Cholesterin Und Die Klinische Chemie



Das Praktikum Innere Medizin ist vorbei und diese Woche geht es weiter mit Klinischer Chemie. Das hat zwei gute Seiten und zwei langweilige, anstrengende Seiten. Gestern und am Freitag Lipid- und Kohlenhydratstoffwechselstörungen, was toll ist heute und morgen Leber und Niere was nicht nur unglaublich viel Stoff ist, sondern auch nicht mein Spezialgebiet.

Logischerweise kann ich mir immer nur Sachen merken, die mich interessieren und solche, die nichts mit Essen zu tun haben, interessieren mich halt nicht so sehr. Oder ich habe den Zusammenhang mit Essen noch nicht erkannt, was ich auch für möglich halte. Erst in den letzten Tagen wurde mit z.B. klar, dass Gallensteine auch von einem zu hohen Cholesterinspiegel herrühren können.

Gestern durften wir uns also gegenseitig Blut abnehmen und haben es dann ins Labor geschickt mit der Bitte um Bestimmung von Leber- und Blutfettwerten. Das Thema war sehr dankbar für mich und es ist mal wieder, was sehr selten ist, vorgekommen, dass ich Fragen des Dozenten beantworten konnte. Meistens sitze ich da und kriege einen Schreck nach dem anderen darüber was die Kommilitonen alles wisse und welche Fremdwörter sie in der Lage sind zu benutzen. Das ist furchtbar, sage ich euch!!! - Aber über Cholesterin weiß ich was.

Zum Beispiel kam auch wieder die Frage: "Was glauben Sie, wie stark kann man seinen Cholesterinspiegel mit der Nahrung beeinflussen" - Das wusste ich, hatte ich mir bereits bei "Metabolisches Syndrom" gemerkt und mich darüber aufgeregt! - Emotionale Inhalte merkt sich das Hirn sofort und es muss nicht erst vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis verschoben werden - Ich habe mich also gemeldet und gesagt, dass gelehrt wird, dass man den Cholesterinspiegel mit veränderter Ernährung nur um 20% senken könne.

Der Dozent war hingegen der Meinung, dass man ihn nur so um die 10% senken könne und das man deshalb heutzutage davon ausgeht, dass der Verzehr von Cholesterin aus der Nahrung und vor allem aus Eiern wohl kein Risikofaktor für erhöhten Cholesterinspiegel sei. - Da wurde ich wieder aufgewühlt und habe die Frage stellen müssen, wie es denn dann sein könne, dass mein eigener Cholesterinspiegel schon mal doppelt so hoch war wie jetzt. Er sich also um 50% gesenkt hat. Der Dozent erklärte, das könne man nicht sagen. Man könne sich nur auf das berufen was man wisse. Meine Reaktion: "Also, ich weiß was anderes!"

Die Sache ist wahrscheinlich folgende:

Man hat eine Studie designed wo man Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel eine Zeit lang nur Nahrung ohne Cholesterin gegeben und gesehen, dass das Cholesterin aus der Nahrung, bzw. das Weglassen den Cholesterinspiegel nicht sonderlich stark gesenkt hat.

Meine Geschichte geht anders:

Ich hatte vor 4 Jahren einen Cholesterinspiegel von 265 mg/dl und das völlig ohne Cholesterin in der Nahrung. Das war vegan highfat nach Dr. Gabriel Cousens. Der Arzt, der damals die Blutwerte genommen hat fragte sogleich: "Essen Sie viel Fleisch?"

Also möglicherweise ist beim Cholesterinproblem auch nicht wirklich das Nahrungscholesterin entscheidend sondern vor allem der Fettverzehr. Was auch Sinn macht wenn man sich die ach so umständliche Verarbeitung von Glucose zu Acetyl-CoA in der Biochemie anschaut. Jetzt fettarm und vollwertig ist mein Cholesterinspiegel 135 mg/dl.

