Die Psychologie Des Fleischessens - Dr. Melanie Joy
Ich hab mich wieder ein bisschen gefangen, nach meinem letzten Beitrag. Hauptsächlich, weil ich dank YouTube nicht das Gefühl habe, dass die Massenmedien uns/mich unterjochen können, sondern dass YouTube ein Werkzeug ist, was auch ich nutzen kann um mein Wissen unter die Leute zu tragen. Es ist ja nicht so, als würde gar nichts gehen, aber irgendwas ich noch kaputt in uns. die Süddeutsche hat es gewagt gestern, 5 Tage vor Weihnachten, dass Thema Zucker ist Teufelszeug aufs Tablett zu bringen. Warum das nicht ankommt, dazu später...Warum nach dem Statement der WHO, dass Wurst krebserregend ist nicht passiert ist? Dazu auch...
Ich habe danach mit der veganen Kochbuchautorin Gabriele Lendle darüber diskutiert, dass Leute, Patienten, einfach nicht hören wollen und dabei ist mir klar geworden, dass mein Anliegen ein völlig anderes ist als das von Veganern. Das wurde dann nochmal bestätigt in einem Gespräch mit unserer Regionalleiterin im Bioladen, die ebenfalls vegan lebt und auch erzählte, man könne Menschen nicht bekehren.
Das weiß ich, das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass es hier nicht um ein ethisch, moralisches, empathisches Gedankengut geht, wenn ein Arzt dem Patienten erzählt er muss mehr Obst und Gemüse essen und weniger tierisches. DAS IST SEIN MEDIKAMENT! - Das muss er machen, wenn er wieder gesund werden will, das ist seine Therapie, das ist physiologisch und biochemisch bewiesen. Medikamente können das nicht bzw. nicht so gut und haben Nebenwirkungen, die wieder neue Krankheiten mit sich bringen. Und je mehr Obst und Gemüse und je weniger Tierisches desto besser! - Dann ist man, wenn man es sehr extrem macht eben ein Veganer, aber nicht aus ethischer Überzeugung sondern um gesund zu bleiben. Der Unterschied ist groß. Der Untereschied im Gedankengut und in der Motivation ist groß. Und ein Patient MUSS verändert werden, er muss sich selbst verändern, damit er wieder gesund wird. Er muss auf seinen Arzt hören!
Dieser Beitrag ist ein 99%iger veganer Beitrag. Kein Gesundheitsbeitrag. Ein bisschen tierschutzmotiviert, aber hauptsächlich geht es um Psychologie. Massenpsychologie!
Die Psychologin Dr. Melanie Joy hat ihren Doktor im Thema "Wissenschaft des Fleischverzehrs" gemacht. Sie hat auch ein Buch geschrieben, was ich nicht gelesen habe: Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Karnismus - eine Einführung Ich hab den Titel mal gehört.
Derzeit macht ein neues Video von ihr die runde und ich muss sagen es ist eines der besten Videos, die ich jemals gesehen habe. Ich hatte voll den Aha-Effekt dadurch. Es ist teilweise animiert während sie erzählt was hinter der Psychologie des Fleischverzehrs steckt. Dabei beginnt sie mit der Ausgangsfrage: Warum essen wir bestimmte Tiere und andere nicht.
Stell dir vor du bist auf einer Dinnerparty eingeladen, kostest einen wunderbaren Eintopf, fragst die Gastgeberin nach dem Rezept und die sagt: "Oh, na klar, geb ich dir das Rezept. Das Geheimnis ist das Fleisch. Und zwar brauchst du zunächst mal 3 Pfund...Golden Retriever..." Komischerweise stört jeden Menschen der Gedanke Golden Retriever zu essen, aber nicht Kuh oder Schwein. Warum differenzieren wir so zwischen den Tieren? Das ist total irrational! Regelrecht schwachsinnig! Dennoch machen wir es alle. Die ganze Welt!
Das ist Dr. Joy auch an sich selber aufgefallen nachdem sie sich mit 23 eine bakterielle Infektion durch Fleischverzehr eingefangen hatte und sich fortan vor Fleisch ekelte. Dadurch kam sie ans nachdenken und schreib später ihre Doktorarbeit darüber.
Ja nach Kultur essen wir unterschiedliche Tiere und halten das für selbstverständlich, während wir ekelig finden welche Tiere die anderen Kulturen essen. Hunde und Katzen werden von uns geliebt und von den Chinesen gegessen. Kühe werden von uns gegessen und von Indern in Frieden gelassen, Schweine werden von uns gegessen und von Muslimen als schmutzig betrachtet und nicht gegesse. Dieses System bestimmtes Fleisch zu essen und anders nicht nennt Melanie Joy "Karnismus" ihre eigene Wortschöpfung.
