Pseudo-Zuckerexperimente...



Ich hab die letzten 2 Tage ein Experiment gemacht. Eigentlich war es kein Experiment, sondern ein volle Kanne Ausrutscher, aber ich nehme an, wenn man was daraus lernt, kann man es auch Experiment nennen!;-)))

Auch mich erfasst manchmal das Ich-blogge-morgen-nicht-daher-kann-ich-heute-Fünfe-gerade-sein-lassen-Phänomen. Das war aber nicht der Auslöser sondern die immer wieder auftretende Katastrophe, dass mir Rohkostschokoladen im Shop ablaufen ohne, dass ich sie verkauft habe. Was bleibt wäre sie wegzuwerfen oder selber zu essen. Ich entscheide mich für selber essen. Wahrscheinlich weil mittlerweile jeder Bioladen fast alle Rohkostprodukte führt, rentiert sich der Onlineverkauf von Rohkostschokolade nicht mehr und ich nehme sie auch komplett aus dem Sortiment  raus. Aber dieses letzte Mal musste ich mich damit auseinander setzen, also dachte ich mir am Dienstag schon: "Was soll's". - Und: "Ist ja Rohkostschokolade!" - Das macht allerdings kaum einen Unterschied.

Also, ich stecke seit dem Sonntagskuchen in der Zuckersensibiliät drin. Konnte Montag in der Bioladenbäckerei nicht nein sagen, hab Dienstag mehr als eine Tafel Ombar gegessen und dann zum Frühstück am Mittwoch auch noch welche. An's Set mitgenommen habe ich die Reste dann auch noch. Meine Affektkontrolle war damit offensichtlich komplett ausgeschaltet. Beim morgendlichen Warten auf den Drehbeginn hab ich ½ Becher Kaffee mit 1 TL Zucker getrunken, am Set später noch 6 Mini-Billigschokoriegel von Aldi und ich war sogar inspiriert 2 Zigaretten zu schnorren.
Diese Dreherfahrung war so wie immer aber völlig anders als die vor 3 Wochen, als ich während der Challenge gedreht habe! Da war mir das alles völlig egal!

Für den Rest des Tages war ich dann scharf auf Süßkram. Ich hingegen hatte eigentlich erwartet, dass ich scharf auf Zigaretten sein würde, aber dem war nicht so. Auch am nächsten Tag nicht. Zigaretten haben mich völlig kalt gelassen, Koffein auch, aber ich dachte den ganz Mittwoch alle Nase lang, dass ich Lust auf Süßkram habe. Ich fragte mich daher, ob Zucker womöglich noch stärker süchtig macht als Nikotin oder Koffein. Ich hab irgendwo gelesen, dass Zucker sogar stärker abhängig macht als Kokain, aber hab die Studie gerade nicht zur Hand und dass war auch nur bei Ratten so. Aber schlussendlich kommt das eh jedem in dieser Gesellschaft seltsam vor, weil Zucker einfach von jedem und zwar dauernd verzehrt wird! Ohne Zuckerverzehr bist du wie ein Nichtraucher auf einem Planten nur mit Rauchern!

Unterdessen ist auch wieder, vor allem. meine Haut degeneriert, aber auch mein Wohlbefinden. Ich fühle mich irgendwie rastlos auf Zucker, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass ich Stresshormone ausschütte, obwohl kein Stress  da ist oder es nicht erforderlich ist. Ich bin viel fixierter auf Essen bzw. den nächsten Kick! Und fühle mich einfach weniger in mir selbst ruhend. Ich mag das nicht. Ich mochte das Gefühl, was ich während der Challenge hatte. Ich mochte überhaupt mich selbst besonders gern während der Challenge.:-) Das einzige, was ich nicht mochte war, dass ich auf „eigentlich“ liebgewonnene Genüsse verzichten musste.

Jetzt gerade frage ich mich aber, ob es das nicht wert ist?! Und auch, ob 3 Wochen einfach in letzter Konsequent nicht ausreichen, wenn man sich etwas abgewöhnen will. Ich weiß auch von mir selbst und anderen, dass man meistens nicht von heute auf morgen ein Verhalten abstellt. Ich hab vor 26 Jahren Monate gebraucht um kein Fleisch mehr zu essen, und auch Monate um Milchprodukte aus meinem Alltag zu verbannen. Aber wenn ich ein Stück Käse im Bioladen koste, drehe ich nicht durch und will die ganze Zeit weiter essen, wenn ich eine Probe Kuchen esse, kann ich nicht mehr aufhören. Vielleicht muss ich wirklich mehrere Monate komplett weg von raffiniertem Zucker. Das habe ich schlussendlich auch erst ein Mal im Leben gemacht. Vor 4 Jahren für 2,5 Monate als ich Cousens Programm gemacht habe. Da habe ich aber Steviosid konsumiert. Und auch in meiner Rohkostzeit gab es viele Trockenfrüchte und vor allem auch Agavendicksaft oder Honig. Ich bin wahrscheinlich seit – schon immer – zuckersensibel. Ich wurde nicht gestillt und Babyfertignahrung, die heute noch Dreck ist, war 1976 mit Sicherheit noch größerer Dreck.

