Little Sugar Addicts
Little Sugar Addicts: End the Mood Swings, Meltdowns, Tantrums, and Low Self-Esteem in Your Child Today ist eines der Nachvolgebücher von Kathleen DesMaisons zu ihrem Buch Potatoes Not Prozac. Es geht speziell darum wie man Kinder aus der Zuckersucht befreit und richtet sich ebenfalls weitestgehend nach den 7 Schritten, die Kathleen DesMaisons auch bereits in Potatoes Not Prozac empfiehlt um auszusteigen.
Dabei gefällt mir bei ihr immer sehr gut, dass sie das als schleichenden Prozess macht und nicht so radikal, dass es einem Angst machen könnte. So macht sie das hier natürlich auch und bei Kindern ist das möglicherweise noch wichtiger als bei Erwachsenen.
Der Sinn hinter dem "Ausschleichen" von Zucker ist natürlich auch, dass man nicht schlagartig Entzugserscheinungen hat und nicht in der Lage ist seinen Alltag entsprechend zu meistern. Wenn ich mir anschaue wie genervt ich teilweise in der Challenge war, mag ich mir gar nicht vorstellen, wie krass das ggf. bei anderen Leuten ist, die noch nicht so gesund leben wie ich.
Ich kam darauf dieses Buch zu lesen, weil ja häufig auch die Challengeteilnehmerinnen Kinder haben und auch von ihnen erzählen. Da hat man dann eine zuckersensible Mutter, die ihren noch schlanken Kindern immer wieder Süßkram zu essen gibt und sich nichts böses dabei denkt.
Der Untertitel von Little Sugar Addicts ist interessant: "End the Mood Swings, Meltdowns, Tantrums, and Low Self-Esteem in Your Child Today" - Es geht Kathleen nicht um Gesundheit oder Abnehemen bei Kindern sondern um Stimmungsschwankungen, emotionale Zusammenbrüche, Wutanfälle und mangelndes Selbstbewußtsein.
Wir haben immer mal wieder Kinder im Bioladen, die ihre Eltern total terrorisieren, trotzen bis der Arzt kommt und diktatorial nicht gewillt sind irgendwas zu tun, was die Eltern sagen sondern so lange wie am Spieß rum schreien und terrorisieren bis sie endlich bekommen was sie wollen, was sowas banales sein kann, wie nochmal eine Ware auf das Band an der Kasse zu legen. Das - so stelle ich mir vor - kann die Folge von Zuckersucht bei Kindern sein. Das oder ADHS.
Noch bin ich in dem Bereich zu unwissend, aber es ist sicherlich besser erstmal zu schauen ob das Kind nicht viellicht zuckersüchtig ist, bevor man ihm täglich Ritalin gibt. In Anbetracht dessen, dass Ritalin über den selben Mechanismus wirkt wie Kokain ist Zucker wahrscheinlich sogar die bessere Droge. Ich fühle mich hier auch wieder an das erinnert was Models und Jockeys gerne machen um dünn zu bleiben und ihrem Heißhunger nicht nachgeben zu müssen: Koksen!
Jedenfalls soll man mit seinen Kindern erstmal eine Bestandsaufnahme machen, was überhaupt gegessen wird, dann soll man darauf achten, dass genug Eiweiß gefrühstückt wird, dann Softdrinks und vor allem solche mit Koffein weglassen und dann nach und nach vollwertige Nahrung und Gemüse in die Ernährung integrieren und Zucker rausschmeißen. Ich hab das Buch noch nicht komplett ausgelesen aber es gibt zunächst mal darum, dass natürlich die Mutter das ganze für sich selber auch ernst nimmt und befolgt. Es darf für die Kinder nicht aussehen wie eine weitere Diät, die Mama da gerade mal wieder macht und sie müssen in dem Prozess begreifen, was Zucker mit ihnen emotional macht. Dass sie nach jedem Zuckerhigh auch wieder einen Absturz haben, dass sie nicht einschlafen können, weil sich an einem Kindergeburtstag mit Süßkram vollgestopft haben, dass sie sich nicht konzentrieren können, weil sie Zucker gegessen haben und der Blutzuckerspiegel jetzt abfällt. Sie müssen Ursache und Wirkung miteinander in Verbindung bringen um selbstständig die Finger von dem Zeug zu lassen.
Und das ist schlussendlich das was mir bei Kathleen Des Maisons gefällt. Ich glaube nicht, dass man die Auswirkungen von Zucker auf die eigenen Befindlichkeit wirklich begreifen kann, wenn man nur stur irgendwelche Regeln befolgt. Ich ticke jedenfalls nicht so. Ich mache die Challenge und fühle mich in den 3 Wochen super, aber dauerhaft die Finger von Zucker lassen will ich ja immer noch nicht, weil ich es noch nicht begriffen habe.
