Die 7 Schritte...



Soderle, Regel ist gestern gekommen, Waage war mir heute wohlgesonnen:


Ich fange an den Brokkoli leid zu werden. Auf Frühstücken habe ich kaum noch Lust, was mit ausschließlich Haferflocken noch nie der Fall war, aber alles andere Gemüse stelle ich mir noch schlimmer vor. Alles nicht-stärkehaltige Gemüse ist zum Frühstück erlaubt und dann 500 g davon. Es geht roh oder gekocht und auch nicht-süße Früchte wie Gurke, Tomate und Paprika zählt dazu, aber ich sehe mich auch nicht dabei, wie ich morgens eine Gurke roh esse oder 5 Tomaten. Dann doch lieber Brokkoli. Ich könnte mir die Tage auch noch Zucchini vorstellen. Naja...

Also euch interessiert jetzt sicher noch, wie man sich nun aus seine Zuckersucht befreit: Kathleen DesMaisons hat dafür 7 Schritte vorbereitet, jeden soll man so langsam gehen, bis man sich darin wirklich wohl fühlt, in seinem eigenen Tempo. Richtwert ist ca. 1 Monat pro Schritt. Die einzenen Schritte sind sogar auf ihrer Homepage auf Deutsch abgedruckt mit weiteren Erläuterungen. Und sie wiederholt immer wieder, alles was man machen muss sei „Do the food“ - man braucht sich nicht tiefenpsychologisch mit seiner Vergangenheit auseinander setzen, oder mit seinem inneren Kind arbeiten, oder positive Affirmationen aufsagen, oder meditieren oder diesen ganzen Esoterikkram zu Bewältigung von Gefühlen. Einfach nur „Do the food“. Ich hab den Eindruck, dass in der Gesellschaft ziemlich anerkannt ist, dass viele Menschen aus psychischen Gründen essen. Aber das das Problem gar nicht psychisch sondern regelrecht physiologisch ist, wird nicht gesehen.

Nun, also die 7 Schritte:

1. Frühstück essen und zwar jeden Tag und das spätestens eine Stunde nach dem Aufstehen. Keine Ausreden, keine Ausnahmen, es nicht am Sonntag ausfallen lassen oder die erste Stunde nach dem Aufstehen Yoga machen müssen oder joggen gehen. Das Frühstück hat dann noch weitere Regel nämlich 1/3 der Täglichen Eiweißdosis aufnehmen (1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag und das dann durch 3 Teilen), ein vollwertiges Kohlenhydrat zu sich nehmen, ach und das war's schon. Das Eiweiß ist wichtig für das Tryptophan aus welchem dann wieder Serotonin hergestellt wird.

Mir fällt das superleicht, weil ich das sowieso mache und ja, 500 g Brokkoli + 50 g Haferflocken enthalten bereits ausreichend Eiweiß. Ein belegtes Brötchen aber z.B. nicht. Andere Menschen müssen sich wenn sie diesen Schritt erstmals gehen aber um vieles Gedanken machen, um Vollkorn, um Nährwerttabellen um ihr Gewicht (zwecks Eiweißberechnung), was sie vielleicht gerne verleugnen.  Und das übt man dann so lange, bis man sich sicher fühlt.

2. Ein Essens- und Gefühlstagebuch führen. Es dient dazu seine Muster zu erkennen, seinem Körper eine Stimme zu geben und wieder in Kontakt zu seinem Körper zu kommen.

3. In Schritt 3 soll man üben nur 3 Mahlzeiten am Tag zu essen. Ich weiß nicht wozu der Schritt dienen soll. Dass man nicht snackt? Dass man Phasen ohne Insulinausschüttung hat? Dass man einen Rhythmus einhält? Bei Anzahl von Mahlzeiten sind sich die Experten ja auch nie einig. Manche sagen 5-6 Mahlzeiten seien optimal, andere dass 3 Besser wären oder auch nur 2.
Bis dahin ist aber auch noch alles eraubt, auch Sükram und Zucker aber man muss ihn in die Mahlzeit integrieren. Vielleicht ist das die Idee dahinter...

