Die Urköstler Über B12
In den letzten Tagen machte ein Artikel bei Facebook die Runde, welcher von Veganern wie auch Anti-Veganern vielfach geteilt wurde. Er handelte von einer Frau, die nach 7 Jahren veganer Ernährung wieder zurück ging Fleisch zu konsumieren, weil sie irgendwelche Mängel entwickelt hatte. Zunächst B12-Mangel, den sie mit Spritzen beseitigt hat und dann bekam sie noch alle möglichen Unverträglichkeiten.
Im Zuge dessen stieß sie auf die Weston-Price-Foundation, dass ist
die Laienorganisation in der sich die Paleo-Leute organisieren, fing wieder an Fleisch zu essen, ihre Verdauung wurde besser und die Mängel verschwanden. Sie behauptet jetzt, dass vegane Ernährung nicht für jeden geeignet sei und dass sie es schlimm findet, wenn Dr. Ruediger Dahlke und Attila Hildman sowas verbreiten.
Eigentlich hat mich der Artikel gar nicht interessiert, weil das ja nichts wissenschaftliches ist sondern nur eine Person die einem Journalisten ihre Erfahrung schildert. B12-Mangel, ok, das mag ja durchaus Sinn machen. B12 ist das einzige was in Pflanzen nicht enthalten ist. Also was ist bei der Frau passiert? Möglicherweise hatte sie tatsächlich irgendwelche Unverträglichkeiten und tut sich schwer mit Pflanzen, vielleicht auch besonders Gluten oder alles was mit Ballaststoffenzusammen hängt. Wer weiß, wie es um ihre Darmflora bestellt ist, ob es Grunderkrakungen gibt und vielleicht hat sie sich auch völlig unausgewogen ernährt.
Aber eigentlich wollte ich im heutigen Beitrag auch gar nicht darauf hinaus, sondern darauf, dass ich, nachdem bei Facebook darüber aufgeklärt habe, dass es medizinisch außer B12-Mangel bei veganer Ernährung, wenn sie ausgewogen, ist zu keinerlei Mangel kommt, vom selbsternannten Rohkostguru Brigitte Rondholz darüber belehrt wurde, dass es auch bei veganer Ernährung zu keinem B-12 Mange käme und dazu verlinkte sie mir einen ihrer Blogartikel, aus dem Jahr 2010 betitelt "Der B-12 Mythos gehört auf den Mülleimer der Geschichte" den sie zusammen mit Dr. Dr. Karl Probst geschrieben hat, wobei man beim Lesen schon den Eindruck hat, dass 75% von Brigitte kommen und der Rest von Dr. Probst, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es dem Mann gelungen sein kann zwei Dokorarbeiten abzulegen, eine als rer. nat. und eine als med. ohne einen Hauch Ahnung von Statistik zu haben.
So wird folgendes vorgelegt:
„Im nachstehenden Artikel soll auf diese scheinbaren Widersprüche eingegangen werden, nachdem wir schon seit Jahren versucht haben, Euch diese Angst bezüglich des B12-Mangels zu nehmen, denn die Praxis, die wir seit Jahren erleben, spricht eine sehr beruhigende Sprache:
Da sind zunächst einmal – als Beispiel für viele – zwei vollkommen gesunde junge Frauen zu nennen, die 17 Jahre alte Tochter der Autorin und die 26 Jahre alte Tochter des Autors, welche seit ihrer Geburt keine tierischen Produkte zu sich genommen haben, insbesondere auch keine Milchprodukte oder Eier. Diese beiden Frauen müssten nach dieser langen Zeit und der gängigen Meinung dazu definitiv längst einen Vitamin-B12-Mangel entwickelt haben, erfreuen sich aber bester Gesundheit."
