Alan Goldhamer Dc Über Die Lustfalle Und Warum Wir Uns In Der Evolution Nie An Hohen Fleischverzehr Angepasst Haben



Ich hab heute großartige Videos für euch, hauptsächlich, weil ich gestern kein Ernährungstagebuch geführt habe, weil ich ursprünglich nicht dachte, dass ich heute überhaupt bloggen würde. Stellte sich aber heraus, dass alle meine Freunde es an Weiberfastnacht übertrieben haben und jetzt, mit über 40 Jahren, nicht mehr in der Lage sind zwei Tage hintereinander feiern zu gehen. Ich hingegen hatte gestern um 11 Uhr Dienst im Bioladen und bin an Weiberfastnacht entsprechend früher nach Hause gefahren und habe wesentlich vorsichtiger getrunken. Dadurch hat es dann aber auch weniger Spaß gemacht. Dafür war ich sehr froh gestern bei der Arbeit fit gewesen zu sein.

Also, kommen wir zu einem Vortrag von Alan Goldhamer, dem naturheilkundlichen Arzt, auf den AJ sich so gerne bezieht. Ich weiß nicht, was das in den USA ist, aber der naturheilkundliche Arzt ist sowas wie das Äquivalent zu unserem Heilpraktiker. Nur, dass man das studieren kann und dann auch einen Doktortitel führen darf, aber dann halt keinen MD wie der Schulmediziner, sondern einen DC. Ich glaube, so mancher Heilpraktiker würde sich dass hier auch wünschen. Ich hingegen habe irgendwie das Gefühl, dass diese naturheilkundlichen Ärzte besser ausgebildet sind als viele Heilpraktiker in Deutschland, von denen ich schon ne Menge mehr Blödsinn gehört habe als von naturheilkundlichen Ärzten.

Jedenfalls ist dieser Vortrag das effizienteste was ich jemals zum Thema Esssucht gehört habe. Goldhamer ist prägnant, klar, redet keinen Mist und erklärt alles so, dass jeder Dummie es verstehen kann. Und so beeindruckend es ist, sich mit tiefer Wissenschaft und Neuroanatomie diesbezüglich zu beschäftigen, so fehlt da wahrscheinlich doch irgendwie das Entscheidende. Der Patient versteht es nicht. Außerdem braucht Goldhamer hier nur 30 Minuten um alles zu erklären und zudem nebenbei die Rohkosternährung zu enttarnen, sowie darauf hin zu weisen, dass nicht alles, was irgendwo geschrieben steht ( z.B. im Internet) auch wahr ist.

Er fängt an mit der Evolution. Erklärt, dass wir bereits vor mindestens 500 000 Jahren mit dem Kochen anfingen, manche Wissenschaftlicher gehen davon aus, dass das bereits vor 2 Mio. Jahren passierte, wie der Primatenforscher Dr. Richard Wrangham, der das Buch Feuer fangen: Wie uns das Kochen zum Menschen machte dass alle meine Freunde es an Weiberfastnacht  Alan Goldhamer DC über die Lustfalle und warum wir uns in der Evolution nie an hohen Fleischverzehr angepasst haben geschrieben hat und diesen wunderbaren Vortrag darüber hält, wie sich die Anatomie der Spezies Homo vor 2 Mio. Jahren verändert habe und man mittlerweile davon ausginge, dass es mit der Einführung von gekochtem Essen gekommen sei. Goldhamer ist so klug nur von den 500 000 Jahren zu sprechen und ist anthropologisch so bewandert, dass er auch erwähnt, dass wir da als Spezies noch nicht mal Homo Sapiens waren sondern noch Homo Erectus. Der Mensch kochte also bereits bevor er überhaupt Mensch war!

Und bevor er überhaupt sprach! - Die Sprache entstand erst vor100 000 Jahren und brachte zwar sehr effektive Kommunikation mit sich, aber als dann die Schrift, das Aufzeichnen von Sprache und vor 600 Jahren dann die Gutenbergsche Buchpresse erfunden wurde, hatte der Mensch das Problem, dass er irgendwie definieren musste, ob das Geschriebene überhaupt wahr war. Daher musste er die Wissenschaft erfinden und nach strengen mathematischen Regeln vorgehen um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Das System der Wissenschaft funktioniere zwar nicht perfekt,aber was besseres haben wir zwischenzeitlich eben noch nicht erfunden.

Ich hab in den letzten Tagen zwei Mails bekommen. Eine von einer omnivore Rohköstlerin, die mir schrieb ich solle nicht so viel Blödsinn über die Schädlichkeit von Fleischkonsum verbreiten, denn Fleisch aus natürlicher artgerechter Haltung sei gesund, und das sei wissenschaftlich bewiesen ob ich denn nicht Angelika Fischers Buch „Alles roh“ gelesen hätte. Ich hab ihr zurück geschrieben, dass ich mich mit derartigem Laiengeschreibsele nicht beschäftige und sie mir Studien aus wissenschaftlichen Peer Reviewes Magazinen wie der Lancet und dem New England Journal of Medicine schicken solle, dann könne man diskutieren oder halt irgendwelche anderen wissenschafltichen Magazinen. Oder auch solche die in PubMed veröffentlicht sind. Die Autorin von von „Alles roh“ ist weder Wissenschafttlerin noch hat sie irgendeine Naturwissenschaft studiert. Sie brüstet sich damit, dass sie mit Ärzten und Wissenschaftlern geredet habe! - Als ob das eine das andere ersetzen könne.