Die Entscheidung welches Tier gegessen und welches gekuschelt wird, trifft leider nicht der einzelne Mensch sondern das kollektive Unterbewusstsein. Wir sind so konditioniert. Und wir sind nicht nur konditioniert welche Tiere wird essen, sondern dass wir sie überhaupt essen, Wir sind auch konditioniert nicht in der Lage zu sein zu differenzieren, dass ein Schlachtschwein ohne Namen die gleichen Empfindungen hat wie unser Hund Hasso. Und wir sehen Schlachtvieh nicht als Wesen sehen sondern als Objekte. - Auch das ist völlig verrückt! Das ist genau so verrückt wie eine Körperschemastörung oder eine Wahnvorstellung oder die Abspaltung eines Teils seiner Vergangeneheit oder sowas. Das gehört therapiert! - Leider machen es alle...
"Karnismus" benötigt, so Joy, einige Verteidigungstrategien um zu funktionieren. Vor allem das unsichtbar machen und das "normal" machen. Das unsichtbar machen funktioniere hauptsächlich dadurch, dass die Bevölkerung von den Praktiken in Schlachthöfen nichts zu hören und zu sehen kriegt. Was dort passiert auch gar nicht wissen will. Das normal machen funktioniere so, wie bei all den anderen Dingen, die wir mittlerweile abgeschafft haben, die früher normal waren: Rassismus, Sklaverei, Absolutismus, Sexismus, Heterosexismus. All das ist genau so wenig normal wie der Verzehr von manchen Tieren und anderen nicht. Es nicht normal oder natürlich oder notwendig.
Dabei beobachte ich, dass Menschen unterschiedlich sind.
Ich habe einen Freund, der ein großer Tierliebhabe ist, der zwei Katzen sein eigen nennt, der alle Nase lang für Tiere Geld spendet, der die Zustände in der Massentierhaltung grauenvoll findet, aber nicht in der Lage ist aufzuhören Fleisch zu essen....weil es so lecker ist....
Mein Vater hingegen hat von klein auf gelernt, dass Tiere keine Freunde sind sondern zum Nutzen des Menschen gehalten werden. Er isst gerne Fleisch, aber hat adikara keine persönliche oder empathische Beziehung zu Tieren und hätte auch überhaupt kein Problem damit selber eines zu töten. So nehme ich an. Ihm wäre, glaube ich, auch egal, welches Tier er isst. Für ihn sind sie alle gleich. Hunde oder Schweine. Alles eine Suppe.. Er ist nicht Inkonsistent wie unser kollektives Unterbewusstsein im Verhältnis zu Tieren. Das kann ich in gewisser Hinsicht weit mehr respektieren. Hier liegt keine Scheinheiligkeit vor.
Schweine sind so klug wie dreijährige Kinder - meine Nichte wird dieses Jahr drei und die kann Happy Birthday singen! - Da dreht sich mich der Magen um.
Kühe bauen langfristige Beziehungen zu einzelnen Artgenossen auf und trauen lange, wenn sie einen Artgenossen oder ein Kalb verlieren
Hühner können 100 unterschiedliche Gesichter auseinander halten
124 000 Tiere werden weltweit pro Minute geschlachtet
Was mich schockiert ist nicht, dass das passiert. Das wusste ich. Was mich schockiert ist, dass hier eine kollektive Gehirnwäsche passiert ist, die irgendwie nicht hinterfragt wurde und wird. Und das ist dumm! Und diese Gehirnwäsche wird von allen Einrichtugen der Gesellschaft unterstützt: Von der Regierung, der Medizin, dem Schulsystem, dem Gesetzgeber. - NOCH!
Das ist die selbe Gehirnwäsche, die dafür verantwortlich ist, dass die Bildzeitung aufschreit wenn ein Löwe in Simbabwe erschossen wird, aber die Milchkuh Else interessiert keinen.
Und was mich auch schockiert ist, dass ich, obwohl seit 27 Jahren Vegetarier, Teil dieses kollektiven Unterbewusstseins bin. Ich will das Leid der Tiere auch nicht vor Augen geführt kriegen, ich will auch nicht wissen, dass die Wurst, die ich im Bioladen anschneiden musste, weil sie an die Kunden verkostet wurde, von einem lebendigen, leidenden Wesen kam. Ich bin Vegetarier geworden damit ich kein schlechtes Gewissen mehr wegen Tierleid haben muss und wenn mir jetzt wieder jemand das Leid vor Augen führt habe ich ein schlechtes Gewissen. Selbst, wenn ich nichts dazu beitrage!
