Ghrelin - Die Schattenseiten Des Hungerhormons



Ghrelin ist ein Schwein! - Über einen Artikel über Ghrelin bin ich zufällig gestolpert weil der als Link auf der Seite stand, wo der Artikel in Science Daily gepostet war, der über die ausbleibende Belohnungsfunktion bei Magersüchtigen berichtete. Ghrelin ist das Hungerhormon, welches im Magen gebildet wird und dem Hirn signalisiert, dass jetzt Botenstoffe ausgeschüttet werden müsse, die den Menschen, das Tier oder jedes andere Lebenwesen belohnen, wenn es auf Nahrungssuche geht. So weit so gut, aber was, wenn man es manipuliert?!

Gestern war so weit, was sich eigentlich schon die ganze Woche ankündigte: In meinem Kampf mit dem Tee, den Trockenfeigen und der Verkostung. Ich hatte auch gestern wieder so einen 4-Stunden-Dienst im Bioladen und noch immer war der Verkostungsstand da. Ich war zuständig für's Wareeinräumend und es dauerte nicht lange, dass ich feststellte, dass ich meinen Weg mehr oder weniger bewusst in Richtung Verkostungsstand suchte. Mehrfach. Ich hab hier und da genascht, die Schokolade schmeckte um LÄÄÄÄÄÄÄÄNGEN besser, als sie es gestern noch tat und als sie leer war kreisten meine Gedanken nur noch darum, wo ich neue Schokolade her kriege! DAS, genau diese Besessenheit von den Gedanken nach Essen, nach ein bestimmtes Essen, macht die Wirkung von Ghrelin auf das Belohnungssystem aus, Ghrelin gibt sozusagen den Startschuss um das Belohnungssystem anzuwerfen und das ist fatal.

Die Studie, die ich oben schon verlinkt habe hat folgendes raus gefunden. Wenn man Menschen das Hormon Ghrelin intravenös verabreicht steigt ihre Bereitschaft Geld für Essen auszugeben und sinkt die Bereitschaft Geld für andere Dinge auszugeben. Man hatte zwei Gruppen von Probanden. Die einen bekamen wie gesagt Ghrelin verabreicht, die anderen eine Salzlösung. Wenn man die Gehirne untersuchte war bei den Probanden mit Salzlösung mehrere Belohnungsbereiche im Hirn aktiv. Wenn es aber um Ghrelin ging, ausschließlich der Nucleus accumbens, der auch für Drogen und Schokolade zuständig ist.

Also bin auch ich hingegenagen und habe mir einen Vivani Dark Nougat Riegel gekauft. Gott sei Dank war es danach aber dann auch gut! - Ich hab ja immer Angst, dass ich dann nie wieder werde aufhören können. Aber doch, da gibt es einen Moment, wenn die Belohnung nicht mehr weiter zunehmen kann.

Es gibt aber auch die Leute, die erst dann aufhören, wenn ihnen regelrecht schlecht ist. Das ging mir noch nie so. - Ich habe mein Leid über meinen erneuten Kontrollverlust über Schokolade sofort in der Challengegruppe gepostet, festgestellt, dass es anderen in der Zwischenzeit auch so ergangen war und dass es da vereinzelt nämlich tatsächlich Leute gibt, die dann essen bis ihnen schlecht ist. Das kenne ich nur aus Büchern. Und noch viel heftigere suchtmäßige Affekte mit Essen, die sich ein normale Mensch gar nicht vorstellen kann, wie heimlich essen, Essen stehlen, Mitten in der Nacht zur Tankstelle fahren und sowas. Das alles betrifft mich ja gar nicht, aber ich finde es so krass so fremdgesteuert von dem einzigen bestimmenden Gedanken zu sein, nämlich den, wie ich jetzt am besten an Schokolade ran komme. Den kenne ich auch von meiner Zigarettensucht, die in den schlimmsten Zeiten sogar dahin geführt hat, dass ich vom Zigarettenstummel zusammen gesammelt habe um daraus neue Zigaretten zu drehen, wenn ich kein Geld hatte! - Und die Schokolade gestern fühlte sich genau so an!

Wenn man dann Ghrelin auch noch in Wikipedia eingibt findet man, dass es bei Schlafmangel auch zu einem erhöhten Spiegel von Ghrelin kommt. Unter Schlafmangel leidet wahrscheinlich ein Großteil der westlichen Welt, allein schon deshalb, weil sie ihr Schlafbedürfnis mit Kaffee oder Tee unterdrücken. Schlafmangel spielt allein schon deshalb wahrscheinlich eine Rolle bei der Entstehung von Adipositas. Mit Stress und Depressionen steht es auch in Zusammenhang.

Ich bin also wieder challengereif. Ich tue mich schwer mit dem Gedanken auf Schokolade für immer zu verzichten. Frage mich, ob das wirklich sein muss und lese gestern bei Kay Sheppard, dass es ca 1 Jahr bis 18 Monate dauert, bis der Körper sich im Entzug eingependelt hat. Wobei ja auch das nicht stimmen kann, denn es wurden schon Leute wieder rückfällig, wenn sie noch viel länger abstinent waren. Oder muss man einfach wirklich damit leben und seine Tools, sprich, die Challenge, wieder heran holen, wenn man rückfällig wurde. Es ist halt eine suchtbeladene Welt da draußen. So lange man nicht krank und adipös ist, ist es ja alles halb so wild und einfach nur nervig, einen derartigen Kontrollverlust zu erleiden.

Schokolade ist wirklich mittlerweile meine schlimmste Droge. Ich kann mit Zigaretten und Alkohol besser umgehen. Möglicherweise, weil ich mit Zigaretten und Alkohol ca. 15 Jahre später angefangen habe!;-)

Menü des Tages am 28. März

Gemüse vom Vortag, 2 Tomaten


Haferflocken mit Banane, Birne, Sunwarrior, Lucuma, Bittermandelaroma, Leinsamen, Paranuss, Mandeln, Wasser, Sojajoghurt


9:45 Uhr: 100 g Kichererbsen mit Sojasauce
100 g Sojajoghurt

12:15 Uhr: 1 Kopfsalat, pur
12:50 Uhr: Kichererbsen-Spargel-Auflauf


1 Orange
2 Bananen

Abends: Kichererbsen-Spargel-Auflauf
Schokoladen
Riegel Vivani Dark Nougat

Die Kalorien waren dank des Auflaufs, der sehr kalorienarm war, ziemlich im Rahmen, was mich beruhigt. Ich habe früher nie Sojajoghurt ohne Stevia gegessen, aber auch so spricht der mich an. Wahrscheinlich weil er relativ viel Fett enthält – 43%. Der wirft wahrscheinlich mein Belohnungssystem an und gibt mir dadurch ein ziemlich großes Maß an Befriedigung.

Wird Zeit, dass die nächste Challenge wieder los geht. - Und was soll danach kommen???

Alles Liebe,

Silke

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