Eat To Live - Revisited
Folgende Überlegung: Wenn ich 2000 kcal esse und 3 Mal die Woche Ausdauersport mache, nehme ich ab. Das ist so weit klar. Bei natürlicher, nichtkonzentrierter Nahrung, die das Belohnungssystem nicht negativ beeinflusst, funktioniert der Sättigungsmechanismus jedes Menschen normal. Wie kriege ich also meinen Sättigungsmechanismus mit den 2000 kcal kombiniert?
Ich habe mich zunächst mal gefragt, ob evtl. auch Salz ein Faktor dabei sein könnte, weil Salz sowohl in Die Lustfalle angesprochen wird, auch wenn es nicht auf das Belohnungssystem wirkt, aber ich hab schon öfter davon gehört, dass man mit Salz dazu neigt, mehr zu essen als man braucht. Eigentich rät sowieso jeder der Ärzte, die ich so lese von Salz ab: Esselstyn, Barnard, Fuhrman, McDougall, Ornish etc. - das hat allerdings hauptsächlich damit zu tun, dass Salz den Blutdruck erhöht und die meisten Übergewichtigen, die von Herzkrankheiten, Diabetes und Co. bedroht sind, bzw. am Metabolischen Syndrom leiden, auch einen zu hohen Blutdruck haben. Ich hingegen habe einen zu niedrigen, daher greift das Argument bei mir nicht.
Nichts desto trotz warnt Dr. Alan Goldhammer vor SOS: Sugar, Oil, Salt - Esselstyn und Fuhrman erlauben auch keinerlei Salz, Barnard rät zur sparsamen Dosierung. Schlussendlich brauchen wir natürlich eine geringe Menge Salz, die man auch aus Gemüse beziehen kann, oder eben auch aus ein bisschen Speisesalz. Kritisieren muss man nur diese Riesenmengen Salz in Fastfood, Chips, Dosennahrung oder auch in der Champignoncremesuppe im Brauhaus vorgestern Abend. Widerlich - und dennoch konnte ich nicht aufhören zu essen, weil mein Körper aufgrund des Erregers, gegen den meine Mandeln gerade kämpfen, Wasser behalten will.
Naja, jedenfalls habe ich vorgestern Abend mal alles Öl und Salz in den Keller gebracht um es aus der Küche zu schaffen und mit vorgenommen mal SOS-frei zu leben. Gleichzeitig habe ich Dr. Joel Fuhrmanns Buch Eat to Live: The Amazing Nutrient-Rich Program for Fast and Sustained Weight Loss hervor gekramt, was ich seit 3 Jahren oder so nicht mehr gelesen habe, von dem ich aber noch wusste, dass es auch salzfreie Rezepte enthält. Eat to live ist ein Diätprogramm was schlussendlich genau so funktioniert wie das von Barnard, nur sind die Regeln etwas konreter. Fuhrmann ist ebenfalls ein Verfechter der fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung, wobei er nicht darauf beharrt, dass man vegan leben muss um gesund zu sein, sondern sagt etwa 150 g Fleisch die Woche sei in Ordnung, wobei das natürlich fettarm sein soll. Fuhrman hat auch kürzlich erst sein eigenes Diabetesheilungsbuch heraus gebracht. The End of Diabetes: The Eat to Live Plan to Prevent and Reverse Diabetes und im Gegensatz zu Barnards Buch oder auch Cousens Buch scheint diese demnächst auch unter dem Titel Diabetes einfach wegessen: Das erfolgreiche Ernährungskonzept gegen Diabetes Typ 2 auf Deutsch zu erscheinen. Jippy!