4. In Schritt 4 wird empfohlen Vitamin C, B-Vitamine und Zink als NEM zu sich zu nehmen. Und damit anzufangen 3 Stunden nach dem Abendessen noch eine Kartoffel MIT Schale zu essen, damit man seine Serotoninproduktion ankurbelt.

5. Schritt 5 ist das Weglassen von Produkten aus Weißmehl und damit das Umsteigen auf Vollkornprodukten

6. Schritt 6 ist das Weglassen oder Minimieren von Zucker und dazu zählt auch Reissirup, Ahornsirup, Agavendicksaft, Honig etc.

7. Und Schritt 7 ist nicht mehr auf Deutsch beschrieben sondern auf Englisch und handelt davon wie man sich nun sein neues Leben zusammensucht. Es werden wahrscheinlich Dinge passieren, wenn man sich aus seiner Zuckersucht löst. Man verändert sich, wird selbstbewußte, hat seine Neurotransmitter im Griff, gewinnt dadurch an Selbstbewußtsein und an zufriedenheit. Es kann sein, dass man seinen Job hinschmeißt, seine Partnerschaft auflöst, sich weiterbildet oder überhaupt alle möglichen Dinge im Leben abstößt, die nicht mehr zu einem passen. Und all das muss sich dann fügen.

So und jetzt wünschte ich irgendwer würde auf die Idee kommen, das alles mal anzuwenden und darüber zu bloggen und dann könnte ich mitlesen und schauen was passiert.

Ich selber habe das Zuckerproblem immer nur in Stressphasen, aber vielleicht fühlen sich die Stressphasen auch nur so stressig an, weil ich zu Zucker greife. Ne, eigentlich geht das so los. Ich bekomme zu wenig Schlaf. Das ist immer so das erste, was passiert. Ich greife zu Kaffee, weil ich wach sein muss und dann kommt mein Körper durcheinander mit Botenstoffen, Hormonen, Schlafbedürfnis etc. und die eine Sucht triggert die andere.

Was, wenn ich überhaupt nie damit anfange?

Ich kann noch von Glück sagen, dass ich immer wieder so schnell wieder daraus finde...
Wahrscheinlich weil ich immer nur in Schritt 6 zurückfalle aber nie in all die anderen schlimmen Dinge...

Menü des Tages am 19. November

5:50 Uhr: 500 g Brokkoli mit Salz und Pfeffer


Haferflocken mit Banane, Maronen, Zimt, Lucumapulver, Sunwarrior Vanille, Wasser, Traubenkernmehl


Ingwer-Zitronengras-Tee

12:00 Uhr: 2 Bananen
handvoll Maronen
450 g Brokkoli
kleine Birne

14:30 Uhr: Pudding aus Banane, Wasser, Kakao, Lucumapulver


16:30 Uhr: Salat aus Endivie, Gurke, Mais, Bulgur, Petersilie, Karpern, rote Zwiebel, Kichererbsenvinaigrette
1 Banane

Mir ging's gestern komisch. Ich hab meine Tage bekommen, endlich mal wieder pünktlich und völlig ohne dass ich die Tage davor etwas davon bemerkt hätte, aber ich hatte auch den Eindruck mehr Entgiftungssymptome zu haben. Ich war unglaublich geruchssensibel sowie kurz vor Übelkeit und mir fielen in der Uni fast die Augen zu. Großen Hunger hatte ich auch nicht und wollte Mittags eigentlich nur die zwei Bananen essen. Der Hunger kam dann aber mit dem Essen und ich hab de Reihenfolge völlig umgedreht.- Was aber nicht geschadet hat. Vielleicht ist der ganze Trick wirklich morgens Gemüse zu frühstücken und der Rest des Tages ist ausbalanciert.

Alles Liebe,

Silke


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