Möglicherweise kann man Trockenfrüchte ein bisschen einbauen, denn Kakis sind eigentlich süßer als Rohkostschokolade. Dennoch sind die irgendwie anderes zu werten. Dr. Michael Greger M.D. hat ein Video gemacht über Fructose und wie schnell der Blutzuckerspiegel nach Zucker vs. Beeren ansteigt und erklärt darin, dass sekundäre Pflanzenstoffe aus dem Obst wohl auch dafür sorgen können, dass Zucker aus Obst den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen läßt.

Andereseits frage ich mich auch was Stevia denn wohl so macht. Ich glaube nicht, dass es mich emotional so durcheinander bringt wie Aldischokolade, vielleich sollte man daher in Ausnahmefällen vielleicht doch eher damit Backen. Andererseit reicht der Geschmack auf der Zunge ja aus um eine Belohnungsreaktion zu bewerkstelligen.

Gestern hatte ich wieder Spätschicht in der Bioladenbäckerei und war fest entschlossen dennoch das Programm wieder durchzuziehen und mich zu entwöhnen. Ich weiß, es dauert nur 4 Tage, bis ich mich wieder „normal“ fühle. Aber das war zum Scheitern verurteilt. Ich habe viel Nahrung zur Kompensation des Zuckerwegfalls verwendet etwas von Kuchen probiert und mich sonst darüber gefreut, dass ich bis Ende des Jahres keine Bäckereidienste habe.

Menü des Tages am 11. Dezember 

375 g Brokkoli mit Salz und Pfeffer
Haferflocken, Banane, Sojacuisine, Heidelbeeren, Kakaonibs, Zimt, Traubenkernmehl, Lucuma, Sunwarrior Vanille


2 Kaki
bisschen Kuchen, 3-4 Käsewürfel

375 g Brokkoli mit Salz und Pfeffer
3-4 Rosenkohl


etwas Gemüsepfannerest


2 Bananen

1 Medjooldattel

3 Ringe Ananas
3-4 Rosenkohl
½ Packung Heidelbeeren
1 Real Jumbo (vegetarische Wurst)

Vollkornnudeln mit Zucchini, Sojacuisine, Sojasauce, Knoblauch, Rest von Mango-Avocado-Sauce


1 Medjooldattel

1 Kaki

Heue bin ich bioladenfrei und hoffe, dass ich möglichst bald wieder clean sein kann. Morgen abend ist allerdings die Weihnachtsfeier des Bioladens...

Darüber hinaus habe ich mich tierisch darüber gefreut, dass endlich die Verträge für das coolste Filmprojekt an dem ich jemals mitgewirkt habe endlich unter Dach und Fach sind. Ich hab die letzten 2 Monate gedacht, man will mich verarschen, weil ich sowas noch nie erlebt habe. Mich schrieb ein Produzent an, dass mal mich gerne für eine Rolle in einem Film hätte. Ich solle mir das Drehbuch mal durchlesen. Hab ich getan und obwohl meine Rolle winzigklein ist, ist das Drehbuch hammergut. Ich hab mich dann erkundigt, wann denn das Casting stattfinden würde und mir wurde gesagt, dass es kein Casting mehr geben würde, sondern dass die Produktion direkt auf die Schauspieler zugeht, von der sie überzeugt sind. Nur weiß ich gar nicht, woher die mich kennen!

Abgesehen davon, dass ich das Drehbuch supergeil finde, haben die auch noch ein Budget von 1,5 Mio Euro, zahlen normale Gage und schreiben mir mit dem unterschriebenen Vertrag zurück, dass ich doch bitte noch per E-Mail mitteilen solle, ob ich Lebensmittelallergien hätte oder vegetarisches ...und jetzt kommt's...veganes Catering haben möchte.:-))) Ich war so HINGERISSEN! Das ist doch die coolste Filmproduktionsfirma jemals! Kein Casting, keine Agenten oder Manager, die für sich noch Geld abzwacken wollen, eine anständige Gage und anständiges Catering! Wie viele Jahre rege ich mich hier schon über das Essen an Sets auf??? Eine professionelle Homepage mit Infos zu dem Film findet ihr hier.

Und dann habe ich auch noch selber ein Video gedreht, leider ist der Ton etwas zu leise, was ich beim nächsten Mal besser einstellen werde mit den "Challengeregeln". Viel Spaß dabei!



Alles Liebe,

Silke

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