Warum Magersüchtige Allen Essens-Versuchungen Widerstehen Können...



Leute, gestern ist es mir entglitten...Wieder war Lovechock schuld und der Verkostungsstand von Lovechock Rocks im Bioladen, die mich um Längen mehr zu verführen scheint als alles andere. Und ich habe gestern alle Trockenfrüchte entsorgt.

Dem ist ja quasi gerade so: Ich denke ich bin mit 2100 kcal unterkalorisch, jedenfalls suggeriert mir das mein Hungergefühl am Abend, wenn ich bei 2100 kcal aufhöre. Ich bin mir da jedoch auch nicht so ganz sicher, weil ich derzeit eben auch Sachen esse wie Trockenfrüchte und ich weiß nicht, ob das den Appetit über die Maßen anfacht. Das werde ich vielleicht erst wieder bei der nächsten Challenge wissen.

Ich hab gestern darüber geschrieben, dass ich mit meinem herkömmlichen Frühstück nicht zurecht komme und sehr bald wieder Hunger/Appetit bekommen, was ich beim Challengefrühstück nicht habe. Also habe ich Trockenfrüchte nach dem Mittagessen gegessen. Aber auch das ging nicht. Das hat mein Belohnungssystem so heftig angeworfen, dass ich direkt 2 Trockenfeigen mehr wollte, sie dann auch gegessen habe und mir fest vorgenommen habe, dass ich den Rest in den Foodsharing Schrank an der Uni bringe, zusammen mit meinem Tee mit Süßholz. Jetzt ist natürlich die Frage, ob es zusätzlich eine Rolle spielt dass/falls ich mit 2100 kcal unterkalorisch bin!?

Ich habe eine interessante Studie entdeckt, die in der aktuellen Ausgabe von Biological Psychiatry veröffentlicht wurde. Darin wurden die Belohnungsssteme von gesunden Frauen mit solchen von Frauen verglichen, die gerade von Magersucht heilten. Dabei stellte sich heraus, dass die Ex-Magersüchtigen keine Belohnungsimpulse durch Essen bekamen und dadurch in der Lage sind selbst beim Verhungern jeglicher Nahrung, sogar den reizvollsten Desserts wie Schokoladentorte zu widerstehen. Jeder der Probleme hat Schokoladentorte zu widerstehen ist normal, jeder der dies leicht kann nicht. Zudem haben Magersüchtige größere Aktivitäten in dem Bereich des Hirns, welches für die Kontrollfunktion zuständig ist. Wie gesagt, auch das ist NICHT normal.

Ich nehme an, dass das Belohnungssystem von Magersüchtigen in anderen Bereichen normal läuft, dass sie wahrscheinlich sogar ebenfalls auf die Hunger-Endorphine anspringen, die die Magersucht selbst verursacht, aber dass es bei Essen halt nicht funktioniert. Nicht mehr funktioniert. Ob man es reparieren kann? Jedenfalls muss sich der Magersüchtige zwingen, ohne dass er Belohnung widerfährt, zu essen. Auch mal was. Aufgrund dieser Erkenntnisse gehen die Forscher davon aus, dass Magersucht eine neurobiologische Erkankung sei. Kein Wunder, dass ICH diese Krankheit nur mit Mühe verstehe. Ne Challenge nützt da natürlich auch nicht!

Normal ist, und das war der Grund für diese Studie, dass wenn man hungrig ist, das Belohnungssystem wesentlich effektiver ist und mehr Botenstoffe ausschüttet. Ich glaube, dass bringt Menschen die Dauerdiät halten in prekäre Situationen. Und auch mich, die ich seit Teenagerzeiten damit hantiere.

Folgende Situation: Man reduziert seine Nahrung, weil man abnehmen will, hat stärkeren Hunger, läuft Nahrungsmitteln über den Weg, die in der Vergangenheit schon größere Belohnungseffekte hatten als andere und fällt ihnen zum Opfer. Der Belohnungseffekt ist dann wiederum noch größer. Das merkt sich jetzt der Körper und die Liebe zu verbotenen Nahrungsmitteln wächst. Doof, oder?

