Pflanzliche Ernährung Auch Bei Typ-I-Diabetes?
Ihr wisst ja wahrscheinlich, dass Diabetes mein allerliebste Lieblingskrankheit ist. Also, Typ-II-Diabetes, was ca. 90% aller Diabetesfälle aus macht.
Das hat den Grund, dass 10% aller Menschen in der westlichen Welt Diabetiker sind, dass ein Großteil von ihnen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben wird, dass ein Großteil der dialysepflichtigen Personen Diabetiker sind und Dialyse 50 000 € pro Jahr pro Patient kostet und dass die häufigste Ursache für Erblindung und Amputationen ebenfalls der Diabetes ist. Vor allem aber, dass man in 75% der Fälle einen Typ-II-Diabetes mit der richtigen Ernährung binnen 3 Wochen heilen kann und in den restlichen 25% der Fälle die Medikamente reduzieren kann.
Kürzlich lernte ich bei "Arzt-Patienten-Kommunikation" einen Diabetiker kennen, der im zu übenden Gespräch mit einer Kommilitonin, freimütig schilderte, dass er selbst nach 14 Jahren Typ-II-Diabetes noch immer nicht die leisesten Anstalten gemacht hat zu versuchen gesund - auch was überhaupt nur mal selbst - zu kochen. Ich wusste nicht ob ich ihm links und rechts eine knallen sollte oder seinen Ärzten! - Ich hab natürlich komplett die Klappe gehalten und gar nichts gesagt, geschweige denn geknappt. Aber das scheint es zu sein, womit man als Arzt zu arbeiten hat. Den Leuten Medikamente verschreiben gegen das was sie essen.
Naja, bis letzte Woche habe ich geglaubt, dass für Typ-II- Diabetes einzig und alleine eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung zur Heilung führt, dass für Typ-I aber vielleicht doch LowCarb sinnig ist.
An dieser Stelle muss ich vielleicht kurz auf die Unterschiede eingehen, für alle nicht Mediziner. Typ-II-Diabetiker produzieren meist noch selber Insulin, aber ihre Zellen sind nicht mehr in der Lage darauf zu reagieren. Das nennt man Insulinresistenz. Die Insulinresistenz kommt vor allem durch das viele Fett in der Nahrung und sie geht weg, wenn man Fett streicht und Sport macht.
Bei Typ-I-Diabetikern gibt es diese Insulinresistenz nicht. Beim Typ-I Diabetiker werden durch Autoimmunprozesse die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, so dass er sich Insulin spritzen muss. Der Typ-I-Diabetiker muss nicht wenig Fett essen, weil seine Zellen noch auf Insulin reagieren.
Letzte Woche erschien dann auf der Website von Forks over Knives ein Artikel von und über einen Typ-I-Diabetiker, der seit 26 Jahren seinen Diabetes mit pflanzlicher Kost angeht. Die Geschichte ist interessant, weil ihm bei der Diagnose gesagt wurde, dass "kein Arzt seinen Diabetes managen könnte" weil der Körper von Minute zu Minute quasi seinen Stoffwechsel ändere und das alles so variabel sei, dass kein Außenstehender den Überblick behalten könne. Der Nerd in ihm, sei dann also hin gegangen und habe Blutzuckermesser, Ernährungstagebuch, Nährwerttabellen und alles mögliche angeschafft um den Blutzucker in Abhängigkeit von Gefühlen und Nahrungsmitteln zu verstehen und in den Griff zu kriegen.
Und jetzt kommt das spannende: Obwohl alle Ärzte immer sagen, dass für Typ-I möglichst LowCarb und möglichst wenig Broteinheiten gegessen werden sollen, stellte er fest, dass sein Blutzucker wesentlich stabiler und leichter zu kontrollieren war, wenn er pflanzlich aß. Tierische Nahrung und Fett hat den Blutzuckerspiegel zu unberechenbar gemacht, ihn nehme an, weil das Fett die Absorbtion des Zuckers vorerst gehemmt und anschließend dann beschleunigt hat aber die Zeitversetzung es fast unmöglich gemacht hat, dran zu bleiben. Das hatte zur Folge, dass sich der Diabetiker schlussendlich mehr als doppelt so viel Insulin spritzen musste und vor allem auch viel öfter am Tag.
