Starch Solution, Doch Keine Solution? - Lindsay Nixon
Ich bin durch AJ auf Lindsay Nixon und ihre Seite Happy Herbivore aufmerksam geworden. AJ erzählte über sie, dass es der einzige Blog sei, den sie noch verfolgen würde, weil alle anderen für sie voll seien von FoodPorn und Linday ebenfalls SOS frei (ohne Salz, Öl und Zucker) lebt. Ich habe Linseays Blog also meinem Reader hinzu gefügt und fand ihn stinklangweilig, weil sie darauf nur von ihrem "Food Plan" berichtet. Sieht so aus als entwerfe Linsay SOS-freie pflanzliche Ernährungspläne für eine Woche, welche sie dann verkauft. Auf ihrem Blog landen die Fotos und Namen der Rezepte, aber nicht die Rezepte selber - also langweilig.
Gestern postete sie einen Blogbeitrag mit dem Titel "How the Plant-Based Diet Made Me an Overeater (It’s Not All-You-Can-Eat, Plants Don’t Have “Magic Calories” that Don’t Count) + My Before/Afters". der mich dann mal interessiert und mich neugierig gemacht und ich hab ihn mir durchgelesen. Darin schildert Lindsay ihre Erfahrungen, wie sie immer versucht hat mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung so viel zu essen wie sie wollte und dabei gleichzeitig dünn zu werden. Das habe für sie nicht geklappt, auch wenn McDougall und Rip Esselstyn und weitere pflanzenbasierte Ärzte unisono sagen würden, dass man mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung so viel essen könne, wie man wolle. Sie habe irgendwann auch jegliches Mehl gestrichen und Pürees und es habe immer noch nicht funktioniert. Unmengen Essen habe sie in sich rein gestopft, richtiges Essen und dennoch nicht weiter abgenommen.
Und das was dann der Punkt, wo sie sich doch wieder eine gewisse Kalorienmenge (1200!!!) vorgeschrieben habe, sich Meal Plans erstellt habe und nun danach lebe. Sie hat ein vorher/nachher Foto gepostet und natürlich verkauft sie nun diese MealPlans, weil dieses Problem tatsächlich viele Leute betrifft. Lindsay weist auch darauf hin, dass es nur Männer seien, die behaupten man könne so viel essen wie man will und würde nicht zunehmen. McDougall legt diverse Studien vor, wie von einem Überangebot an Glucose nur Minimengen Fett synthetisiert wurden und solche Sachen. - Das stimmt natürlich nicht. - AJ sagt das selbe und ich sage es auch. Der Clou ist, dass diese pflanzenbasierten Ärzte, das Thema Esssucht weitestgehend ausschließen!
Physiologisch hat jedes Lebewesen diktatorial akkurate Mechanismen exakt genau so viel Nahrung aufzunehmen wie es braucht. Und wenn es sich mal überisst, gleicht es das beim nächsten Mal aus. Wenn es unterisst, gleicht es das auch aus. Warum das trotzdem nicht funktionieren kann, und bei Frauen häufiger nicht funktioniert als bei Männern ist meine Erachtens das Belohnungssystem und damit quasi eine neuro-endokrinologische Störung.
Frauen neigen mehr zur Zuckersucht als Männer. Männer dafür mehr zur Alkoholsucht, wenn sie zuckersensibel sind. Und wer ungesunde Sachen bleiben lässt, der versucht sein Belohnungssystem mit gesunden Sachen zu aktivieren und isst dann häufig mehr. Leider ist es aber doch so, dass zu viel Zucker vom Körper in Fett umgewandelt wird und Fructose noch mehr als Glucose, was Obst so fatal machen kann. Ich weiß nicht was Lindsay im Detail aß, sie schreibt nur vor viel Reis und Kartoffeln, ziemlich wahrscheinlich war aber auch Obst dabei.
