Die Ernährungsempfehlungen Der Who Für Erwachsene Und Kinder


Ich habe ein Beschwerdeschreiben von einer Mutter bekommen, die ihre Kinder offensichtlich in meinem letzten Beitrag wieder erkannt hat und die mich sowohl darauf hinweisen wollte, dass ich das falsch sehe mit dem Zucker und sich auch gegen meine Wortwahl "Terrorkinder" wehrte. Ihre Kinder würden auch manchmal im Bioladen ausrasten, aber da sei nicht der Zucker schuld, sondern dass nicht genug Kindereinkaufwagen vorrätig seien.

Und damit schilderte sie eine typische Situation, die ich genau so auch schon mehrfach beobachtet habe: Die Kindereinkaufswagen. - Ich bin fest davon überzeugt, dass die Kinder nicht ausrasten, wegen des Mangels an Einkaufswagen, sondern weil sie zuvor besonders zuckerig gegessen haben. Mangel an Einkaufswagen ist kein Grund auszuflippen und ich glaube das wissen die Kinder und die Mütter und das macht die Situation so schwer.

Nachdem ich darüber nachgedacht habe und über meine eigene Kindheit reflektiert habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass zu viel Zucker wahrscheinlich die eigentlich Ursache für alles ist, was in meiner Kindheit schief gelaufen ist. Es wurde Zucker in mich rein gestopft, ich wurde daraufhin hyperaktiv und meine Mutter kam damit nicht zurecht und wurde unfair und hat mir das Gefühl gegeben nicht liebenswert zu sein. Ich kann mich daran erinnern, wie ich als Kind "Zuckergefühle" hatte (Kathleen DesMaisons nennt sie so). Zuerst war alles immer so schön, man hatte eine tolle Zeit, hat sich gefreut (der Zuckerrausch) und dann wurde von einer Sekunde auf die andere plötzlich alles ganz furchtbar, weil irgendwas verboten wurde oder man irgendwas nicht so lief, wie man es sich vorgestellt hat oder man übertrieben hatte und die Reaktion darauf ist ebenfalls VÖLLIG ÜBERTRIEBEN: Streit, heulen, ausrasten...Ich wusste damals jedenfalls nicht, warum ich so schrecklich impulsiv reagiert habe hatte aber das Gefühl ein Recht auf meine Gefühle zu haben.

Diese Mutter schickte mir dann einen Link zu einer Website einer anderen Mutter, die darauf schrieb, Zucker sei für Babies nicht schädlich. Man könne den ruhig ohne schlechtes Gewissen geben.

Daraufhin hab ich mir dann angeschaut, was die WHO als Ernährung für Babies empfiehlt, denn nur weil man ein Kind geboren und essbare Sachen in seinen Mund gesteckt hat, ist man nicht gleich Kinderernährungsexperte.

Und als ich das gelesen habe, dachte ich wieder: "Meine Güte, ist das echt immer die WHO und ich gegen den Rest der Welt?" - Bevor ich anfing Medizin zu studieren dachte ich, wenn ich dann irgendwann Fr. Dr. bin, werden die Menschen auf mich hören. Wenn sie aber nicht mal auf die WHO hören, warum sollten sie dann auf mich hören? ??

Die WHO schreibt über gesunde Ernährung folgendes:

- Gesunde Ernährung schützt vor Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs
- Ungesunde Ernährung und Mangel an Bewegung sind führende globale Gesundheitsrisiken
- Mit gesunder Ernährung sollte früh im Leben begonnen werden und zwar in Form von Stillen. Das verbessert die kognitiven Funktionen, reduziert zukünftges Übergewicht und das Risiko an Zivilisationerkrankungen zu erkranken.
- Die Kalorienbalance sollte ausgewogen sein, man sollte nicht mehr als 30% Fett essen und dabei eher zu ungesättigten als gesättigten Fetten greifen und Transfette möglichst meiden
- Freie Zucker sollten nicht mehr als 10% der Nahrungskalorien ausmachen. Für zusätzliche Gesundheitsvorteile sollten nicht mehr als 5% freie Zucker konsumiert werden.
- Salzverzehr sollte bei unter 5 g am Tag gehalten werden um Bluthochdruck zu vermeiden
Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide sollte verzehrt werden
- Mindestens 400 g Obst und Gemüse sollte am Tag verzehrt werden, wozu Kartoffeln allerdings nicht zählen

So und die WHO hat auch Ernährungsempfehlungen für Kleinkinder und Babies bis zwei Jahre, die otoriter nicht mit dem d'accord gehen, was auf diese Website der Mutter stand die die Leserin mir geschickt hat und auch nicht mit dem Inhalt des Baby-Breis bei DM dessen Inhaltstoffe ich mir durchgelesen habe:

- Die ersten 6 Monate sollten Babies AUSSCHLIEßLICH gestillt werden (kein Zufüttern ab 4 Monate oder so...)
- Babies und Kleinkinder sollten 2 Jahren und mehr weiterhin gestillt werden
- Ab dem 6 Monat kann zugefüttert werden mit gesunder, adäquater und nährstoffhaltiger Nahrung. - - Salz und Zucker sollten dieser zugefütterten Nahrung nicht zugefügt sein.

