Food Junkies
Schon als ich das Buch nur in den Händen hatte, war ich ziemlich fasziniert, denn das Cover ist FoodPorn:
Nicht nur weil da Doughnuts abgebildet sind, sondern weil die Designer auch noch dafür gesorgt haben, dass die Zuckerguss auf den Doughnuts, der sich am Boden noch so schön verteilt mit extra Glanzfolie dargestellt ist. Es sieht regelrecht täuschend echt aus und ich frage mich wie Leute, die Doughnuts essen, darauf reagieren. Kaufen sie das Buch oder rennen sie los und kaufen Dougnuts? Oder beides?
Ich bin ¾ durch und es gab bisher nicht wirklich was Neues. Nur ein paar neue Ideen und ein paar neue Geschichten. Sieht so aus als kenne die Autorin von Food Junkies: The Truth about Food Addiction, Dr. Vera Tarman, grob die selbe Literatur wie ich, was mich auch darauf schließen lässt, dass es wirklich kaum Literatur dazu gibt. Ich warte die ganze Zeit auf ihr praktische Lösung für die Esssucht, also auf den Ernährungsplan, aber bis jetzt hat sie darüber noch nichts gesagt. Sie hat das Krankheitsbild definiert, vor allem anhand von Geschichten ihrer Patienten, und zum einen festgestellt, dass Esssüchtige nicht nur unter den Übergewichtigen vorkommen sondern auch bei den Normal- und Untergewichtigen und sie hat ebenfalls dargelegt, dass Esssucht auch vergesellschaftet mit Bulimie oder Anorexie daher kommen kann, was die Diagnose häufig so schwer macht. Und die Therapie noch schwerer.
Und während ich so las wurde mir mal wieder klar, dass Esssucht/Zuckersensibiliät die Erklärung für all diese Mysterien um das Essen und die Krankheitsentstehung erklärt/begründet. Es erklärt warum eigentlich willensstarke und erfolgreiche Menschen im Bereich Essen plötzlich keine Disziplin mehr haben und dann irgendwann mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankung im Krankenhaus liegen. Es gab viele erfolgreiche ältere Geschäftsleute auf meine Diabetesstation im Krankenhaus. Reich aber krank. Es erklärt das Jojo-Ding. Es erklärt warum Ernährungsempfehlungen der DGE nicht umgesetzt werden (können).
Vera Tarman sagt, genau wie Joan Ifland und Kay Sheppart, dass für Essüchtige Abstinenz die einzige Lösung ist. Aber wie soll ein Diabetiker abstinent bleiben, wenn er eine kleine Dosis zuckerhaltiges Dessert zu seinem Krankenhausessen bekommt?! Und selbst wenn er süßstoffhaltiges Dessert bekommt, wird seine Zuckersucht getriggert. Die DGE braucht sich auch gar nicht wundern, wenn sie bei den Ernährungsempfehlungen erlaubt, sagen wir, eine Rippe Schokolade am Tag zu essen. Das führt zu einem Rückfall!
Vera Tarman berichtet von einer Patientin die mit Hilfe einer Esssklinik abstinent wurde und dann auch 7 Jahre abstinent blieb und abnahm. Nach 7 Jahren erlaubten ihr ihre Therapeuten dann, weil sie ja jetzt gefestigt sei, das sie zu moderater Ernährung a la DGE übergehen könne und schenkte ihr eine Packung Brownies von denen sie einen am Tag essen durfte. Sie wollte sich also an diese Empfehlung halten, aß einen, nur um dann festzustellen, das sie nach einem nicht aufhören konnte und die ganze Packung leer aß. Und dann noch mehr....
Sie wurde rückfällig und wies sich schlussendlich wieder selbst in eine Diätklinik ein.
Philip Werdell ist Koautor des Buchs und genau wie Dr. Vera Tarman, die unter Esssucht und Bulimie litt, war auch er esssüchtig. Klick habe es bei ihm gemacht als ein Alkoholiker zu ihm gesagt habe: „Du isst, wie ich trinke“. Bis jetzt habe ich nichts anderes lesen können als, dass das einzige was dauerhaft gegen Esssucht hilft ein 12-Schritte-Programm wie bei den Anonymen Alkoholikern ist. Tatsächlich sind viele Esssüchtige, in Zeiten als es noch keine Literatur darüber gab, einfach zu AA-Treffen gegangen und haben das Wort „Alkohol“ durch Essen ersetzt.