Hier wird behauptet, dass beide jungen Frauen keinen B12-Mangel haben, weil sie keine Symptome eines B12-Mangels aufweisen. Davon, dass ein Test durchgeführt und der Vitamin-B-12-Status gemessen wurde ist nicht die Rede, geschweige denn, dass Ergebnisse veröffentlicht wurde. Es wird die Behauptung aufgestellt, dass beide Mädchen kerngesund seien und es wird auch die Behauptung aufgestellt, dass beide Mädchen ihr Leben lang schon genau das machen, was ihre Eltern sagen (hahaha!!!).
Aber mal vorausgesetzt, dass ist wirklich alles so, wir haben hier zwei junge Frauen, die noch nie in ihrem Leben tierische Produkte gegessen haben und die (noch)keine B12-Mangelsymptome haben: Dr. Dr. Probst sollte wissen, dass eine Probandenanzahl von "n = 2" in keiner einzigen Studie auch nur ansatzweise als aussagekräftig gelten kann. Geschweige denn, dass es sich hier um eine Studie handelt sondern nur um eine Anekdote.
Um diesen Widerspruch auszuräumen tritt Brigitte dann gleich selbst an, da sie mit Beginn der Schwangerschaft mit ihrer jetzt 17-jährigen Tochter auf „Urkost“ umstellte und, so ihre Auffassung, persönlich der Beweis ist, dass man B-12 aus pflanzlicher Nahrung ausreichend versorgt ist. Eine Probandenanzahl von 3 reicht darüber hinaus auch in keiner Studie aus und wir beziehen und hier auch ausschließlich auf Behauptungen der Autorin selbst. Ob die Sachverhalte so stimmen weiß ja kein Mensch. Man denke zurück an Franz Konz, ihrem Lehrmeister und Vor-Guru beim „Bund für Gesundheit“, der auch „Urkost“ predigte, aber heimlich still und leise Hausmannskost verzehrt und diese auch dann noch erbracht!!! - was nach seinem Tod alles ans Tageslicht gekommen ist.
Hat vielleicht ein B12-Mangel Herrn Konz zu Schweinebraten greifen lassen?
Aber das sind alles nur Spekulationen, wie auch Spekulation ist warum die beiden Töchter der Autoren keinen B12-Mangel haben:
„Allerdings muss dabei Folgendes beachtet werden: Beide jungen Frauen sind in ihrer Kindheit nie einem Doktor in die Hände gefallen. Insbesondere sind sie weder geimpft worden, noch haben sie irgendwelche Medikamente genommen, welche die Homöostase des Körpers und ganz besonders die Darmflora gestört haben könnten.
Und insbesondere wurde keine denaturierte Fast-Food-Kost oder gar das Gebräu der Fertig-Gericht-Produzenten konsumiert."
Das Arzttöchterchen Fräulein Probst ist also nie einem Doktor in die Hände gefallen! - Aha.
Naja, es liegen keine Tests vor, keine die der Öffentlichkeit zugänglich sind und dennoch haben die beiden Autoren scheinbar das Gefühl, dass man im nächsten Absatz darauf hinweisen muss, dass viele Veganer einen niedrigeren B12-Spiegel haben als andere, dass dies aber nicht schlimm sei, weil Veganer auch weniger B12 brauchen. Das sei quasi normal, denn bei Veganern ist ja auch der Cholesterinspiegel geringer.
„Offensichtlich haben Veganer wirklich eine allgemein niedrigere Blutkonzentration von B12. Mehrere Studien haben dies gezeigt. Aber diese niedrigen Konzentrationen bedeuten wenig, denn auch die Konzentrationen anderer Blutfaktoren, wie z. B. Cholesterin sind bei ihnen anders, bei einer pflanzlichen Kost reduziert sich der Calciumbedarf, denn tierische Proteine bewirken durch ihre hohe Säurelast eine vermehrte Ausscheidung von Calcium im Urin.
Warum also sollte ein niedrigerer B12-Status da eine Ausnahme sein? „
Weil, liebe Brigitte, sich Cholesterin bei Veganern im Normalbereich befindet und das B12 bei ihnen sehr häufig weit unter dem Normalbereich befindet.