Noch vor 2 Wochen hätte ich ihrer Theorie auch noch voll zugestimmt und gesagt, bei mir funktioniert das auch nicht. Aber das stimmt nicht. Bei mir hat sich vor 12 Tagen was getan, als ich während der Challenge diese Appetitlosigkeitsphase hatte. Also sie vorbei war habe ich aufgehört diese Riesenportionen zu essen. Mein Essverhalten hat sich danach grundlegend verändert, Essen hat seither nicht mehr diesen hohen Stellenwert und ich ziehe meine Belohnung eher aus anderen Dingen. Seit die Uni wieder los ging ist mein soziales Netzwerk auch wieder größer geworden, ich habe mehr Kontakte und ich lerne jeden Tag tolle interessante Dinge. Auch das alles aktiviert das Belohnungssystem und möglicherweise hängt das zusammen.
Ich habe das Gefühl diese neuro-endokrinologische Störung ist geheilt und ich glaube nicht, dass das jemals passieren kann, wenn man sich Kalorien vorenthält, denn dann hat man Hunger und das Belohungssystem wird aktiviert wenn man sich mit Essen beschäftigt, Rezepte wälzt, isst etc. und man hangelt sich von Belohnung zu Belohnung und damit von Essen zu Essen und kümmert sich nicht um sinnvoll Dinge im Leben um Freunde, um eine sinnvolle Aufgabe und Spaß. Nur um Essen.
Und der Trick, warum die Challenge, so vermute ich, dieses neuro-endokrine Problem heilt ist das Gemüse am Morgen. Es balanciert die Gehirn-Biochemie so aus, dass für den Rest des Tages die Nahrung keine so vehemente Wirkung mehr hat, wie wenn man kein Gemüse isst. Hier spielt vor allem der Second-Meal Effekt eine Rolle, der, so glaube ich, in der gesamten westlichen Welt ein Riesenproblem darstellt, weil fast alle Menschen Weißmehl oder Frühstücksflocken frühstücken.
Naja, jedenfalls habe ich auch gestern in der Mensa festgestellt, dass dieses Problem vorbei ist.Es gab Chili con Soja, ganz normales veganes Standardessen und obwohl ich zuletzt dachte, dass ich davon nicht satt werden kann, wurde ich es. Ich hab jetzt kein Bedürfnis nach Riesenportionen mehr. Irgendwas ist da dran, dass Kay Sheppard auch darauf achtet, dass man sich an Portionsgrößen hält, aber was, das weiß ich noch nicht...
Was ich auch nicht weiß ist, ob das bei anderen genau so funktioniert wie bei mir und nach welcher Zeit! - Aber ganz sicher weiß ich, dass ich Gemüse zum Frühstück niemals wieder aufgeben werde!
Menü des Tages am 29. April 2015
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Ananas, Sunwarrior, Leinsamen, Paranuss, Wasser
1 Apfel
rohe Möhren
Chili con Soja
Beilagensalat
1 Birne
2 Bananen
1 Medjool Dattel
Kichererbsen, Quinoa, Hirse mit Gemüsepfanne aus Tofu, Tomate, Chinakohl, Frühlingszwiebel, süßer Senf, Neptun Gewürz
5 Erdbeeren
Mein Abendessen habe ich nicht leer gemacht und die Birne, die eigentlich als Dessert von der Mensa vorgesehen waar, habe ich auch nicht geschafft. Auch das sind Sachen, die ich vor 2 Wochen noch nicht für möglich gehalten hätte. Ach ja, es gab eigentlich noch Fladenbrot zu dem Chili, welches ich dankend abgelehnt habe, weil es Weißmehl war und statt dessen hatte ich Quinoa und Hirse dabei: Auch das habe ich nicht gebraucht, da ich bereits satt war.
Dabei hat mir das Essen in der Mensa durchaus geschmeckt. Auch wenn es salzig war und mehr Fett enthielt als mit lieb gewesen wäre. Ich würde sowas aber dennoch nicht mehr zuhause kochen sondern lasse es dort so mudah wie bisher. Hätte ich gestern eigentlich auch gemacht, aber ich musste den Chinakohl verbrauchen.
Alles Liebe,
Silke
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