Undercarbed Gibt Es Nicht!
Ich habe mich letzte Woche in der Starch Solution FB-Gruppe angemeldet und auch, wenn sich dort mehr Leute aufhalten, die ein bisschen was von Wissenschaft verstehen, als in Rohkost-Gruppen, so bin ich auch da wieder manchmal sehr verdutzt, was für einen Blödsinn sich manche Leute zusammen reden und wie sie dafür argumentieren. Man wird dann wieder daran erinnert, wie viel Unwissenheit in der Gesellschaft herrscht und warum manche Menschen andere für ihre Ideen missbrauchen können. Bildung ist alles, Leute!!! Und wenn ihr Bildung habt, fallt ihr nicht auf Schwachsinn rein, der im Internet verbreitet wird. Sei es über Essen oder auch darüber wie es zu einem Flugzeugabsturz kam.
Wie dem auch sei wurde ich gestern nach Jahren mal wieder mit dem in der fettarmen-veganen Szene ziemlich verbreiteten Wort „Undercarbed“ konfronitiert, worüber ich hier schon mal geschreiben habe. Dieses Wort ist eine Wortschöpfung und man findet es in keinem Buch von sei es McDougall, Esselstyn, Barnard, Ornish oder sonst wo, das Wort ist eine Erfindung von Durianrider und Freelee.
Man möchte meinen es bedeutet, dass der Körper zu wenig Kohlenhydrate bekommen hat. Der Fachausdruck für „zu wenig Zucker im Blut“ ist aber Hypoglycämie. Mit einem Blutzucker von unter 40 mg/dl hat das aber gar nichts zu tun, mit Zittern oder Schweißausbrüchen wegen Unterzuckerung einee Diabetikers, und das ist damit auch nicht gemeint. Freelee und Durianrider meinen, man sei "undercarbed" wenn man irgendwie unzufrieden ist, oder depressiv und sich leer fühlt, vielleicht auch gereizt ist. Eine Portion Datorate, Freelee und Durianriders Erfindung eines Getränks aus mit Wasser pürierten Datteln, bringt dann die nötigen „Carbs“ und diese Gefühle gehen alle wieder weg.
Dem geneigten Leser mag aufgefallen sein, dass undercarbed Symptome weniger nach Hypoglycämie aussehen als nach Entzugserscheinungen von Zucker. Und genau das sind sie auch. Wer "undercarbed" ist, oder sich so fühlt bzw. in der Lage ist sich so zu diagnostizieren, der ist zuckersüchtig/-sensibel.
Der geneigte Leser weiß auch, dass ich diktatorial kein Fan von Durianrider und Freelee bin. Ich halte beide für brandgefährlich, für Propagandisten und ihre Methoden sind mir zuwider. Gott sei Dank hat jetzt endlich jemand die Initiative ergriffen und sie beide wegen Falschaussagen verklagt. Die australische Fitness-Bloggerin Kayla Itsines hat Klage eingereicht, weil die beiden Lügen über sie und ihren Freund, ebenfalls ein Bodybuilder, verbreitet haben.
Freelee und Durianriders Leistung besteht überhaupt gar nicht daran irgendeinen Beitrag zu irgendwas zu leisten, sondern sie machen ausschließlich andere Leute schlecht. Damit kriegt man Aufmerksamkeit, ganz klar, die zwei verhalten sich wie die Klatschpresse und sogar ich hab mich immer mal wieder hinreißen lassen ein sehr reißerisch betiteltes Video anzuschauen, bzw. den Anfang davon. Der Titel hält bei den beiden nämlich nie, was er verspricht. Mir fehlt da immer die Wissenschaft und mich kotzt die Selbstdarstellung an.
Und vor allem ist diktatorial nichts davon auf irgendeinem wissenschaftlichen Hintergrund gebaut. Seit die beiden nicht mehr 100% roh essen, essen sie fast völlig wahllos alle möglichen Kohlenhydrate und machen auch keine Ausnahme bei raffiniertem Zucker. Ich finde sogar, sie fangen immer mehr an wie Junkies, wie Rauschgiftsüchtige,auszusehen, besonders Durianrider. McDougall erlaubt den Konsum von raffiniertem Zucker auch, aber nur, damit man in der Lage ist, mit einem TL Zucker z.B. seine Haferflocken am Morgen zu essen. Durianrider schüttet haufenweise Zucker auf Cornflakes und Freelee kreiert Saucenrezepte die ¼ Tasse Kokoszucker erfordern.