Man muss also differenzierter lehren: Weglassen von Nahrungscholesterin kann den Cholesterinspiegel nur um 10-20% senken, aber ein Weglassen von Fett kann ihn um 50% oder vielleicht sogar mehr senken, je nach vorheriger Höhe.

Jetzt ist es natürlich so, dass cholesterinhaltige Nahrung häufig auch fetthaltige Nahrung ist und ich nicht weiß wie die Studiendesigns im einzelnen ausgesehen haben. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass man den Teilnehmern so viel pflanzliches Fett erlaubt haben, wie sie wollten. Das verwässert natürlich die Ergebnisse zugunsten der Pharmaindustrie!

Vielleicht sollte ich dieses völlig banale Thema zu einer Doktorarbeit machen, einfach nur, weil das was gelehrt wird Bullshit ist: Wie man den Cholesterinspiegel um wie viele % mit der richtigen Nahrung erfolgreich senken kann" - Könnte mich allerdings langweilen das Thema...

Menü des Tages am 26. Mai 2015 

Brokkoli und Paprika


Haferflocken, Banane, Zimt, Apfel, Sunwarrior, Kakaonibs, Kokos, Chia, Paranuss, Traubenkernmehl


1 Scheibe Weizenvollkornbrot

Mensasalat mit Kartoffeln und Kichererbsen


1 Banane

Dinkelvollkornbrötchen mit Senf und Räuchertofu


paar Snackmöhren
ca. 200 g Räuchertofu insgesamt
paar Heidelbeeren

1 Banane

Ich war den ganzen Tag unterwegs. Uni ging bis 17 Uhr und bis 20:30 Uhr stand ich dann noch im Bioladen. Ich wusste dass das nicht gehen würde und dass ich auch keine Pause haben würde, also musste ich quasi voressen.

Ich bin derzeit ziemlich beeindruckt davon, dass Kathleen Des Maisons als Zwischenmahlzeit für Kinder in Little Sugar Addicts Das Praktikum Innere Medizin ist vorbei und diese Woche geht es weiter mit Klinischer Che Cholesterin und die klinische Chemie vorschlägt eine Mischung aus vollwertigen Kohlenhydraten und Eiweiß zu essen, weil das am besten sättigt. Ich hatte aber keine Lust mehr auf Kichererbsen, also habe ich ein Vollkornbrötchen mit Tofu und Senf belegt und habe darin geschwelgt. Ich fand es echt wahnsinnig lecker aber es kann auch damit zusammen hängen, dass Mehl schnell ins Blut geht, Tofu recht viel Fett enthält und der Senf sogar gezuckert war. Ich muss mir dringend zuckerfreien Senf besorgen. Das Brötchen habe ich um 15 Uhr gegessen und war damit dann aber auch satt bis abends um 20:30 Uhr.

Kathleen DesMaisons hat mich dann nochmal umgehauen weil ich in den letzten 24 Stunden, obwohl ich eigentlich viel mehr hätte lernen müssen, ihr Buch Your Last Diet!: The Sugar Addict's Weight-Loss Plan Das Praktikum Innere Medizin ist vorbei und diese Woche geht es weiter mit Klinischer Che Cholesterin und die klinische Chemie verschlugen habe. Ein völlig faszinierendes Buch, weils sie da erst die Zuckersensibiliät bzw. die Biochemie aufräumt und damit die Impulskontrolle anhebt und es so dem Leser ermöglicht sich überhaupt an bessere Ernährung zu halten, welche sie dann zum Ende hin, wenn man seine Zuckersensibilität in den Griff gekriegt hat, quasi seinen Wünschen anpassen kann. Keine strengen Vorgaben, kein Verbot von Vegetarismus wie bei Kay Shappard, sondern einfach nur eine Empfehlung weniger Fett und dann das richtige zu essen, den Anteil an Gemüse zu erhöhen und Obst zu reduzieren. Aber detailliert erzähle ich euch übermorgen davon.

Alles Liebe,

Silke

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