung. Da die Cholesteribiosynthese durch ihr eigenes Produkt, das Cholesterin, gehemmt wird, läuft sie weniger stark ab und es wird weniger 7-Dehydrocholesterol gebildet, was zu einer geringeren Produktion von Vitamin D führt.
Man geht davon aus, dass 60-90% der Deutschen einen Vitamin D-Mangel aufweisen. Als Ursache wird einfach immer der Sonnenlichmangel angenommen. Was aber, wenn auch das Cholesterin (und später bei der hydroxylierung auch das Kalzium) eine Rolle bei verminderter Vitamin D Synthese spielt. 60-90% der Deutschen konsumieren schließlich auch zu viel Fleisch und Milchprodukte! Es kann natürlich auch sein, dass wenn man Cholesterin mit der Nahrung aufnimmt, der Körper weniger körpereigenes Cholesterin für die Synthese der Steroidhormone und Gallensäure, die direkt aus dem Cholesterin synthetisiert werden, benötigt und sich der Mechanismus schlussendlich die Waage hält. Also dachte ich, vielleicht hat da ja mal irgendwer eine Studie drüber gemacht.
Ich hab also 7-Dehydrocholesterol in PubMed eingegeben und zumindest beim ersten Durchsehen nicht Relevantes gefunden, aber doch so viele Informationen, dass man vielleicht was Relevantes finden könnte und damit ein tolles Thema für eine Doktorarbeit.
Ich weiß also gar nichts, kann nichts rausfinden und auch die größten Vitamin D-Experten Deutschlands scheinen sich keine Gedanken darüber gemacht zu haben. Komischerweise schützt Vitamin D aber genau vor den Krebserkrankungen besonders, die am meisten mit Fleisch und Milchprodukten in Verbindung gebracht werden. Prostata-, Brus-t und Darmkrebs. Mit Herz-Kreislauferkrankungen wird es in Verbindung gebracht, mit Typ I und II Diabetes und auch die gehen auf den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten zurück. Ist das reine Zufall oder ein tatsächlicher Pathogenesemechanismus, dem niemand Aufmerksamkeit schenkt, nicht mal Barnard, Esselstyn, McDougall, Ornish und weiß der Geier welcher vegane Arzt da draußen noch???
Vitamin D wird aber auch mit Neurodermits und Schuppenflechten in Verbindung gebracht und das sind zufälligerweise die Krankheiten, an denen alle meine Lieben leiden. Mein Vater und meine Schwester haben Neurodermitis, mein Joggingfreund Schuppenflechte. Ich habe tausende Geschichten gehört, dass man mit Vermeidung von Milchprodukten Neurodermitis und Schuppenflechte lindern oder heilen kann, aber ich wusste bisher keinen Mechanismus, der da hinter stecken könnte. Hier ist einer! Alle drei gehen im Sommer auch bevorzugt in die Sonne, weil Sonnenlicht der Hauterkrankung gut tut. Die Pharmaindustrie hat vitamin-D-haltige Medikamente zur Linderung entwickelt.
Parallel dazu erhielt ich eine E-Mail einer Leserin, eigentlich zu einem völlig anderen Thema, die mir erzähltie, sie habe angefangen sich mit Ernährung auseinander zu setzten um die Neurodermitis und das Asthma ihrer Söhne zu heilen. Die Kinderärztin hätte ihr da nicht helfen können und nur Medikamente verschrieben. Sie sei dann auf die tiereiweißfreie Ernährung nach Dr. Bruker gestoßen, also vitalstoffreiche Vollwertkost, und die Krankheiten seien verschwunden. Irre oder? Aber vielleicht ist es nicht nur das Kalzium in der Milch, vielleicht ist es auch gar nicht das tierische Eiweiß, obwohl das natürlich die Niere schädigen kann, welche für die Hydroxilierung der Vorstufe von Vitamin D zuständig ist, vielleicht ist es einfach das Cholesterin in tierischen Produkten, was dafür sorgt, dass nicht genug 7-Dehydrocholesterol produziert wird.
Es wird aber noch verrückter: Menschen mit einem zu hohen Cholesterinspiegel bekommen Cholesterinsenker verschrieben, die in die körpereigene Cholesterinbiosynthese eingreifen und zwar nicht beim allerletzten Schritt der Synthese: 7-Dehydrocholesterol zu Cholesterin, sondern viel weiter vorne. In die Beta-HMG-CoA-Reduktase-Reaktion. Wer Cholesterinsenker nimmt produziert daher auch weniger 7-Dehydrocholesterol und damit schlussendlich weniger Vitamin D.
