Meine Physiologie...
Physiologie ist schon auch irgendwie spannend, wenn auch nicht ganz so spannend wie Biochemie – aber dafür irgendwie praktischer.
Wir messen und testen uns selbst gegenseitig im Phyisologiekurs, so letzte Woche die Lungenfunktion und auch die Funktion des Kreislaufs. Es stellte sich, Gott sei Dank, heraus dass ich um einiges fitter bin als so manche Anfang 20jährige. Meine Lungenfunktion hat 107% von dem was für eine Person meines Alters, Gewichts, Geschlechts und Größe normal ist und das trotz 15 Jahren Rauchens.
Mein Puls ist auf dem Fahrradergometer nach dem erreichen eines Werts von 120 Schlägen binnen 3 Minuten nach Einstellen der Tätigkeit wieder bei seinem Ruhewert. In Büchern über das Joggen steht immer, dass je schneller man seinen Ruhepuls wieder erreicht hat, desto fitter ist man.
Bei einem Anfang 20jährigen Mädel, dass mit mir den Kurs besucht, ging der Puls nach erreichen eines Werts von 120 noch richtig hoch bis über 180 und dann erst wieder runter. Ihren Ruhepuls hatte sie nach über 8 Minuten erst wieder erreicht. Ihr Gesicht war hochrot und sie war total aus der Puste. Mein Kreislauf passt sich an die höhere Leistung erstaunlich schnell an. Jahre des Joggens hinterlassen ihre Spuren, auch, wenn ich alles andere als ein Hochleistungssportler bin, aber ich denke ich kann von einer sehr soliden Grundfitnes ausgehen.
Der klügste Typ des Semesters hat hingegen eine Lungenunterfunktion, von der er bisher selber nichts wusste, aber sie wurde auch bei mehrmaligem Messen nicht besser. Ich fühlte mich direkt an den Rechts-Links-Shunt erinnert, der die Lungen schlechter versorgt um das Gehirn besser zu versorgen. Nach der Geburt bezieht die Lunge ihren Sauerstoff aber selbstredend nicht mehr aus dem Blut, sondern direkt durch die Atmung. Möglicherweise ist seine Lunge aber mit anderen Nährstoffen schlechter versorgt falls es ein Rechts-Links-Shunt wäre. Nun gut, dass soll nicht meine Sorge sein, aber ich fragte mich: Wäre es mir lieber schlechtere Lungen zu haben und dafür ein Hirn wie er? - Nein, wäre es nicht. Jeder hat halt so seine Defizite und niemand ist in allem hervorragend.
Die klügsten Medizinstudenten tun sich häufig schwer im Umgang mit Patienten und die, die mit Patienten toll sind, hatten höllische Probleme überhaupt einen Studienplatz zu bekommen, weil ihr Abi zu schlecht war. Meist heißt es eh, man muss nicht besonders klug sein um Arzt zu werden, man müsse nur Sitzfleisch habe, sprich, viel Lernen.
Zum Lernen hatte ich dann gestern sogar Lust, weil ich es die Tage vorher vernachlässigt habe und weil ich durch den Abend vorher inspiriert war mein Wissen zu erweitern. Dafür habe ich das Joggen geschwänzt, weil ich darauf diktatorial keine Lust hatte. Mein Körper ist nicht ganz da, ähnlich wie nach einigen Wochen des Pflegepraktikums. Ich habe ein leichtes Schlafdefizit und wenn ich mich mehr pusche, als mir gut tut, gerate ich unter Stress und damit zu einer verminderten Funktion des Immunsystems. - Das heißt nicht, dass ich mir fest vorgenommen habe diese Woche das Sportprogramm wieder komplett durch zu ziehen. Man muss lernen zu unterschieden zwischen: Wann ist man überarbeitet und wann einfach nur faul. Das ist auch nicht so leicht...
Menu des Tages am 11. Mai 2014
Haferflocken mit Sunwarrior, Banane, Apfel, Erdbeeren, Haselnüsse, Chia, 1 Paranuss
3 Grüntee
5 Tortillachip
Stückchen Vanille-Goji-Küchlein
Dinkelvollkornnudeln mit Pak Choi, Knoblauch, 1 TL Kokosöl, Salz, Pfeffer
1 Banane
Goji-Vanille-Küchlein
Sojajoghurt mit Stevia und Vanille
4 St. Reismilchschokolade
Vollkornbrot mit Bananen-Haselnuss-Aufstrich
2 Scheiben Räuchertofu
5 Tortillachips
1 Möhre
Spargel, Hirse und Tomaten-Gurken-Surprise (Mittwoch im Newsletter)
3 St. Reismilchschokolade
Und auch heute steht wieder so ein “Von morgens bis abends”-Tag an. Ab 8 Uhr ist Uni bis 16 Uhr und dann noch 4 Stunden Bioladen. Ich will jetzt schon, dass das Semester endlich vorbei ist und zwar nicht, weil die Unizeit oder Tage wie heute so stressig sind, sondern weil sich der Stoff stapelt und ich jetzt noch nicht die Zeit hatte oderntlich über die Lunge zu lernen und mich dann heute gleich mit Reflexen beschäftigen soll und Mittwoch mit dem Gehör. Man kommt weder dazu die Stunden ordentlich vor zu bereiten, noch sie ordentlich nach zu bereiten. Sowas nervt mich. Vielleicht geht es aber auch nur mir so, weil ich über 30 bin.
Naja, wer sich nicht in Gelassenheit übt, hat eh verloren und daher mache ich einfach mal das, in der Hoffnung, dass möglichst viel hängen bleibt. Und wenn nicht tröste ich mich mit meiner fantastischen Lungenfunktion und meinem fitten Herz!
Alles Liebe,
Silke
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