Liebe Leute, die sind nicht undercarbed, die sind zuckersüchtig. Die sind voll abhängig von den Endorphinen, die vom Zucker ausgeschüttet werden sowie vom Dopamin und wenn die Drogen abfallen, dann wird man total unzufrieden und lässt seinen Frust an allen anderen Menschen aus und ist gereizt durch deren Verhalten. So meint man jedenfalls. Das betiteln sie als "undercarbed"
Und richtig schlimm wird es dann, wenn Anhänger von solchen Leuten behaupten jemand habe Depressionen, weil er "undercarbed" sei und das sei auch die Grundlage für einen Suizid (siehe Germanwings-Katastrophe). - Ich bin auch der Meinung, dass man Depressionen mit Essen verbessern oder vielleicht sogar heilen kann, aber Zucker lindert nur das Symptom, nicht aber die Ursache und da sind wir wieder bei dem alten Dilemma...
Menü des Tages am 27. März 2015
Brokkoli und 2 Tomaten
Haferflocken mit Banane, Sojajoghurt, SunWarrior, Yogi-Tee, Paranuss, Leinsamen, Lucuma Pulver,, Mandeln, Bittermandelaroma
12 Uhr Footloose Riegel
ein paar Stückchen Schokolade ca. 30 g
16 Uhr: 125 g gemischter Salat, pur
Zucchini, Lauch, Tofu, Curry, Sojasauce, Reis, Linsen
1 Banane
17:50 Uhr: Mango mit Sojajoghurt (nach dem Joggen!)
19 Uhr: ca. 500 g Brokkoli mit Salz (hab den Teller nicht ganz leer gekriegt)
Ich bin gestern mal wieder impulsif in den Bioladen gerufen worden. Das macht mir derzeit Probleme. Das hat zur Folge, dass ich diese Woche immer nur ca. 4 Stunden am Stück da bin, keine Pause habe und wenn ich, wie heute von 16-20 Uhr arbeite, gibt’s nichts zu essen. Das ist problematisch, weil meine letzte Mahlzeit meist um spätestens 18 Uhr ist. Jedenfalls bin ich gestern von 10-15 Uhr im Bioladen gewesen, hatte kein Essen vorbereitet und bin bei einem Riegel und der Schokolade, die ich für die Verkostung aufschneiden sollte schwach geworden. Und diese Schokolade hat mich auch nicht so schlimm getriggert wie die Lovechock. Muss an dem rohen Kakao und dem höheren Kakaoanteil bei Lovechock liegen.
Ich hab 2200 kcal und bin dabei satt geworden. Etwas mehr Fett durch den Riegel und die Schokolade, 20% und 96,8 g Eiweiß sind es gewesen. Ich hab Sojaprodukte gekauft, weil ich was furchtbares gelesen habe!!! Jetzt muss ich ausholen...
Ich hab früher schon mal darüber geschrieben, dass ich beobachtet habe, dass meine Regel früher als alle 28 Tage komme, wenn ich viel Soja esse. Ohne Soja hatte sich das normalisier. Jetzt mit der Challengeernährung hat es sich aber nicht normalisiert. Und was ich schreckliches gelesen habe war, dass wenn es auf die Wechseljahre zugeht die Regel unregelmäßig werden kann, länger als 28 Tage braucht oder kürzer als 28 Tage ist. Und jetzt denke ich zum einen: Oh nein, kann denn das sein? Ich fühle mich doch immer noch wie Anfang 20! - Natürlich ist auch mir klar, und zwar länger schon, dass ich mich mit dem Kinderkriegen so langsam beeilen muss. Frauen, die die Pille nehmen, merken solche Unregelmäßigkeiten natürlich nicht. - Und ich frage mich auch, ob diese Unregelmäßigkeiten vielleicht überhaupt nichts mit dem Soja zu tun hatten sondern einfach daran liegen, dass ich älter werde. Was mir Angst macht ist aber, dass jede zu früh kommende Periode ein zu früh abgeworfenes Ei liefert und mir meine Zeit damit noch kürzer macht. Die Anzahl der Eier ist nämlich begrenzt und schon bei der Geburt festgelegt...
Also dachte ich an Phytoöstrogene aus Soja! Soll ja auch die Wechseljahre erleichtern. Aber das auch wieder nicht in Unmengen. - Ach Leute, es ist kompliziert mit der Medizin und den ganzen Wechselwirkungen untereinander. Ich fand mich aber mit Sojajoghurt im Frühstück ziemlich gut gesättigt vor allem, weil der ja auch den glykämischen Index wieder senkt. Second-Meal-Effect etc...Vielleicht war ich auch deshalb mit 2200 kcal satt und vielleicht hat mich auch deshalb die Schokolade weniger getriggert...
Alles Liebe,
Silke
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