Bis dato ist das also nur eine Hypothese von mir, aber es sieht nach einem verdammt guten Thema für eine Doktorarbeit aus. Es ist auch sicherlich nicht der einzige Mechanismus, auf den Fleisch und Milchprodukte die Gesundheit verschlechtern, aber womöglich einer, dem zu wenig Beachtung geschenkt wird. Ist ja auch klar, die Pharmaindustrie will lieber ihre Cholesterinsenker und ihre Vitamin D-Präparate verkaufen, die Patienten möchten schnelle Lösungen und sogar in der alternativen Ernährungsszene wird allzu bereitwillig hochdosiertes Vitamin D eingeworfen.
Tja, und wenn dem so ist, habe Fleisch und Milchprodukte mir meine Kindheit versaut, bzw. der Vitamin D-Mangel. Meine Schwester kam mit Asthma und Neurodermitis zur Welt, meine Mutter hatte mit 25 Jahren schon Nierensteine, arbeitete dann ihr Leben lang als Nachtschwester im Krankenhaus, hat alle Zivilisationskrankheite und ist unglücklich (hat nur meinem Vater die Schuld dafür in die Schuhe geschoben und nicht dem Essen) meine Oma mütterlicherseits verstarb an Lymphdrüsenkrebs, den Prof. Dr. Spitz auch mit Vitamin D-Mangel in Verbindung bringt, meine Schwester hatte den auch und so ist meine Haupterinnerung an meine Kindheit irgendwie ein ewiges Rumsitzen in Krankenhäusern, entweder am Bett meiner Oma, oder an dem meiner Schwester, und ich erinnere mich an Schimpfe von meiner Mutter, weil ich morgens mal wieder zu bahari war und sie nach ihrem Nachtdienst schlafen wollte. Und ich erinnere mich an aufgewärmte Dosenravioli, die mein Mittagessen im Auto auf dem Weg ins Krankenhaus waren nachdem mich meine Mutter von der Schule abgeholt hat. Ich weiß nicht, vergisst man das Gute und erinnert sich immer nur an das Schlechter? Oder war es mehr schlechtes als gutes. Ich weiß nur, es war Normalität...
Ich wollte am Dienstag gleich alle anrufen, die ich kenne und erzählen: Ich hab den Mechanismus hinter all euren Krankheiten entdeckt! Lasst Fleisch und Milchprodukte weg, weil sie Cholesterin liefern und Kalzium und das zu verringerter Vitamin D Produktion führt – aber ich wusste, das ist sowieso sinnlos. Es hört keiner auf mich, genau so wenig wie man auf Kassandra hörte, als sie den Untergang von Troja voraus sagte. C'est la vie. Da nützt es auch gar nichts, dass ich Medizin studiere. Ich wette es gibt Nobelpreisträger, deren Familien nicht auf ihre Gesundheitsratschläge hören! Womöglich renne sie dann alle los und und holen sich Vitamin D von DM. Dabei gibt es noch viele weitere Mechanismen über die Fleisch und Milchprodukte zu Krankheiten führen...
Menu des Tages am 19. März
Frischkornbrei aus Dinkel, Banane, Zimt, Sunwarrior Vanille, Blaubeerriegel, Paranuss, Granatapfel
2 Grüntee
2 Bananen
1 Dinkel-Saaten-Perle
1 Schokoladentrüffel (aus dem Newsletter)
1 Banane
Salat aus Chinakohl, Paprika, Möhre, Avocado, Tomate, Zucchini, gedünsteter Brokkoli, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Limettensaft
8 g Ombar dark
Rest Salat vom Mittagessen
1 Banane
2 Schokoladentrüffel
100 ml Rotwein
1 Banane
Oh, ich war müde gestern. Mein Kaffee ist aus und ich will auch keinen neuen mehr kaufen. Der Stress ist vorbei und jetzt bin ich gestern zu Grüntee über gegangen. Viiiiel weniger Koffein....gefühlt jedenfalls.
Ich war morgens 5 Stunden im Bioladen und nachmittags bei traumschönen Wetter Flyer verteilen und superdankbar für die wunderbare Sonne. So ein Winter sollte immer sein und wenn ich in den letzten 2 Monaten einen Vitamin D Mangel entwickelt haben sollte, so ist der spätestens seit gestern definitiv behoben.
Ich will den Flyer-Verteil-Job eigentlich aufgeben, weil ich andere Jobs habe, die mir viel mehr Spaß machen und weil ich das Geld nicht brauche, aber gestern habe ich doch festgestellt, dass der mir eigentlich doch gut tut. Ich muss es halt nur schaffen immer bei gutem Wetter und ohne Stress raus zu fahren. :-)))
Hm...nochmal drüber nachdenken....
Aber falls Biochemiker oder Mediziner da draußen sind, die mehr darüber wissen oder irgendwelche Studien kenne, wie die körpereigene Cholesterinsynthese sowie die Synthese der Steroidhormone und der Gallensäure durch Nahrungscholesterin beeinflusst wird: Alles zu mir bitte....silke@rohelust.com
Alles Liebe,
Silke
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