Gestern habe ich es wieder begriffen. Wieder ein geschenkter Schokoriegel im Bioladen, der Verlangen in mir nach mehr und vor allem auch nach Nikotin geweckt hat. Ich kann Nikotin super widerstehen, sogar unter Stress, wenn ich zuckerfrei bin. Wenn ich Zucker gegessen haben, wird das widerstehen zur Qual. Jetzt ist es mir wieder klar, mal gucken, wann ich es wieder vergessen habe. Gott sei Dank ist der Spuk meistens mit einem anständigen Frühstück am nächsten Morgen vorbei.
An Kathleen DesMaisons gefällt mir auch, dass sie nicht so streng ist und zumindest Vollkornmehl erlaubt. Dafür aber keine Süßstoffe. Katastrophal ist in ihrer Ernährungsweise jedoch der viel zu hohe Fettanteil, was für Kinder noch ok sein mag, da Kinder mehr Fett brauchen als Erwachsene, aber Unmengen Käse, Fleisch und Erdnussbutter geht gar nicht klar. Da ist Kay Sheppard besser aufgestellt, die empfiehlt nämlich nur fettarme Produkte - was auch damit zusammen hängen könnte, das sich Kathleen DesMaisons nur auf Serotonin, Endorphine und Cortisol konzentriert, was ausschließlich durch viel Zucker angekurbelt wird und nicht auf Dopamin was hinter Fett bei Belohnungsreaktionen steckt. Beide Programme gehen natürlich für Veganer eh gar nicht, aber Kay Sheppard erlaubt zumindest Süßstoff, was ich auch noch nicht so ganz begriffen habe....
Und dann habe ich zwischenzeitlich noch eine Susan Pierce Thompson entdeckt, die hat einen Dr. in Psychology und ist Professorin für Psycholgy des Essens. Sie war selber esssüchtig und ist eine Anhängerin von fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung. Leider hat sie einen ganz furchbaren Schreibstil auf ihrem Blog und jammert irgendwie nur rum, was mich befremdet...Außerdem kostet ihr Entwöhnungsprogramm 500$!!!
Es gibt da also die unterschiedlichsten Varianten um das Thema Esssucht in den Griff zu kriegen, aber mich stört immer dieses 12 Schritte Ding worauf sich Kay Sheppard und auch Susan Pierce Thompson berufen. Ich kann mit 12 Schritten nichts anfangen. Das ist mir zu esoterisch. Und es geht dort eben genau das nicht ab, was mir bei Kathleen DesMaisons so gefällt: Man muss begreifen was falsches Essen mit einem macht. Man muss nicht einfach nur sturr regeltreu und dogmatisch etwas durchziehen. 12 Schritte Gruppen erinnern mich zu sehr daran. Man holt sich da Motivation für etwas von dem man noch nicht wirklich begriffen hat, warum man es tun sollte, außer, dass es einem Abstinenz liefert. Es ist wahrscheinlich kompliziert.
Nachdem ich also gestern wieder am eigenen Leib die Erfahrung machen durfte, warum mir die Nachwehen von, vor allem Schokoladenkonsum - aber auch Zuckerkonsum - nicht gefallen interessiert mich jetzt ob Stevia das selbe mit mir macht oder nicht. Wieso verbietet Kathleen DesMaisons, die sonst eigentlich so locker ist, Süßstoffe und die strenge Kay Sheppard nicht? Hmmm...
Mein Menü des Tages gestern sah so aus:
Brokkoli und Kohlrabi
Banane, Haferflocken, Chia, Mandeln, Sunwarrior, Lucumapulver, Mango, Kakaonibs
2 Bananen
1 Spacebar Chili
Gefüllte Paprika
1 Banane
1 Schokoriegel
Eintopf aus Suppengemüse, Vollkornnudeln, Curry, Garam Masala, Koriander, rote Linsen, Salz
1 kleine Banane
10 Mandeln
kleines Döschen Samba Dark
2 Weißmehltortillas
Ehrlich, ich hab Samba Dark noch nie gegessen und es war kürzlich Thema in der Uni. Soll ja sooooo lecker sein, Ich kenne mehrere Leute die süchtig nach Samba sind, - Fragt mich nicht, warum ich nach Schokoriegel noch der Meinung war, ich sollte auch das mal kosten. Gott sei Dank habe ich es nicht vertragen. Ich reagiere allergisch auf Haselnüsse und in Samba sind Haselnüsse drin. Mein Hals juckte danach Wenigstens das habe ich kapiert. Und sollte sich rausstellen, dass Stevia anderes bei mir wirkt als Zucker, komme ich zumindest nicht in Versuchtung irgendwas im Bioladen zu essen, was Zucker enthält sondern vorzubeugen.
Ach ja, Kathleen DesMaisons rät zu Zwischenmahlzeiten die aus komplexen Kohlenhydraten und Eiweiß bestehen und schlägt dann Obst und Käse oder Fleisch oder sowas vor. Geht natürlich für gesundheitsbewußte Menschen gar nicht. Aber Hülsenfrüchte entsprechen ideal diesen Vorstellungen. Ich will auch mal schauen, wie ich fahre, wenn ich Hülsenfrüchte statt Obst als Zwischemahlzeiten esse.
Alles Liebe,
Silke
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