Wie ich das sehe sind sich hier wirklich alle einig. Die Uni, das Krankenhaus, etliche Ärzte und Biochemiker - Fett ist der Bösewicht. Haushaltszucker aber auch, weil Fructose von der Leber in VLDL (Very low density Lipoprotein) ein Fett, verwandelt wird, welches von dem Hormon LPL in die Fettzellen zur Lagerung eingeschleust wird. Deshalb macht Zucker genau so Fett wie Fett. Stärke hingegen, würde, so Barnard, größtenteils in Wärme verwandelt und kaum eingelagert. Wenn man jedoch Stärke mit Fett isst, oder Weißbrot mit Butter, lager der Körper die Butter ein und verbrennt das Brot. Nichts von dem Brot landet auf den Hüften und daher ist es wichtig fettarm zu essen.
Fuhrmann hat ein Programm was 6 Wochen dauert, was man streng durchziehen soll, mit folgenden Regeln:
Unmengen essen darf man von:
rohem Gemüse
gekochtem Gemüse außer stärkehaltige wie Möhren, Kartoffel, Kürbis etc.
Mindestens 1 Tasse Hülsenfrüchte
Mindestens 4 St. Obst
Als Ziel: 1 Pfund Grünzeug am Tag
Limitiert
1 Tasse gekochte Stärke also Kartoffeln, Brot, Haferflockern, Getreide etc - aucht gekochte Möhren
1 Unze = 28 g Nüsse
2 Unzen = 56 g Avocado
1 EL Leinsamen
Veboten
Milchprodukte
Tierische Produkte
Essen zwischen den Mahlzeiten
Fruchtsaft und Trockenfrüchte
Fuhrmann vertritt die Theorie, dass man in möglichst wenig Kalorien mögichst viel Nährstoffe packen muss und auch das ist halt ein Grund wenig Fett zu essen. Es hat zwar viele Kalorien aber wenig Nährstoffe. Grünzeug hat viele Nähstoffe aber wenig Kalorien. Wenig Kalorien zu essen führt auch er an als Mechnismus die Langlebigkeit zu steigern, was aber nur funktionierte, wenn man ausreichend Nährstoffe zu sich nehme.
Somit habe ich gestern einfach mal getan was Fuhrman sagt und mich nach seinen Regeln ernährt, was mich beim Sattessen auf 2075 kcal gebracht hat. Es kann aber auch sein, dass ich weniger Hunger hatte, weil ich die Tage zuvor zu viel gegessen hatte und eigentlich hatte ich auch vor, das Frühstück ausfallen zu lassen...Und eigentlich hatte ich auch vor joggen zu gehen, aber in Anbetracht meiner überforderten Mandeln habe ich das gelassen.
Von Fuhrmanns Programm aus, wollte ich dann Douglas Lisles Empfehlungen folgen und die Sachen, die zu konzentriert sind, dann gegen andere Sachen tauschen, statt Brot und Pasta eben Getreide pur zu essen - aber Brot und Pasta habe ich gedacht, kann ich auch gleich weglassen. Nüsse jedoch nicht. Bei Nüssen kann man auch immer noch einen Abstrich machen. Genauso bei sehr kalorienhaltigem Obst wie Kaki oder iranische Datteln. Kaki ist ja sogar erlaubt, aber Datteln??? - Ich war da unsicher, denn iranische Datteln sind frische Datteln und die sind eben nicht so konzentriert und müssen auch im Kühlschrank gelagert werden. Da ich noch eine Packung habe, dachte ich, lasse ich sie mal drin in diesem Experiment. Eine Kaki hat jedoch über 300 kcal und da kann man besser 3 Bananen essen als eine Kaki!