Aber dass es ein völlig irrationales kollektives Unterbewusstsein in Bezug auf Fleischverzehr offensichtlich gibt, hat mich beeindruckt und es erklärt auch, abgesehen vom Suchtaspekt, warum die Worte eines Arztes, der seinem Patienten sagt, es müsse weniger tierisches und mehr Obst und Gemüse essen, nicht an kommt: Wir sind irgendwie konditioniert auf das was wir essen, unbewusst, und das zu ändern ist schwer. Ein Glaubenssystem einzureißen ist schwer! Es heißt eines Menschen Ernährung zu ändern sei schwerer als seine Religion!
Ernährung ist eigentlich etwas, wobei die Evolution sich gedacht hat, dass solle was sein, dass intuitiv funktioniert. Es ist schließlich wichtig. Das ist was, das man durch nachmachen lernt (was der Hauptgrund ist, warum ich mein Essen hier poste!). Wenn wir es aber dem Werbefernsehen nachmachen, haben wir ein Problem. Wenn wir es Eltern nachmachen, die auf das Werbefernsehen reingefallen sind, auch. Um sich gesund zu ernähren, braucht man eigentlich eine Menge Hintergrundwissen, was die meisten Leute nicht haben. Deshalb MUSS Ernährung, so dachte sich die Natur, intuitiv passieren können. Und dann haben wir uns Nahrung manipuliert. Jetzt funktioniert das System nicht mehr.
Oh Gott, ich weiß schon wieder nicht wo ich anfangen soll die Welt zu verändern. Vielleicht bei mir selbst, dass ich die Augen nicht mehr vor der Verblendung verschließe? Jetzt bin ich erwachsen. Jetzt sollte ich mich den Tatsachen stellen. Mit 13 ging das noch nicht. Da hatte ich nicht die kognitiven Fähigkeiten aber meine Intuition funktionierte, dass wenn ich nicht will das meine Kannninchen gegessen werden ich auch nicht wollen kann, dass andere Tiere gegessen werden.
Vielleicht auch konsequenter sein.
Voll allem aber widert es mich an ein Teil von dieser Verblendung zu sein...genau so wie es mich anwidert durch mein Belohnungsystem fremdgesteuert zu sein. Krasser Scheiß. Die Evolution ist kaputt! Und nun?
Menü des Tages am 19. Dezember 2015
Brokkoli und Tomaten
Haferflocken mit Banane, Acai, Paranuss, Leinsamen, Mandeln, Sunwarrior, Kaki
Gemüsepfanne mit Kichererbsen und Quinoa
2 Bananen
4 Kugeln DAS Eis
Ich habe einen 15 € Gutschein vom Bioladen zu Weihnachten bekommen und den gestern für Dinge verprasst, die ich mir normalerweise nicht gönne, weil ungesund, aber zu Weihnachten schon bis ich raus gefunden habe was der wirkliche Sinn von Weihnachten ist.... Dazu gehörte DAS Eis.
Ich habe es letzten Sommer (2014) zum ersten und einzigen Mal gekauft, als es neu im Sortiment war, mich aber diesen Sommer nur auf Bananeneis berufen. Jetzt zu Weihnachten war mein Traum eigentlich es mit zu meinem Vater zu nehmen, aber das geht leider nicht. Keine Kühltruhe oder Tasche der Welt schafft es das das Eis nicht schmilzt. Double Nut kannte ich schon, das schmeckt nuss- und schokoladig. Vanilla Blueberry Applepie ist aber fast noch besser und hat mich total überrascht. Beide Eissorten sind adikara hervorragend.
Weiterhin gab's Dennree Seitan, den ich meinem Vater wahrscheinlich als Hühnchen unterjubeln kann, außer dass der ja weiß, dass ich kein Hühnchen koche, Sojasahne mit der man sicher irgendwas an den Feiertragen zubereiten kann, Vego-Riegel die beste vegane Schokolade der Welt, weil sie wie Vollmilch schmeckt ohne Milch oder Milchersatz zu enthalten und nicht wie Bitterschockolade. Sie macht alleding hochgradig süchtig.
Ich werde einen FoodHaul dazu drehen. Alle die das interessiert sollten mir auf YouTube folgen.
Alles Liebe,
Silke
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