Für ältere Kinder gilt das selbe wie für Erwachsen und der Zuckerkonsum ist dann natürlich nicht die empfohlenen 25 g, denn die verstehen sich als 5% der Kalorien des Erwachsenen. Wenn ein Kind nur 1000 kcal, darf es auch nur 10 g freien Zucker am Tag essen.

In Pharmakologie sprach mich eine Kommilitonin, die selber zwei Kinder hat, die allerdings schon Teenager sind, darauf an, dass Paracetamol immer als für Kinder geeignet empfohlen wird, worauf ich, ziemlich naiv entgegenet habe, dass ich nicht vor habe meinem Kind Medikamente zu geben. Darauf erklärte sie:"Aber irgendwas musst du doch machen. Die werden dauernd krank."

Warum werden Kinder also dauernd krank? Säugetierbabies in freier Wildbahn werden auch nicht dauernd krank, oder?

Die Muttermilch gibt dem Kind eine Art Leihimmunität. Alle Antikörper, die die Mutter im Laufe ihres Lebens gebildet hat, nimmt das Kind über die Milch auf und verwendet sie zur Abwehr von Infektionen. Wer mehr als zwei Jahre stillt, wie es die WHO empfiehlt, hat unter Garantie weniger kranke Kinder als jemand der ab dem 4. Monat anfängt gezuckerten Babybrei zuzufüttern. Ich bin sehr, sehr gespannt...

Menü des Tages am 12.01.2016

Brokkoli und Tomate


Hirse und Haferflocken mit Banane, Zimt, Apfelmus, Paranuss, Mandeln, Leinsamen


 20 Mandeln

Mensasalat mit Hirse und Kichererbsen


1 Banane

1 Apfel



Erbsen, Möhren, passierte Tomaten, Wakame, Hirse, Kichererbsen


2 Orangen



Über den Tag verteilt mindestens 1,5 l Gerolsteiner



Ich hatte gestern einen Termin beim Frauenarzt und die Frauenärztin war sehr stolz auf den kleinen Krümel wie stark er seit der letzten Untersuchung gewachsen ist. Die war ja am ersten Tag nach Ausbleiben meine Regel und da konnte man nur einen schwarzen Punkt in Stecknadelkopfgröße erkennen. Mein HCG war auch sehr niedrig, also hat sich der Krümel wahrscheinlich noch lange Zeit gelassen bei der Einnistung um einen perfekten Platz zu finden an dem er die nächsten 9 Monate verbringen will und der Geburtstermin wird noch etwas später sein als berechnet. Was cool ist, denn dann habe ich wahrscheinlich länger Mutterschutz.

Die Frauenärztin hat mich nicht nach meiner Ernährung gefragt, sondern nach den einzelnen Nährstoffen: "Wie sieht es mit Jod aus?" - Ich hab von Wakame erzählt. "Was ist mit Folsäure?" Ich hab ihr gesagt, ich esse reichlich Gemüse und Hülsenfrüchte, hätte das durchgerechnet und käme auf ca. 200%. Dann hab ich ihr noch erzählt, dass ich B12 supplementiere, weil ich kein Fleisch esse, auf ausreichend Kalzium geachtet hätte und mich seither otoriter fantastisch fühle.

Auf Vitamin D habe ich sie angesprochen, weil es ja Winter ist und ca. 90% aller Deutschen einen Mangel haben, wenn man die Richtwerte zugrunde legt. Die Ärztin sagte. "Wenn sie so vernünftig sind, sich ordentlich zu ernähren, dann sind Sie sicher auch vernünftig genug regelmäßig an die frische Luft zu gehen." Damit hatte sie Recht. Die Frage ist halt nur, ob das im Winter in Mitteleuropa ausreicht. Da sind sich die Experten uneins. Aber ab Ende Februar bin ich auch nicht mehr in Mitteleuropa, sondern unter der Sonne Kaliforniens!:-) (Schwangerschaftupdate-Video ist hier)

Alles Liebe,

Silke


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