Wenn ich also immer satt bin, kann mir sowas nicht passieren, aber woran soll ich mich satt essen? Und dann kommt die Challenge ins Spiel. Nur ist die ja irgendwann vorbei und bis heute habe auch ich noch nicht komplett eingesehen, warum ich auf gewisse Sachen verzichten soll. ;-)

Warum ich auf Trockenfrüchte verzichten soll, habe ich gestern eingesehen. Ich kann mir auch jetzt immer noch vorstellen dass es funktionieren kann etwas verbotenes MAL zu essen. Aber nicht jeden Tag. Ich bin selber noch dabei raus zu finden wie ich als Individuum auf was reagiere. Trockenfrüchte in meine Haferflocken zu geben war für mich immer völlig selbstverständlich schließlich sind derartige Rezepte in allen Büchern veganer Ärzte enthalten. Als Rohköstler isst man sowieso Trockenfrüchte. Ich glaube vor meine Rohkostzeit spielten Trockenfrüchte überhaupt keine Rolle in meiner Ernährung.

Jetzt sind sie weg. Ich fühlte mich gestern wie befreit als sie weg waren. Ich hab auch schon mal Schokolade weggeworfen und auch Zigaretten habe ich schon weg geworden. Alles, weil ich wusste, dass ich sonst nicht würde widerstehen können. Elendes Belohnungssystem...

Das klärt immer noch nicht die Frage, ob ich unterkalorisch bin oder nicht. Man kann zwar seinen Grundumsatz bestimmen lassen, aber ich hab da ja auch noch einen Arbeitsumsatz. Ich beobachte das einfach mal weiter, was anderes bleibt mir gerade nicht. Und ich fürchte es kommen 4 Entwöhnungstage auf mich zu in denen ich gleichzeitig mal schauen will, wie nah ich an die Challengeernährung für die nächste Challenge ran kommen kann. Also Salz weglassen! Ich frage ich in wieweit das den Hunger/Appetit reduziert und vielleicht bin ich dann doch nicht mehr unterkalorisch und werde satt und alles und es war nur das Belohnungssystem an Hunger/Appetit schuld!

Menü des Tages am 25. März 2015

5 Uhr: Brokkoli und Tomate


Haferflocken mit Banane, 1 TL Leinsamen, Lucumapulver, SunWarrior, Erdbeeren, Yogi-Tee


8 Uhr: Ca. ½ Packung Lovechock Rocks

10 Uhr: 1 Möhre
1 Banane

12 Uhr: Linsensuppe


1 Paranuss
2 getrocknete Feigen

14 Uhr: ½ Banane
15 Uhr: 4 getrocknete Feigen

18:20 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch und Corinader&Wasabi Tamari


1 Birne

Ich war völlig chaotisch, durcheinander, getrieben, unruhig und gefiel mir selber nicht. Hier muss wieder Ruhe rein und Ausgeglichenheit. Ich hab weder Zeit noch Nerven stündlich von Essensgelüstern geplagt zu sein. Also Abstinenz! Wobei ich die Nüsse noch beibehalte. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass ich mit Fett nicht so große Probleme habe wie mit allem Süßen. Das muss man testen.

Hier noch ein Video für euch zu der Frage, die mir in Bezung auf Fett am häufigsten gestellt wird: Muss man nicht eigentlich viel mehr Fett essen? Essentielles Fett ist doch sooooo wichtig und soooo gesund etc.. Hier gehe ich nur auf die Menge ein, die man an essentiellem Fett essen muss, nicht auf die Quellen und nicht darauf, dass ALA vom Körper noch in DHA umgewandelt werden muss etc. Nur, dass ihr eine Vorstellung davon habe, wie wenig bereits genug essentiellles Fett ist:



Alles Liebe,

Silke

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