Eine zweite Mail bekam ich von einem omnivoren Rohköstler, der mir schon öfter in den letzten Jahren geschrieben hat, der sich in dem Forum der Autorin von „Alles roh“ dazu geäußert hatte, dass er jetzt trotz reichlich Rohfleisch Konsum einen Eisenmangel habe. Außerdem sei bei ihm eine beginnende Fettleber diagnostiziert wurden. Das wurde von einer Veganerin damit kommentiert, dass das wahrscheinlich an der hohen Menge Phospat läge, die man in Fleisch und Milchprodukten mit konsumiert, welches Eisen unmöglich zu absorbieren macht und am hohem Fruktosekonsum, denn omnivore Rohköstler essen ja kein Getreide. Aufgrund dieser Argumentation schrieb der Typ mir, ob ich hinter dem Pseudonym stecke. Steckte ich nicht, aber ich kannte die Schreiberin, weil diese mir auchkürzlich geschrieben hat und mich zu dem Salz-Beitrag von vorgestern inspiriert hatte. Sie hat allerdings Recht mir ihrer Argumentation und da stecke nicht ich hinter, sondern die Wissenschaft.
Es steht in jedem Physiologiebuch, dass Phosphat die Aufnahme aller zweiwertiger Ionen hemmt!!! Als ob nur ich das wüsste!

Omnivore Rohköstler sind daher vor ungefähr 50 000 Jahren stecken geblieben. Sie haben Sprache aber keine Wissenschaft und erzählen sich in Foren gegenseitig Blödsinn ohne die gängige Anthropologie zu beachten, die besagt, dass wir schon mindestens 500 000 Jahre kochen. Ich hab gleich noch eine Ergänzung dazu, von Dr. Michael Greger, aber erstmal zurück zu Goldhamer.

Er geht nach der Schilderung der Evolution und der Belohnung die wir durch Essen und Sex in unserem Hirn erfahren dazu über, dass wir es zwischenzeitlich geschafft haben diese Belohnung auch künstlich herzustellen. Er trägt die Drogen vor und wie sie wirken und klärt dann ob es denn nur das gewesen sei, ob wir einfach Nein zu Drogen sagen sollten und das wäre es dann.

Das war's nicht. Im zweiten Video geht er darauf ein, warum uns Nahrungsmittel mit zu hohem Nährstoffgehalt, wie er in der Natur nicht vor kommt, ebenfalls einen hohe Dopaminausschüttung bewirken, so dass wir immer mehr davon wollen, schlussendlich deshalb, weil wir uns ohne verhältnismäßig schlechter fühlen. Hier also 2 Mal Alan Goldhamer für euch:



Das andere tolle Video ist von Dr. Michael Greger, Schulmediziner, der Videos über Studien veröffentlicht und währenddessen selber erklärt. Er hat ein 3 minütiges Video darüber gemacht, warum Paleo Blödsinn ist. The Problem with the Paleo-Diet Argument.

Natürlich fängt auch er damit an zu erklären, dass das Paleolithicum eine  Zeitspanne von 2,6 Mio vor Christus bis 20 000 vor Christus beinhaltet und dass es unmöglich ist zu sagen was genau wer wann wo gegessen hat. Sicherlich kein Kokosöl! - Entscheidend sei aber nicht nur, was in den letzten 2,5 Mio Jahren gegessen worden sei, sondern auch davor. Die meiste Zeit seiner Entwicklung habe der Vorfahre des Homo Sapiens ca. 95% Pflanzen gegessen, genau wie alle großen Affenarten. Da die Evolution aber so wahnsinnig effektiv ist und Anpassungsvorgänge aktiviert, müsste eigentlich in den letzten 2,6 Mio Jahren, als man anfing gezielt zu Jagen und mehr Fleisch zu essen, sich die Gene so angepasst haben, dass man auch mit mehr Fleisch so effektiv überlebt. - Das Dumme ist, dass die Evolution nur die Gene zur Weitergabe auswählt, die man zu dem Zeitpunkt hat, an dem man sich fortpflanzt, denn das ist ihr Ziel. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind Alterskrankheiten, die die meisten Menschen erst bekommen, wenn sie sich bereits fortgepflanzt haben. Und fortpflanzen tut man sich meistens, wenn man noch keinen Schaden durch falsche Ernährung genommen hat.

Würde man Artherosklerose bereits mit 10 kriegen und hätte seine Aa. helicinae, die Arterien im Penis, bereits mit 15 verstopft, würde man aussterben, weil man keine Erektion mehr bekommt. Dann würden sich nur die fortpflanzen, die weniger Verstopfung bekommen, in dem Fall durch tierisches Fett und Cholesterin. Logisch, oder? Somit konnten wir uns als Spezies nicht an derart hohen Fleischkonsum anpassen.

Wissenschaftlich könne man aber eh nicht hingehen und sagen, wir sollten uns so ernähren wie zu irgendeinem Zeitpunkt in der Urzeit, weil keiner weiß was da wirklich war, daher brauchen wir wissenschaftliche Studien dazu. Und hier wird dann die Arbeit von Esselstyn und Ornish so wichtig, da die fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung die einzige Ernährung ist, die bisher Ablagerungen in den Arterien jemals nachweislich wieder rückgängig gemacht hat.

Ich hab dann noch überlegt, ob viele omnivore Rohköstler oder Urköstler vielleicht einfach der englischen Sprache nicht mächtig sind, was ein großes Hindernis in der Wissenschaft ist. Uns wurde bereits im 2. Semester eingeschäft, dass, wenn wir kein Englisch können, wir uns das schleunigst drauf packen sollen, da jede wichtige Publikation in der Wissenschaft heutzutage auf Englisch erscheint. Irgendwie hatte ich das Gefühl aber vorher schon...

Alles Liebe,

Silke

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