Challenge Vs. Nicht-Challenge
Leute, ich mache wieder mal Erfahrungen mit normalerem Essen und sie gefallen mir eigentlich nicht. Mir gefällt, so unbeschwert am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und mir gefällt auch, die Nahrungsmittel aus meinem Keller zu leeren. Aber ich fühle mich schlussendlich auch schlechter als in der Challenge. Besonders merke ich, dass meine Verdauung nicht so gut funktioniert und dass ich mit mehr Fett in der Ernährung auch mehr Blähungen bekomme. Und gleichzeitig merke ich, dass ich nicht so ohne weiteres mit Stress und Gelüsten umgehen kann und das passt mir nicht. Es ist also weiterhin ein Balanceakt.
Am Wochendende war ich auf einer Familienfeier eingeladen, in dem Restaurant meiner Cousine mit allen Tanten und Onkeln und Nichten und Neffen und deren mittlerweile reichhaltigem Nachwuchs. Richtig, richtig riesig.
Ich muss da leider drüber schreiben, weil ich, als ich das letzte Mal dort war, eine nur halb positive, aber auch halb negative Kritik innerhalb der Challenge abgelassen habe. Nämlich am 17. März. Während ich eigentlich völlig begeistert darüber war in einem gutbürgerlichen Restaurant in der Mitte vom Nirgendwo – es ist wirklich im Nirgendwo, mein Handy hat da keinen Empfang – challengetaugliche, fettarme, vollwertige, pflanzliche Nahrung zu kommen ereilten meinen Vater die Beschwerden darüber, wie ich denn nur wagen kann zu sagen, dass die Kartoffel kein Aroma hatte und die Tomatensauce nach Dose schmeckte. - Ich wage das, weil es so war! Und man kann sich auch bei mir persönlich beschweren!- Ich hab auch gesagt, dass der Brokkoli und das Obst zum Dessert fantastisch war und ich total froh war, dass man überall gesundes Essen bestellen kann! - Und vor allem habe ich keinen Namen genannt. Daher werde ich jetzt auch kennen Namen nennen, jetzt wo ich begeistert war ;-) - Aber das Essen war fantastisch! Wahrscheinlich genau wegen meiner Kritik ;-) - Die Kartoffeln waren jung und aromatisch, es gab ein Buffet mit gaaaaaanz vielem Gemüse und das ohne dass es in Unmengen Butter getränkt war. Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen und Möhren, Bohnensalat – reichlich da für mich. Für die Fleischesser war auch reichlich da und vor allem imponiert hat mir, dass nicht jedes Gemüse nur vegetarisch war und dass man erkennen konnte, was vegan und gesund war. Als ich das dem Koch sagte, sagte der: "Hauptsache du erzählst es auch weiter!"...was ich hiermit tue!
Und da sehe ich, dass es auch sinnvoll sein kann einem Restaurant eine Kritik zu geben die nicht nur eine Bestätigung des Spruchs der Kellnerin beim Abräumen ist: „Hat's geschmeckt?!“ - Merkt ihr was? - Eine geschlossene Frage. Ist für Gespächstechniken adikara untauglich weil die Antwort nur ja oder nein sein kann. Außerdem ist das Thema gleich festgelegt. An die wirkliche Meinung seiner Kundschaft kommt man so aber nicht und kann dann auch nichts verändern! Will man vielleicht auch eh nicht. Vielleicht interessiert den Kunden aber auch nicht nur ob es geschmeckt hat sondern auch ob es gesund war, ob es frisch war und wo es angebaut wurde. Nur mal so hypothetisch...
Naja, ich hab also gesundes Gemüse und Kartoffeln gegessen aber auch Alkohol und Dessert, welches nicht gesund war. Und dabei festgestellt, dass mir das zwar auch Gelüste macht bzw. ich immer mehr will, aber das wiederholt sich dann am nächsten Tag nicht, wie es bei Schokolade ist. Schokolade ist die allerschlimmste Falle für mich. Schokoladenmuffins taten das am Wochenende nicht.
Dennoch vermisse ich mein absolutes Wohlgefühl, ich vermisse die totale Befriedigung beim Essen, die reibungslose Verdauung und meine Gelassenheit. Das Wochenende war auch Stress. Ich schreib heute eine kleine Klausur, hab so gut wie gar nichts lernen können, muss diese Woche 24 Stunden in den Bioladen obwohl ich nur 52 Stunden im Monat machen darf und war gestern so müde, dass ich einen Kaffee gekauft habe. Es ist die 6 Woche des Semesters. Was jetzt?
Das Treffen mit dem Pathologie-Prof musste ich auf heute verschieben, weil ich gestern früh im Bioladen stand und ich hoffe, dass der Feiertag am Donnerstag ein bisschen Regeneration bereit hält. Ich hab nämlich auch die Nachwehen von Alkohol und Kuchen gespürt. Regeneration ist erforderlich und Schlaf.
Ich bin darauf eingegangen, weil ich von einer Challengerin die Frage gestellt bekommen habe ob ich mich mit der Challengeernährung besser fühle oder mit etwas mehr Fett drin. So würde es ihr nämlich gehen, dass sie sich mit ein paar Nüssen und Avocados besser fühlt. Sie hat mir zwar nicht gesagt, was genau sich da besser anfühlt, aber bei mir ist das nicht so. Ich finde die Challengeernährung ist die cleanste Ernährung die man machen kann und empfinde es so, dass ich mich damit auch am optimalsten fühle. Ich kriege mein Leben damit am besten bewerkstelligt. Die optimalste Menge Fett ist für mich 1 TL Leinsamen und eine Paranuss am morgen. Rest Challenge. Dann ist meine Verdauung und mein Lebensgefühl, mein Wohlbefinden, am besten. Ein anderer Challenger, der das jetzt seit 2 Monaten oder so macht, sagte er habe das Gefühl, dass die Entgiftung mit dieser Ernährung am besten funktionieren würde, besser noch als Fasten.
Menü des Tages am 11. Mai 2015
Zucchini und Paprika
Haferflocken, Banane, Kakaonibs, 5 Mandeln, 1 TL Chia, 1 Paranuss, Mango, Sunwarrior, Zimt, 1 TL Agavendicksaft
1 Roggenvollkornbrötchen, pur
Mensasalat mit Topinambur und Kichererbsen
Sojamilchkaffee mit Süßstoff
1 Banane
1 Banane
Stück Nusskuchen (von einer Kommilitonin geschenkt)
Stück Wassermelone
1 Möhre
1 Banane
Brokkoli mit Bärlauch und Topinambur
Bananensofteis
Der Unterschied zwischen Challenge und Nicht-Challenge ist quasi, dass man den Kuchen auch gar nicht will oder auch gar nicht als erstrebenswert ansieht. Rational natürlich schon, rational möchte man sich in gesellschaftlichen Situation auch einfach mal zu den sorglosen Essern gesellen, aber emotional, für diesen einen Moment, braucht man es nicht. Ich hab immer noch nicht ganz kapiert was genau es ist, was das Belohnungssystem da macht. Aber ich weiß, dass es besser funktioniert, wenn man sich drum rum vernünftiger ernährt, mit niedrigem Glyx und vollwertig und pflanzlich. Daher gibt es dieses Diät-Mentalitäts-Ding von „Jetzt hab ich einmal gesündigt, jetzt ist eh alle egal“ nicht. Gibt es eh nicht, gibt es in Bezug auf Kalorien nicht und auch nicht in Bezug auf den Rest des Lebens. Jede einzelne Mahlzeit gibt die Möglichkeit zur Verbesserung!:-)
Alles Liebe,
Silke
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