Aber gut, es mag so sein, dass Menschen über Jahre einen zu niedrigen B12-Wert habe aber keine Symptome. Ich weiß beim besten Willen nicht, ob das bedeuten soll, dass man jetzt darauf hoffen kann, dass da niemals jemals irgendwelche Symptome auftauchen. Stellt euch folgenden Vergleich vor: Viele Menschen haben bereits Krebs ohne Symptome davon zu bemerken denn auch da kann es sein, dass man über Jahre nichts bemerkt. Tumormarker messen könnte da durchaus sinnvoll sein um eine Krebserkrankung rechtzeitig finden und sie behandeln zu können.
Desweiteren wird dann in dem Artikel darauf eingegangen, dass in unserer Welt durch die ganze Umweltverschmutzung und Elektrosmog B12 nicht ordendllich aufgenommen werden kann (Frau Rondholz lebt in Halle, Westfalen. Ist da keine Umweltverschmutzung?)
Abschließend wird dann noch vor der Supplementation mit B12 gewarnt, also vor der mit Cyanocobalamin, und auch hier weil das „Cyanid“ quasi mit Blausäure gleichgesetzt wird was aber ausgeschrieben nicht Cyanid sondern Cyanwasserstoff ist. Von Methylcobalamin wird auch abgeraten, weil es das eigentlich gar nicht geben kann da es „ lichtempfindlich (ist) und außerhalb lebender Gewebe durch die sogenannte Photolyse zerstört (wird).“
Das Lustige ist, dass ich viele Veganer kenne, die mit Methylcobalamin welches sie supplementieren einen tiptop B12-Wert haben und es massenhaft Urköstler gibt, die nicht supplementieren und einen scheiß B12-Wert haben.
Was ich mich auch frage ist: Darf ein Arzt wie Dr. Dr. Probst eigentlich öffentlich solche Aussagen machen?
Hier lesen mittlerweile echt viele Mediziner mit, seien es Studenten oder ausgebildete Ärzte. Beim Sommerfest der Mediziner am Freitag kam die Assistentin der Klinischen Chemie auf mich zu und erzählte mir, sie würde mitlesen! - Also, weiß das jemand? Darf ein Arzt empfehlen, dass es völlig ok ist für gewisse Substanzen zu niedrige Blutwerte zu haben? Oder verliert man dann seine Approbation?
Würde mich mal interessieren...
Menü des Tages am 26. Juli 2015
Brokkoli mit 2 Tomaten
Glutenhaltige Haferflocken mit Zimt, Banane und Kirschen
2 Bailey's
Süßkartoffel-Zucchini-Paprika Pfanne mit Kichererbsen und Reis
2 alkoholfreie Paulaner
1 rieisiger Kohlrabi
2 Tomaten
Ich war drei Tage im Ausnahmezustand. Freitag war Sommerfest der Mediziner und es gab Alkohol zu trinken. Mediziner sind da echt fast schlimmer als Schauspieler! - Dann war ich am Wochenende bei meinem Vater und da auch da gab es Alkohol und gestern dann, um 11 Uhr morgens, kam mein Vater auf die Idee einen Bailey's zu trinken. Da hab ich mich erstmals gefragt, und ihn dann auch, wie man auf die Idee kommen kann um 11 Uhr morgens Alkohol zu trinken. Er sagte um 11 Uhr würde auf der Baustelle halt ein Schnapps getrunken.
Mal völlig abgesehen davon, durfte ich dann feststellen, dass in Baileys 4 Stubstazen drin sind, die das Belohnungssystem anwerfen: Fett, Alkohol, Koffein und Zucker! - Das muss man sich mal reinziehen! - Deshalb ist das Zeug so lecker. Aber weil mein Vater auch von seiner Mutter so erzogen wurde, dass mehr als 2 Schnapps Sünde sind, wird der dann auch sehr schnell wieder weggebracht.
Allerdings...ich bin immer wieder baff, wie das Belohnungssystem die Gesellschaft im Griff hat!
Ich mach euch heute ein Video wie es mir die letzte Woche ergangen ist!
Alles Liebe,
Silke
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