Und dieses Prinzip zu erkennen, dass Essen eine Droge sein kann, ist so eine Erlösung. Als fiele einem ein Gebirge vom Herzen. Es bedeutet, dass Diabetiker und Herz-Kreislauf-Kranke und all die Leute die so unwillens sind, an ihrer Ernährung zu drehen, keine hirnverbrannten Idioten sind, sondern einfach nur suchtkrank. Und es erklärt mir auch mich selbst besser. Warum ich, wenn ich Alkohol trinke, irgendwie kein Ende finden kann und auch warum ich, wenn ich Milka esse, ebenso kein Ende finden kann. Es ist die selbe Hirnbiochemie die dahinter steckt. Es liefert mir gleichzeitig Gelassenheit durch das Erkennen dieser Zusammenhänge. Er macht mir auch klar, warum die Definition Orthoretiker nie auf mich passte, denn obwohl es mir wichtig ist gesund zu essen, ist es mir nicht so wichtig, als dass ich für immer auf Schoko- und Alkoholkicks verzichten möchte. Echte Orthoretiker machen das! Die gehen nicht mehr in Gesellschaft, weil sie da ihr gesundes Essen nicht bekommen und Esssüchtige gehen nicht in Gesellschaft, weil sie da ihr, wie sie finden, abartiges Essverhalten, evtl. zur Schau tragen und weil sie Neurotransmitter, die durch das führen von Beziehungen ausgeschüttet werden, bereits durch essen bekommen. Bulimiker gehen nicht in Gesellschaft, wenn sie dort nicht kotzen können.
Ich bin ein Zuckersensibler, der, wenn er seiner Neigung nachgibt, zu dick wird und um das zu vermeiden, habe ich mich für gesundes Essen interessiert. Als übergewichtiger Teenager (80 kg bei 1,69 m) ging das bereits los. Und sobald ich gesund esse, halte ich einen normalen BMI. Auch mit Ausnahmen, denn, selbst wenn ich mal zu viel esse und mal zu viel trinke, bin ich eben nicht der Mensch, der den Absprung dann nicht mehr findet. Aber die gibt es halt!
Menü des Tages am 8. Januar 2015
6:40 Uhr: Brokkoli mit Tomate
Haferflocken wie immer + Beeren
12:15 Uhr: Brokkoli
Gemüsepfanne aus allen Resten mit Hirse
3 Bananen
15:30 Uhr: 1 Banane
16:30 Uhr: Salat aus Sushizutaten die übrige waren
Challenge-Sushi (Rezept folgt)
Ich hatte gestern tierischen Durst und, was ich nun bereits seit Tagen habe: Ich kann nicht einschlafen. Ich bin einfach nicht müde. Ich gehe irgendwann ins Bett, wenn ich merke ich kann mich beim Lernen nicht mehr konzentrieren. Im Bett lese ich dann noch, bis ich mich da auch nicht mehr konzentrieren kann. Normalerweise schlafe ich dann gleich ein, aber derzeit nicht. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mehr Energie habe oder ne Einschlafstörung?!
Körperlich ist alles gut, aber im Rest des Lebens passieren komische Dinge. Warum ist eigentlich nie alles gleichzeitig gut? Mein Film, der im Februar/März gedreht werden sollte ist auf Herbst verschoben worden, was mich enttäuscht hat, weil ich mich echt darauf gefreut habe. Darauf und auf die Gage im März...Aber wer weiß wozu das nun wieder gut ist?! Es kommt immer genau so wie es richtig ist... Ursprünglich stand für Februar ein Theaterstück, der Film, ein Vortrag auf einem Gesundheitskongress und die Klausur an. Jetzt ist es nur noch die Klausur. - Erkennt ihr, warum es mich wahnsinnig nervt, wenn Leute das eine sagen und das andere machen? Man kann sich halt auf nichts verlassen. Wie kommen solche Leute durchs Leben? Nun hat die Filmproduktion wenigstens abgesagt und damit das eine gesagt und sich dann entschuldigt, wenn sie was anderes machen mussten. Aber sowohl der Regisseur des Theaterstücks, als auch die Veranstalter des Gesundheitskongresses haben mich nicht informiert über irgendwas. Es einfach im Sande verlaufen lassen. Nur gut, dass ich alles zugesagt habe, weil man ja weiß, dass Leute sich so verhalten!
Einstellung ändern oder solchen Menschen aus dem Weg gehen...
Alles Liebe,
Silke
PS: Video von gestern:
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