Also Menu des Tages gestern am 20. November 2013
2 Bananen mit Sunwarrior Vanille, 2 Datteln und Zimt püriert mit 150 ml Wasser
2 Dattel-Vanille-Plätzchen
2 Möhren
7 iranische Datteln
3 Dattel-Vanille-Plätzchen
1 fettarmer, roher Spekulatius
Gemüsepfanne aus Mangold, Kohlrabiblätter, Stangensellerie, Rest Zucchinispaghetti vom Workshop, Nori, Hefeflocken Kichererbsen, Thai Curry Paste und einer Sauce aus Tomate, 30 g Avocado und etwas Dattelsirup
1/2 Banane
1 Kaki
1/2 Banane
4 iranische Datteln
Rest vom Mittagessen
Topinambur-Curry-Suppe
1/2 Banane
Weil ich kein Salz in der Küche hatte, habe ich alles in die Gemüsepfanne gegeben, was halbwegs salzig schmeckt. Tomate, Sellerie, Nori und Hefeflocken. Es war dann nicht so salzig, wie ich es mir gewünscht hätte, aber durchaus genießbar. Falls mir Essen in Zukunft zu wenig salzig ist, habe ich mir gedacht, muss ich halt was anderes essen...
Für die Dattel-Vanille-Plätzchen habe ich 3 Versuche gebraucht um sie so hin zu kriegen, wie ich sie haben wollte: Echt vollwertig mit wenig Fett und trotzdem lecker. Ich poste sie heue noch bei Silkes Suessen allerdings sehen sie ohne Glasur noch sehr langweilig aus und ich weiß noch nicht wie ich eine fettarme, vollwertige Glasur machen kann...Ich hab aber eine Idee!:-)
Naja, schlussendlich erlaubt Fuhrman 22,2 g Fett aus anderer Nahrung die nicht Obst, Gemüe, Getreide und Hülsenfrüche ist und schlussenlich entsprich auch das den Kritierien, die in der Diabetesschulung aufgestellt wurden. 2 EL Fett, sei es Butter oder Öl oder sonst was. Außer, dass den Diabetikern ja auch noch ein kleine bisschen Wurst, Fleisch und Käse gelassen wurde.
Warum Fuhrmann Getreideprodukte limitiert, Barnard aber nicht, weiß ich nicht, aber schlussendlich kam ich gestern auf den selben Fettprozentsatz wie bei Barnard: 17%
Rein technisch betrachtet könnte man also auch fettarme tierische Produkte essen, statt der Avocado und der Nüsse, die dann zwar keine essentiellen Fettsäuren liefern, aber vielleicht reichen die in Gemüse, Getreide und Hülsensfrüchten ja auch aus?! Das habe ich noch nicht überprüft...Aber dann kommt einem wieder Barnard dazuwischen, der eine Studie gepostet hat, betitelt "How Plant-Based Do We Need to Be to Achieve Weight Loss? Results of the New Dietary Interventions to Enhance the Treatments for Weight Loss (New DIETs) Study" welche besagt, dass der Gewichtsverlust bei veganer Ernährung am stärksten war auch wenn ansonsten sie selben Regeln galten. Vegane, vetetarische, semi-vegetarische, vegetarische mit Fisch und omnivore Ernährung, welche fettarm und mit niedrigem Glyx sein sollten wurde verglichen und die Veganer haben am besten abgenommen. Ohne Kalorienbeschränkung wohlgemerkt!
"A plant-based diet leads to more weight loss, according to findings presented at the Obesity Society’s annual conference. Researchers followed 63 obese and overweight adults on an eight-week weight-loss agenda based on five different dietary patterns: vegan, vegetarian, semi-vegetarian, pesco-vegetarian, and omnivorous. Each regimen encouraged low-fat, low-glycemic index foods without caloric restrictions and offered support from weekly classes. Of the five groups, the participants following the plant-based diets lost the most weight, compared with those following the nonvegetarian diets. The researchers suggest plant-based diets may work better for weight loss, because they do not focus on portion control or calorie counting.
Turner-McGrievy B, Wingard E, Davidson C, Taylor M, Wilcox S. "How plant-based do we need to be to achieve weight loss? Results of the New Dietary Interventions to Enhance the Treatment for Weight Loss (New DIETs) study." Obesity Week. November 15, 2013; Abstract T-53-OR."
Und das ist doch schlussendlich der Wunschtraum eines jeden Übergewichtigen, inklusive meiner, Essen was man will ohne zuzunehmen. Nur lecker muss es sein.
Alles Liebe,
Silke
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