Barnard geht auf 1-2 Seiten in Dr. Neal Barnard's Program for Reversing Diabetes: The Scientifically Proven System for Reversing Diabetes Without Drugs auf Typ-I ein und sagt nur, dass man vollwertig pflanzlich und vor allem mit niedrigem Glyx auch bei Typ-I Diabetes essen soll und vor allem, dass es wichtig sei den Blutzuckerspiegel im Blick zu haben damit es nicht zu Folgeschäden kommt. Er sagt da nicht, dass bei Typ-I den Blutzucker durch Fett derart zum Schwanken bringt, dass man mit dem Kontrollieren nicht mehr hinterher kommt.
Und nachdem LowCarb für Typ-I-Diabetes jetzt auch gestorben ist, gibt es nur noch eine einzige Theorie bei der LowCarb für mich Sinn machen könnte, was ich gewillt bin vielleicht in Betracht zu ziehen. Das ist die ketogene-Ernährung-bei-Krebs-Geschichte, nicht dauerhaft, sondern nur zur Therapie. Aber ich komme ja nie dazu mich damit auseinander zu setzten und außerdem ist Krebs eh viel zu kompliziert und multifaktoriell.
Deshalb mag ich Diabetes so: Eine Ursache, ein Heilmittel, 3 Wochen reichen aus. 8 Mio Deutsche haben eine Krankheit weniger und 20% aller Krankenkassenkosten können an die Beitragszahler erstattet werden! Und keiner wird blind, dialysepflichtig oder muss sich die Beine abnehmen lassen...
Menü des Tages am 13. Juni
Brokkoli mit Paprika
Mochi Reis mit Banane, Sunwarrior, Birne, Kakao, Sojamehl, Paranuss, Chia, Wasser
1 Möhre
6 Kakaobohnen
Kichererbsen, Möhre, Zucchini, Kartoffeln mit Pilzrahmsauce
Apfelmus
1 Aprikoses,
Salat aus Kichererbsen, Möhre, Kartoffeln, Radieschen, Spargel, und cremiges Maisdressing
Scheibe Vollkornbrot
Vivani Dark Nougat
5 Kekse
Kokos Happen Zartbitter
3 Kölsch
Ich kämpfe schon wieder schwer mit meinen 3 Mahlzeiten. Der Dreh mit seinen unregelmäßigen Zeiten hat mich aus dem Tritt gebracht und der Freitag ebenfalls, weil ich da keine Pause im Bioladen hatte und um 15 Uhr quasi mein Abendessen gegessen habe. Das, sowie das Mittagessen war dann noch ziemlich proteinarm und ohne Tryptophan keine guten Gefühle und keine Impulskontrolle. Ich fühl mich wabbelig. Nicht körperlich ;-) - Das Wort wabbelig geht auch auf Kathleen DesMaisons zurück und bedeutet, wenn man unstet und unregelmäßig und vielleicht auch ein bisschen das falsche isst. Uch fühl mich wabbelig, so glaube ich, weil ich die letzten Tage nicht glutenhaltige Haferflocken gefrühstückt habe sondern glutenfreien Mochi Reis. Ich glaube Gluten beruhigt mich! Und ich glaube auch, dass das nicht nur auf Weizengluten zutrifft. So hat es sich diese Woche jedenfalls gezeigt. Nach Mochi Reis war ich irgendwie unruhiger und unausgeglichener...
Weil ich ja Schritt 3 und nicht Schritt 6 (Zucker weglassen) bin, habe ich gestern Abend als Dessert einen veganen Vivani Riegel gegessen, fühlte mich dann aber, trotz richtigem Essen vorher, getriggert und habe noch Kokoshappen und Kekse nach geschoben.
Ich finde das Konzept des Ausschleichens von Kathleen DesMaisosn toll, so kann man nach und nach seine Verhaltensmuster ändern. Ich finde die Challenge aber auch toll, weil man da einfach alles was das Belohnungssyste beeinflusst weg lässt und nach 4 Tagen ist der Spuk vorbei. Nur hat man dann eine Verhaltensmuster noch nicht im Griff, sondern nur seine Biochemie. Das ist schon ganz schön tricky. Jetzt kämpfe ich seit 3 Wochen mit der Veränderung meiner Verhaltensmuster. In der Challenge muss ich das nicht, aber da muss ich es dann hinterher.
Im Anschluss an die Spätschicht im Bioladen frage eine relativ neue Arbeitskollegin dann ob wir noch was trinken gehen sollen und ich hatte Lust. Vielleicht schließe ich nach 3 Jahren in dem Job dann doch mal Freundschaften und nicht nur gute "Kollegenschaften"!
Alles Liebe,
Silke
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